Mittwoch, 31. März 2021

Radtour zum Schiffshebewerk Niederfinow - 31.03.2021

Huch es scheint tatsächlich am Morgen die Sonne. Da steht der Radrunde nix im Weg. Trotzdem starten wir erstmal mit Kaffee in den Tag. Nur Hunger hatten wir irgendwie keinen. Da das aber keine gute Voraussetzung zum Radfahren ist, holten wir später beim Bäcker etwas. Als die Sonne dann auch anfing mit wärmen, ging es mit dem Auto zum Bahnhof in Bad Freienwalde. Da gibt es genug Platz für Park & Ride. Räder abschnallen und los ging es. Kurz den besagten Bäcker aufsuchen, noch was schnabulieren und die restlichen Brötchen für unterwegs einpacken. Ganz schnell waren wir raus aus der Stadt und auf Nebenstraßen oder guten ausgebauten Radwegen fuhren wir so vor uns hin. Alsbald sahen wir erste Storchennester. Noch waren die meisten leer, aber die Zettel draußen verkündeten, wann in den Vorjahren die Bewohner zurückgekehrt waren. Es kann nicht mehr lange dauern. Dann sahen wir tatsächlich schon ein bewohntes Nest. Zwei Tage zuvor war der Vogel angekommen. 
noch nicht wieder da

bewohnt

An der Wriezener alten Oder ging es immer fein gerade aus. Ein kleiner Plausch mit einem Anwohner zur damaligen Flut war auch drin. Er meinte nur, was sie für ein Glück gehabt haben, dass der Damm gehalten hat ist heute noch unglaublich. Nicht lange danach waren wir an der oder angekommen und gleich auch an den damals neuralgischen Punkten. In Erinnerung an die Flut im Oderbruch gibt es einen Rastplatz mit jeder Menge Informationen. Zusätzlich gab es natürlich wieder nur den Blick nach Polen. Wir machten eine kurze Pause, ehe wir den Radweg regelrecht entlang rasten. Naja ganz so war es auch nicht, da tat der Blick zum Fluss einfach zu gut, er änderte sich bei jedem Meter. Erholung pur. In Hohensaaten bogen wir wieder ab und rollten gemütlich weiter in Richtung Oderberg. 
Infotafel

wie wahr

schön gestaltet

behält den Durchblick über die Wegführung

immer wieder anders
Dort gab es eine witzige geologische Besonderheit zu bestaunen…einen Kartoffelstein, ehe es weiter zum Schiffhebewerk Niederfinow ging. Dort verweilten wir lange, sahen dem Absenken von mehreren Transportschiffen zu und bestaunten die Technik und fragten uns, wann wohl das Neue mal fertig wird. Wir sind mal optimistisch, der BER ist ja auch irgendwann fertig geworden. Man sieht schon, dass es um einiges größer ist als das Alte. Das war nach 7 Jahren Bauzeit fertig, das Neue ist nun schon seit 2009 im Bau. Zeitreisen wäre cool, da könnte man von den alten Baumeistern noch lernen, wie das Ganze schneller geht. Ups abgeschweift. Weil es so herrlich sonnig war, gönnten wir uns noch ein Softeis. Gottseidank war es sehr lecker, denn es war auch sehr teuer. 3 Euro für ein mittleres Softeis ist schon fett, oder? 
Schick

komische Früchte trägt dieser Baum

altes und neues Schiffshebewerk

Zugucken fetzt

ich find es schöner als den Betonklotz nebenan

Leider war der schönste Teil der Runde nun rum. Der Rückweg – die letzten ca 10 km zurück nach Bad Freienwalde gingen langweilig auf der Hauptstraße lang. Da war es doch mal wieder richtig clever von Axel, die Runde einfach andersrum zu drehen. Denn als wir ausgeruht waren hatten wir den richtig schönen Teil und konnten den auch richtig genießen und als der Hintern sich bemerkbar machte, hieß es nur noch strampeln. Das war echt ne feine Runde. Wir gingen noch ein wenig einkaufen und fuhren dann zu einem weiteren Freund in die Uckermark, wo unser Grummel zwei Tage Pause hatte. Die Freude über das Wiedersehen wurde mit einem neuerlichen Grillabend gefeiert. Billie – der Hund der Gastgeber – guckte so treudoof, dass wir dann doch was abgegeben haben. Nach mehreren Rotwein fielen wir ins Bett – natürlich im Auto.

