Donnerstag, 26. September 2019

Wandern und Dodona – 26. September

Da war er nun, der Abreisetag. Er begann gleich mit der Nachricht, dass die Fähre erst 23:30 Uhr fährt. Oh weh, dass wird ein langer Tag, da können wir den Tag in Ruhe beginnen. Bei mir schwappten immer mal die Augen über. Ich hasse Abschiede. Nun reiß ich mich aber mal zusammen. Abwaschen, Müll wegbringen, duschen und den Grummel aufräumen. Dann stand zur Wahl – nochmal klettern oder wandern? Da ich eh schon pausenlos heule, wollte ich nur noch weg, um das nicht noch schlimmer zu machen. Also wandern. Als wir unsere Rechnung bezahlt hatten, fuhren wir nach Gavros. Ein Nest am Ende der Welt. Da führt eine Straßen hin und als wir das Auto abgestellt hatten, kam gleich ein Einwohner und fragte auf gebrochenen Deutsch: „Falsche Straße?“ Nein, wir wollen wandern. Ich glaube wir waren Dorfgespräch.
die durften in Meteora bleiben- Rucksack und Kletterhose

alles drin, abfahrbereit

einsam in Gavros
Alsbald liefen wir los und als wir den Weg aus dem Dorf fanden, gelangten wir schnell auf den Wanderweg. Klar es ging mal wieder nur bergan. Unterwegs trafen wir Waldarbeiter. Leider war einer davon nicht so begeistert, dass ich die Einsiedelei in einem Felsen ansehen wollte. So blieb es bei einer Stippvisite und weiter ging es. Irgendwie war das überhaupt nicht mein Tag. Deshalb streikte ich irgendwann, ich wollte nicht weiter. Da blieb nur einen Abstieg zu finden. Das wurde dann abenteuerlich und fing an wieder Spaß zu machen. Wir entdeckten eine große Wasserrinne. Da sollte es doch runter gehen.Ging es auch immer Stück für Stück und als Orientierung dienten die Kirche im Dorf und ein Felsen in der Nähe. Als wir auf Höhe von Kletterfelsen waren, ergab sich ein schmale Pfad, der hinab ins Dorf führte. Allerdings hätte ich dort nicht klettern wollen, alles brüchig. Als Krönung kamen wir im Dorf an einem voll hängenden Feigenbaum vorbei. Axel schlug sich den Bauch voll und auch ich naschte noch einmal. Im Dorf ist gleich neben der Kirche ein?, ein was denn nun? Cafe, Imbiss, Lebensmittelladen – der Dorfmittelpunkt. Dort gab es für uns noch einen Eiskaffee, ehe wir in Richtung Igoumenitsa aufbrachen. 
ein Blick zurück man sieht gut den Pixari und die Große Heilige

Felsen in Gavros

Klettertürme, sehen aus wie Brüder

da hinab, war gut
verschwommener Blick in die Einsiedelei

feines Panorama in dem wir wandern durften

Feigen, der Herr ist noch knurrig, aber nicht mehr lange

liegende Felsen

Eingang zur Kirche
Der Tag war aber noch lang und so hatte Axel noch eine Überraschung für mich parat. Er fuhr von der Autobahn ab und wir standen plötzlich auf einem Parkplatz. Dodona, irgendeine archäologische Stätte. Noch nie gehört und man sah nur die Mauer und den Eintrittsbereich. Als wir durchgingen tat sich ein großes Areal vor uns auf. Man sah Mauerreste und lange Wege. Wir hatten viel Zeit um in Ruhe dort spazieren zu gehen. Mittlerweile hatte ich gelesen, dass Dodona das älteste Orakel Griechenlands war und das zweit Wichtigste nach Delphi. Auf unserer Runde beeindruckte uns besonders das Theater. Die steilen Sitzreihen, die super Akustik, die uralten Steine und das eher kaputt reparierte Teil. Manche Dinge sollte man so lassen wie sie sind. Rundherum gab es Sammlungen von durchnummerierten alten Steinen. Ob die jemals wieder an ihren Platz kommen? Außerdem entdeckten wir viele Ruinen ehemaliger Tempel. Denen hat man Namen von Göttern gegeben, ob das immer so hinhaute war wohl egal. Zeustempel, Aphroditetempel, Herkulestempel alt und neu- überbaut mit einer Kirche, aber auch die nur noch Ruine. Die Eiche aus deren Blätterrauschen allerlei Humbug prophezeit wurde, ist bestimmt schon etliche Male erneut gepflanzt worden. Nichtsdestotrotz war die alte Architektur schon beeindruckend und ich habe mich ehrlich gefreut, eine so bedeutende archäologische Stätte besuchen zu können. Die Überraschung von Axel war gelungen. 
Stadion? zumindest stand es so dran

endlich mal ein Säulenrest

eine der zahllosen Tempelruinen

die Eiche im Hintergrund

tolles Theater

da geht er in sich

Blümchen gabs auch

sehr alte Überreste
Danach fuhren wir nach Igoumenitsa und holten unsere Tickets ab, ehe wir uns für eine Weile ans Meer setzten. Der Sonnenuntergang und das Farbenspiel zwischen Wolken und Meer waren wildromantisch und holten die Wehmut wieder hoch. So langsam aber sich war der Abschied da. Wir packten die Rucksäcke für die Fähre - Klamotten, Essen und Kochgeschirr für den Kaffee, für den Notfall bissel Wein, Wasser und Buch und Strickzeug. Noch einmal wollten wir irgendwas griechisch Gegrilltes essen und somit noch ein wenig Zeit totschlagen. Mit vollem Bauch legten wir die paar Meter zum Parkplatz des Hafens zurück. Wie sich dann unsere Fährfahrt gestaltete und wir nach Hause kamen, dass erzähle ich in einem letzten Eintrag für diesen Urlaub.
hätte mich gewundert, wenn hier nix rumgestanden hätte

und noch etwas kompakter

das Meer plätschert vor sich hin

Farbenspiel

Blick zum Hafen

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