Dienstag, 24. September 2019

Haushaltstag, der Zweite – 24. September

Verdammt, was ist das? Regen. Plan im Eimer? Wir warten mal ab. Es waberte grau und tröpfelnd über die Felstürme. Mir war bewusst, dass die Tour auf die Große Heilige eine Tagesaufgabe ist und ich dafür ordentliche Bedingungen unter den Füßen brauche. So wie es sich darstellte, begrub ich den Plan schon beizeiten. Immer wieder regnete es los. Ich schrieb ein bissel diese Blogeinträge vor, strickte und immer wieder ging der Blick nach oben, Hey wo sind denn die Felsen hin? Große Heilige, Pixari und Co hatten ihre Gipfel in den Wolken versteckt. Selbst Axel sah ein, dass dies kein gutes Wetter zum Wandern und Klettern ist. Er zog sich etwas missmutig zurück. Da noch andere Kletterer aus Sachsen da waren, hatte er wenigstens jemanden zum Schnattern. Ich schaute nochmal zur Sicherheit nach den Öffnungszeiten der Klöster – das könnte man ja heute machen. Irrtum, ausgerechnet heute war Schließtag im Metamòrphosis, dem Größten der Klöster, welches ich gern ansehen wollte. 
verdammt, es regnet

die Große Heilige ist weg

aber so richtig weg
Allerdings hatten wir Hummeln im Hintern. Schon wieder nur rumsitzen und nichts machen, geht einfach nicht. Los, lass uns wenigstens ein Stück laufen. Mit leichtem Gepäck liefen wir los. Unsere Urlaubskarten warf ich in einen Briefkasten, der nicht sehr vertrauenswürdig aber offiziell aussah. Sie kamen innerhalb von fast drei Wochen sogar an. Witziger Weise war die Erste nach einer Woche da, mein Großer nach 10 Tagen, meine Eltern nach 2 Wochen und mein Kleiner hatte seine nach fast 3 Wochen. Dazu muss man wissen dass meine Kinder und Eltern in der gleichen Kleinstadt leben….Wer weiß wo die Karten zwischendurch waren. Beim Laufen merkten wir, dass es sicher eine gute Entscheidung war, auf die Tour zu verzichten. Ja es hörte auf zu regnen, aber der Untergrund war glatt und glitschig. An einer verlassenen Kirche mit ein paar rumliegenden Grabsteinen vorbei ging es mystisch auf hölzernen Stufen durch einen dusteren Wald hinauf zur Spindel. Ein sehr imposanter Kletterfelsen, nicht unendlich hoch aber dünn und steil. Axel schwärmte von einer früheren Besteigung und bald bogen wir doch ab zum Einstieg in den Mönchsweg auf die Große Heilige. Nur ein paar Meter, nur mal gucken. Zu mehr reichte es aber wirklich nicht. Mir ist das steile Laufgelände mit nassen Kieseln zu heikel. 
die Spindel mittig


unveremeidlich

Blick nach unten von der Spindel aus
verschlossen

na klar hat er wieder gebimmelt

die Spindel

zehn Dollar für seine Gedanken
Daher gingen wir lange auf gleichem Weg zurück, ehe wir einen Abzweig nahmen und auf einer Aussicht landeten. Dort hielten wir uns lange auf. Immer wieder ging der Blick zu den Felsen und in die Weite. Ja, Meteora hat sich in mein Herz geschlichen. Der Rückweg zum Zeltplatz hatte noch eine Überraschung für mich bereit. Am Wegesrand sah ich einen Feigenbaum und wies Axel drauf hin und er sah im Graben eine SCHILDKRÖTE. Er wusste, dass es die hier gibt, früher wohl noch mehr, aber bisher hatten wir keine gesehen. Orr niedlich, auch wenn sie sich in ihren Panzer zurückzog. Klar, dass das Wetter immer besser wurde, der Tag war ja auch rum. Für uns ein verschenkter Tag. Schade, denn die Tour auf die Große Heilige müssen wir nun auf „in ein paar Jahren“ verschieben. Uns blieb ja nur noch ein ganzer Tag hier und mein Axel musste noch sein Versprechen mit mir ein Kloster zu besuchen erfüllen.
Feigen

Schildi

sie wollte nicht gucken

hoffentlich wird das leckerer Wein

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