hat ne Pause verdient

schmeckt wohl? ich will auch was


Eddie des Tages - auf einem Kartoffelstein 

und hier noch die Runde

Dienstag, 30. März 2021

Seelower Höhen und Bad Freienwalde – 30.03.2021

Hagen war so lieb und weckte früh mit dem Knattern des Motorrads nur Axel. Ich schlief fein, bis die Sonne in der Nase kitzelte. Also Kaffee kochen und in der Sonne genießen. Da wir so gar nicht aus dem Knick kamen, gab es dann auch noch Sekt und der Frühschoppen endete im Mittagessen. So ein Freund wie Hagen ist echt unbezahlbar. Er ließ uns den Schlüssel da, während er brav arbeiten ging und wir konnten uns betun. Vielen Dank auch an dieser Stelle für deine Gastfreundschaft. Zum Mittag gab es Kartoffeln und Quark und endlich kamen wir aus selbigen und starteten in den Tag. 
Sonne genießen, Radtour planen

Frühling

Kumpel
Wieder stand ein kultureller Zwischenstopp an. Wir hielten an der Gedenkstätte Seelower Höhen und schlossen meine Bildungslücke. Sorry aber die Geschichte um die Schlachten vom April 1945 kannte ich echt nicht. Auch wenn das Museum geschlossen war, konnten wir doch auf den Freiflächen viele Informationstafeln entdecken und so das Grauen kennen lernen. Wir begaben uns dann noch auf eine längere Multicacherunde, die uns irgendwann zum örtlichen Friedhof brachte. Dort fanden tief beeindruckt unzählige einfache Emailtafeln vor, mit Namen Geburts- und Sterbedaten von Gefallenen. Es ist die eine Sache auf Infotafeln Zahlen zu lesen, eine ganz andere plötzlich einen visuellen Eindruck zu bekommen. Ich überschlug die Anzahl der Tafeln mit reichlich 500. Das Internet bestätigte dann 649. 649 junge Männer, Söhne, Väter – sinnlos gefallen in einem sinnlosen Krieg. Das hing mir noch einige Zeit nach und auch jetzt beim Schreiben kommt das Gefühl wieder hoch. Schade, dass ich da kein Foto gemacht habe. 
ohne Kommentar

Erinnerungen an die Gefallenen der Roten Armee

dito

Mahnmal

geografischer Überblick 

Stolperstein in Seelow

Es war sonnig aber windig und so ging es irgendwann weiter nach Bad Freienwalde. Dort wollten wir das nächste Mal übernachten. Ein hübscher Kurort. Axel wollte eigentlich an der Sprungschanze übernachten, aber da kamen wir nicht hin. So musste es ein schnöder Parkplatz sein, schön ruhig gelegen. Die Sonne schien allerdings immer noch und so begaben wir uns noch auf eine kleine Runde im Kurpark. Das war nach der schweren Kultur in Sellow, dann ein rechtes Labsal für die Seele. Sehr schön ist dort das Gebiet um die Kurklinik wieder hergerichtet. Wir schlumperten an toll sanierten Häusern vorbei, tranken an der Quelle Heilwasser – nee stopp, nur ich J - und lasen über ehemalige Kneipen im Wald. An der Umkehrbank gab es auch eine Geschichte zu lesen, von einem jungen Mann, der zusammen mit seinem Papa dort immer umdrehte um pünktlich zum Essen daheim zu sein. OK, es war nicht nur irgendein junger Mann, es war Hans Keilson, ein jüdischer Arzt und Schriftsteller, der später in die Niederlande emigrierte. Mitten im Wald entdeckten wir dann noch die Überreste des Kurfriedhofs, der durch ein Unwetter komplett verwüstet wurde und den bezaubernden Namen „Rosengarten“ trägt. 
Kurhaus

Blick durch den Park

..i never promised you a rosegarden

friedliche Stille

Platz der Umkehrbank 

Kurhaus von Hinten


Die Runde war ein schöner Abschluss des Tages, da machte es fast nix, dass uns die Gebäude auf dem Weg zum Auto etwas an Herkulesbad in Rumänien erinnerte…ebenso verfallen und unrettbar. Bissel Wein und bissel Buch lesen, bissel schwatzen…so ging der Abend vorbei und wir fielen beizeiten ins Bett. Eine Radtour war für den nächsten Tag angedacht.
Eddie des Tages

