Mittwoch, 18. September 2019

Vom Prionia zurück nach Litochoro – 18. September

Wenn es schon nicht auf den Olymp geht, dann sollte es wenigstens eine Wanderung im Olymp-Nationalpark sein. Bereits am Vortag hatten wir ja nach Taxipreisen gefragt. 25 Euro um von Litochoro zum Prionia zu gelangen, erschien uns fair. So stellten wir das Auto ab und warteten am Taxistand. Immer wieder sprang uns dabei ein alter Mann in die Augen. Runtergekommene Klamotten, ein Holzwanderstab und ein abgewrackter Rucksack. Die ganze Erscheinung ungepflegt - so ein typischer "Obdachlosen-Säufertyp". Er stiefelte rum, und ich sagte, der klaut uns bestimmt das erste Taxi. So war es auch. Ein Taxi kam und keine Ahnung, wie er es gemacht hat, er saß schon drin. Wir hatten aber das gleiche Ziel, also durften wir noch mit. Die Fahrt dauerte ca ne halbe Stunde. Es ging in steilen Serpentinen bis auf reichlich 1000 m hoch. Der Taxifahrer klärte uns ganz zum Schluss auf, dass der alte Mann einmal im Monat hier hochfährt und auf den Olymp läuft und das seit vielen Jahrzehnten. Irre, so sah er wahrlich nicht aus. Wir beobachteten ihn noch beim Wasserauffüllen und loslaufen, ehe wir selbst uns auf unsere Wanderung konzentrierten.
Frühstück

einfach majestätisch

informieren ist wichtig

der Typ rennt einmal im Monat auf den Berg der Berge

Prionja
Die hatte wir uns im Internet rausgesucht und es gab einiges zu lesen darüber – stimmt aber nicht, wie sich herausstellte. Gleich zu Beginn überquerten wir den Fluss auf einer Holzbrücke zum ersten Mal. Sehr hübsch ging es dann auf Waldboden und über ein paar einzelne Steine entlang des Flusses. Schon nach einem Kilometer kam ein Wasserfall. Man muss ein wenig vom Weg runter und auch wissen wo er ist, da es keinerlei Ausschilderung gibt. Zu unserem Glück war genug Wasser da und wir sahen dem faszinierenden Spiel eine Weile zu. Der nächste Punkt auf der Wanderung war ein Kloster. Ja auch dort hat man auf einen Felsen ein Kloster gestellt. Halb Ruine, halb bewirtschaftet bot es uns einen Platz für eine Rast. Eine sprudelnde Quelle klaren kalten Gebirgswassers funktionierte tadellos und löschte den Durst. Brot und Schinken tat ihr Werk und frisch gestärkt nach ein paar Rundumblicken ging es weiter. Wir querten immer wieder den Fluss auf Holzbrücken und erfreuten uns an dem sauberen Wasser und staunten über die Mengen die da mitunter runterschossen. Wenige Meter weiter war wieder alles ruhig und lag glitzernd in der Sonne. Obwohl wir schon ein ganzes Stück gelaufen waren, hatten wir bisher kaum Höhe verloren…wo sind denn die 1000 m? Bald sollten wir es erfahren. 
herrliches Wetter

Pferde? Auch Pferde

guter Weg

Wasserfall

ich hab keine Ahnung, was er will

Ruinenteil des Klosters

die obligatorische Quelle

ein ganzer Teil des Klosters
Speisesaal

Küche

unser Speisesaal
der unvermeidliche Prunk in der Kirche
Aber erst bot sich noch die Höhle des St. Dionnisus. Eine natürliche Höhle mit Quelle – natürlich heilig – wurde mit einer kleinen Kapelle versehen. Obligatorisch zündete ich ne Kerze an und guckte mir alles an. Axel guckte zwar auch aber eher kurz, Kirchen sind nicht so seins. Gleich nach der Höhle ging es auf einmal steil bergab. Leider wurde es auch gerölliger und plötzlich ging es wieder hoch. Orr nee ich hatte keine Höhenmeter nach oben heute gebucht. Ließ sich aber nicht ändern, denn nach der letzten der insgesamt 8 Holzbrücken geht es nach oben und dort weiter. Den Fluss hört man zwar ab und an, aber man sieht ihn nicht mehr. Also sind wir tapfer nach oben gestiefelt und gleich darauf wieder runter. So ging es den ganzen Nachmittag. Hoch und runter, wobei runter immer mehr wurde. Es war eine superschöne Wanderung aber auch anstrengend. Ich hatte gelesen, dass jemand das Ding andersrum gelaufen ist und beschrieben hatte, dass es gemächlich bergan geht. Keine Ahnung wo der lang gelaufen ist, gemächlich ging die letzten zwei Stunden gar nichts. Konzentriert musste man steil runter und rauf. Unserer Rücken machten sich so langsam bemerkbar und wir waren echt erleichtert als wir das Ende der Schlucht in Litochoro erreichten. Dort wartete nach wenigen Metern das Rondell und Eiskaffee sowie Cola. Herrliche Welt. 
immer wieder Holzbrücken

zwei Kerzen im Dreivierteltakt...oder so ähnlich

in den Fels gebaut, auf Gott vertraut

Blick hinab zum tosenden Wasser
glasklar und ruhig

schäumend

Sonne tanken

es ist fast geschafft
kleiner Überblick 
Wie am Tag zuvor gelüstete es Axel nach einem Gyros. Also wieder hin zu der Bude und auch ich verspürte Hunger. Unendlich freundlich wurden wir aufgefordert Platz zu nehmen, man bringt uns alles. Ganz frisch hatten wir kurze Zeit später unser Essen, und wenige Augenblicke darauf einen Schnaps vor uns stehen – für meine guten Freunde. Ich konnte es kaum fassen. Überhaupt ist uns die griechische Gastfreundschaft sehr angenehm aufgefallen. Man bestellt einen Kaffee und bekommt zu allererst ein Wasser, inbegriffen im Preis. Zu jeder Bestellung ein Wasser. Auch wenn man ein zweites Getränk nimmt, man bekommt einfach noch ein Wasser dazu. Sehr sehr angenehm und so trinkt man genug bei den hohen Temperaturen. Als Schlafplatz wählten wir einen Campingplatz. Eine Dusche war angebracht. Und da der Campingplatz wie durch ein Wunder am Meer lag, konnte ich auch noch einmal ins kühle Nass verschwinden, bevor es dunkel wurde. Essen haben wir dann ausfallen lassen und sind beizeiten ins Bett. Die Nacht war allerdings grauenhaft. Mücken raubten uns jeglichen Nerv. Gegen zwei gab ich das erste Mal auf und ging raus. Mitten in der Nacht rauchen und überlegen, ob man draußen schlafen könnte.Axel teilte mein Leid . Er beschloss, dass wir kämpfen und so ging es gemeinsam auf Totschlägertour. Alles zu wir und die Mücken. Wir waren mit Kissen und so bewaffnet, die Mücken mit ihrem dämlichen Summen. Unseren armen Grummel zieren seit dem Blutflecken an der Decke. Irgendwie  haben wir soviele erledigt, dass wir noch zu ein wenig Schlaf kamen…
besuchen wir morgen

geliebtes Meer, diesmal Sandstrand
sein abendlicher Stellplatz

ein letzer Blick zum Berg der Götter

1 Kommentar:

  1. Hier noch eine GPX Datei von der Wanderung, vielleicht kannnst du die ja noch einpflegen, bis später :-)
    https://de.mapy.cz/s/dezofulogo

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