Dienstag, 23. Dezember 2014

Wandern zur Wintersonnenwende - 20. Dezember

Kurz vor der Wintersonnenwende erreichte uns ein toller Wandervorschlag, schlecht zitiert aber toll formuliert und ausgearbeitet. Dem Ruf folgten einige und so traf man sich aus allen Richtungen kommend am Parkplatz unterhalb der Kleinen Liebe. Kein Regen, nur Wind sollten uns den ganzen Tag begleiten. Schnurstracks liefen wir nach Ostrau um hinab ins Kirnitzschtal zu steigen. Na bravo, da waren wir endlich alle unten und nun? Klar doch wir mussten wieder hoch. Der Tourenführer wollte uns den Schillerblick zeigen. Ganz schöner Anstieg da hoch, so zogen wir uns etwas auseinander und wurden für die Strapazen und die vielen Stufen belohnt. Es begrüßte uns ein Schillerdenkmal und ein kleiner aber sehr feiner Blick auf die Schrammsteine. So unvermittelt und so schön und überraschend. Keiner von uns kannte diesen Blick. Kurz verweilten wir, weil die Geocacher unter uns die Dose suchen mussten und auch die Handy zur Fotodokumentation gezückt wurden. 
Schillerdenkmal 
majestätisch
Doch bald ging es weiter zur nächsten unbekannten Stelle. Ein kurzer Disput um die Wegführung wurde zu Gunsten des Tourenführers entschieden und so wanderten wir weiter. Auf breitem Weg leicht bergab und doch irgendwie am Hang auf dem Neuweg lang gelangten wir zur Schlossruine von Bad Schandau. Auch hier war der Preis vor dem Vergnügen Schweiß und Atemnot beim Aufstieg. Doch was bot sich uns da? Rapunzels Turm? Ein verwunschenes Schloss? Oft hörte man den Satz, hier war ich noch nie. Kein Wunder, ist ja „nur“ eine Ruine und kein Gipfel. Auch wenn es eine künstliche Ruine ist, so steht sie doch schon seit 1883. Leider ist der Blick total verwachsen und Kettensägen hatten wir keine mit. Trotzdem stürmten wir den Turm und konnten selbst die Hunde überreden mit hoch zu kommen. Ein herrliches Fleckchen Erde. 
Pech gehabt, kein Rapunzel da
tapfere Hunde
Bis auf die Cacher zogen alle weiter und diesmal dauerte der Fund etwas. Wir wanderten weiter in Richtung Altendorf und schlossen auch wieder zur warteten Berglusttruppe auf. Wir querten mit dem Panoramaweg das wildromantische Goldgründel, nur Gold schürften wir nicht. Eine wunderbare Strecke mit klarer Sicht ließ uns dann fast den heftigen Wind vergessen. Stehen bleiben und über Felsen philosophieren, feststellen wie sehr der Falkenstein hier verschluckt wird und in alten Heldentaten schwelgen. Bald trieb es uns weiter zum Adamsberg. Wir hatten nämlich Durst. Oben angekommen wurde sofort der Glühweinkocher in Betrieb genommen, Brötchen verspeist, Bier geöffnet und die Keksdose geplündert. So ließ es sich eine ganze Weile aushalten - lachend und schwatzend, essend und trinkend. 
rangezoomter Ausblich
Fachsimpeln

Wildromantisch
Zurück ging es nach Altendorf und über die wilde Dorfbachklamm steil hinunter ins Kirnitzschtal auf den Flößersteig. Diesem folgten wir bis zur Ostrauer Mühle. Doch was war das? Geschlossen, Betriebsruhe! Da war guter Rat teuer. Es war noch zeitig am Nachmittag und da wir uns nicht einigen konnten trennte sich die Truppe hier. Ein Teil wanderte über die Hohe Liebe zur Kleinen Liebe und wir folgten der Kirnitzschtalstraße zum Forsthaus. Es dauerte nicht lange und Freddy hatte Sichtkontakt…halb zog es ihn halb sank er hin. Und so ging es uns allen. Es gab sogar einen Tisch für uns alle. Die freundliche tschechische Bedienung brachte auch zügig das Bier. So ließen wir es uns gut gehen, bis es Zeit wurde auf die Kleine Liebe zurück zu kehren. Dort verbrachten wir den Abend am alljährlichen Wintersonnenwendfeuer.

Diskussion an der geschlossenen Ostrauer Mühle