morbider Charme des Verfalls


Montag, 29. März 2021

Lübben und Frankfurt/Oder - 29.03.2021

Eigentlich hatte ich gehofft, dass ich nie wieder einen Urlaub mit dem Damoklesschwert C* Krise verbringe. Aber die Hoffnung war im März gestorben. Aber wir wären nicht wir, wenn wir nicht das Beste draus gemacht hätten. Erholung hatten wir beide bitter nötig und so ging es bereits am 27.3. abends in Richtung Rochauer Heide. Die Genehmigung, einen Parkplatz über Nacht zu nutzen, hatten wir und so schliefen wir das erste Mal auf unserer neuen Matratze. Unser Grummel hatte uns schon vermisst. Die Matratze ist ein Volltreffer, richtig passend und bequem, zusammenklappbar und altersgerecht – ade alte Luftmatratze, vielen Dank für deine treuen Dienste. Den ersten Tag verbrachten wir in einem stinklangweiligen Wald bei einer langen Cacherunde. Da gibt es nicht viel zu berichten. Wir suchten halt Plastedosen im Wald, um ins Logbuch unseren Namen zu schreiben. Grundlage dafür waren mal wieder die skurrilen Geschichten von CaptainF, den wir am 28. auch besuchten. 
Ich guck mal nach den Caches

Eddie des Tages - 28.03.2021

Am 29. ging es dann aber mal ein bissel Kunst und Kultur tanken. Gemütlich über die Bundesstraße fuhren wir in Richtung Frankfurt/Oder. Erster Stopp war Lübben. Beine vertreten und uns den schönen Park mal ansehen. Das Schloss hat eine richtig schöne Giebelseite und gefiel uns schonmal gut. Im Park entdeckten wir ein altes Schwimmbad und Axel probierte gleichmal nen Köpper. Haltungsnoten sind verbesserungswürdig, aber wenigstens ist er nicht in die Brühe gefallen. Die Sonne ließ sich zwar ab und an mal blicken, aber es war frisch. Über Brücken ging es hin und her und einen Sekt auf einer Bank gab es auch. Urlaub ist doch was Feines. 
Weidenvorhang 

Spiegelbild

auf die Plätze, fertig...

...los

Schloss in Lübben

Nächster Kurzstopp war in Radow. Dort gibt es auch einen Schlosspark mit altem Eiskeller und verfallenem Schloss. Der Park war aber gesperrt – runterfallende Äste und instabile Bäume. Das hielt uns aber nicht von einem kleinen Picknick ab und einem Blick zum Eiskeller.
Eiskeller

mit Nebeneingang

Frühling auf Herbstbett

Irgendwann am frühen Nachmittag kamen wir dann in Frankfurt an. Mitten in der Stadt fanden wir einen freien Parkplatz, der auch noch kostenfrei war, weil der Automat nicht ging. Herrliche Welt. Zur Orientierung liefen wir ein wenig rum, entdeckten einen kunterbunten Brunnen und unzählige Skulpturen. Hey, wir wollten doch Kultur, da war sie. 
schick

moderne Kunst

T-Shirt farblich passend

für den will ich keine Socken stricken

Wir spannen ein wenig rum, wie toll jetzt ein Kaffee und ein Stück Torte wäre, als uns ein Bäcker ins Blickfeld kam. Nicht lange überlegt, Kaffee unterwegs wird’s wohl geben. Gab es und die beiden Damen war so rührig, dass auch Torte drin war. Jeder ein Stück auf einen Pappteller, ne Plastegabel dazu, eine Serviette so gelegt, dass Wind sie nicht weg weht, freundliches Lachen und echte Herzlichkeit. Es war einfach nur toll und wir genossen die unverhoffte und schmerzlich vermisste Schlemmerei sehr. 
pures Glück

und so lecker

Gestärkt schlumperten wir dann lange an der Oder rum, blickten sehnsuchtsvoll übers Wasser nach Polen. Wo ist denn die Einfachheit unseres Seins geblieben? Der drohende Test hielt uns davon ab einfach mal rüber zu gehen. Stattdessen erkundeten wir noch einige Wirkungsstätten von Heinrich von Kleist und viele weitere Skulpturen. 
Lesen bildet

Kleistmuseum

ich sag nüscht dazu

Blick nach Polen

technisches Denkmal

ja er lebt noch...

Klingklang ...du und ich, die Straßen entlang

Aufgepasst, sonst gehts euch wie ihm

Am Abend ging es dann zu unserem Freund Hagen, in dessen Hof unser nächster Schlafplatz war. Den Abend verbrachten wir zuerst am Grill und dann am Feuer. Es stellte sich so etwas wie Normalität ein.

Angrillen

Baby, es gibt Fleisch

Eddie des Tages