Samstag, 25. September 2021

In Mikulov spazieren und heim - 25.09.2021

Tja, da war er unser letzter Urlaubstag. Aufwachen und schon nostalgisch sein. Wir suchten alles zum Frühstück raus und kochten Kaffee, dann hielt ein Auto neben uns. Nach einem kurzen Disput mit einem Mann, fuhren wir dann eben erstmal ne Runde um den Block, ehe wir uns wieder dort in der Sonne niederließen und ein letztes Urlaubsfrühstück einnahmen. Sanft schaukelnd gab es frische Hörnchen, die Axel im nahen COOP gekauft hatte und Kaffee. Kostenfrei dazu eine hübsche Aussicht. Ein allerletzter Ausflug sollte noch sein, also ging es gleich nach dem Frühstück nach Mikulov. Noch einmal einen Berg erwandern. Welcher lag da näher als der Heilige Berg von Mikulov. Über Kreuzwegstationen geht es auf arschglattem Kalksteinen nach oben. Anstrengend aber schnell vorbei und durch die Stopps an den Felsengrotten und Kapellen, konnte ich immer wieder Luft holen und schnaufte gar nicht laut. Mag man vom Glauben halten, was man will, aber die Kunst ist schon großartig. Statuen und Fresken, mal grob, mal fein, und über allem thronend die Sebastiankirche in strahlendem Weiß ganz oben. Schick. Wir liefen noch weiter und konnten so noch andere Kapellen, die nicht zu den Kreuzwegstationen gehören bestaunen. 

alles zusammen?

schaukelnd speisen

Mikulov

Kapelle auf dem Heiligen Berg

oben

Eddie war auch mit

so schlicht und schön

Klar, waren wir nicht alleine da oben, denn zum Samstag tummelten sich da ganz schön viele Leute. Eine Pause machten wir deshalb an einer Aussicht, die nicht ganz so stark frequentiert war und einen Cache für uns bereit hielt. Auch für den Weg nach unten nahmen wir eine andere Route. Da hatten wir völlig unsere Ruhe und keinen arschglatten Kalk und sogar Schatten. Zurück im Ort musste Axel zwingend eine Flasche Burcak kaufen, ehe wir mal einen kurzen Schlenker in die Stadt unternahmen. Ui, hier war der Trubel noch viel größer. Es war Weinfest, das erklärte alles. Schade, dass es für uns zu spät war. So blieb es beim Abstecher, ein zwei Blicke auf die schönen Häuser, die Stände und Menschen und noch einmal hinauf zum Heiligen Berg. 

wer hat hier die Hosen an?

Weinkeller

Grafittohaus von Mikulov

rein ins Getümmel

Blick hinauf

Zurück am Auto fuhr gerade die Stadtpolizei davon, die uns ein Knöllchen verpasst hat. Wir hatten die Parkzeit überzogen. Da das Auto prompt umkehrte, konnten oder mussten wir die Strafe gleich bezahlen. War wesentlich billiger, als eine Adressermittlung und Post nach Deutschland. Grummelig war ich innerlich trotzdem. Lag aber sicher auch daran, dass der Urlaub nun vorbei war. Es ging über die Autobahn nach Hause. Maut für ein Jahr war im Urlaubsbudget drin, da können wir noch einige Male die Autobahn nutzen. Zu Hause angekommen, kauften wir noch paar Lebensmittel und packten grob das Auto aus. Dusche und Essen und die Flasche Burcak – ENDE.

Eddie des Tages - er hatte die Hosen an

Blick bei einer Pause - vertraute Berge, wir sind bald daheim

Endstand

Wetter. 25 Grad sonnig

Essen: Kartoffeln und Quark

Freitag, 24. September 2021

Turul und echt böhmisches Essen - 24.09.2021

Aufwachen, uns ansehen und beschließen – hier trinken wir keinen Kaffee, wir fahren erstmal ein Stück. Der Abschied von Kroatien fiel uns dann nicht sehr schwer und alsbald waren wir wieder in Ungarn. Hier stand noch ein Besuch beim Turul an. Vorher gab es aber auf einem Rastplatz an der Autobahn ein verspätetes Frühstück in der Sonne. Wie herrlich selbst nach drei Wochen schönem Wetter noch Sonne und Wärme. So nun löse ich aber auf, wer oder was der Turul ist. Ein Turul ist ein Fabelwesen aus Falke und Adler. Bei unserer Fahrt in den Urlaub sahen wir weit oberhalb von Tatabanya einen riesigen, angeleuchteten Vogel auf einem Berg. Axel meinte, wir hätten den schon bei anderen Reisen gesehen. Ich glaub ihm mal, denn ich kann mich leider nicht erinnern. Und er wollte dort hin. Vorsichtig auf die Karte geguckt, ob man in der Nähe oben parken kann und festgestellt, dass man das sehr wohl kann. Puh, Erleichterung, ich wollte nicht schon wieder steil irgendwo hinlaufen. Also parkten wir da oben und standen nach ein paar Metern vorm dem Federvieh. Ja er ist groß aber irgendwie sieht er von weit unten viel größer aus. Leider sind die vielen Infotafeln zur Statue nur auf Ungarisch, da musste Internet und Mutmaßungen und wenige deutsche Worte als Informationen herhalten. 

unser Frühstücksplatz

der Turul

paar englische Worte standen auch da

will er da hoch?

in der Nähe des Turul

nah dran

ungarische Eicheln

Da wir Zeit hatten und uns auch ein wenig Bewegen wollten, liefen wir dann noch zur Szelim Höhle. Da hat man schon Überreste von Urmenschen gefunden. Die Höhle ist völlig ungefährlich zu betreten und zu bestaunen. Nur nach oben sollte man ab und zu gucken, nicht das man was auf den Kopf bekommt, denn es gibt einige große Löcher dort Oben, was aber natürlich auch ordentlich Licht reinlässt. War schon beeindruckend, was die Natur so hinstellt. 

Blick nach Tatbanya

ein Eingang zur Höhle

ein weiterer Eingang

und noch einer

irre groß

Chef

kleiner Eddie in großer Höhle

auf dem Rückweg

Zurück am Auto ging es dann weiter durch Ungarn, die Slowakai bis nach Tschechien, genauer Mähren nach Horni Vestovice. Axel war als junger Man hier früher klettern und wollte sich das nochmal ansehen. Beim letzten Tageslicht befuhren wir den Weinberg, indem sie früher geschlafen haben, naschten mal fix und guckten dann nach einem Schlafplatz für uns. Nachdem der klar war, rückten wir ausgehungert in die örtliche Kneipe ein. Uns erstaunte, dass es doch Dialekte in Tschechien gibt, aber konnten uns gut verständlich machen. Als erstes gab es Knoblauchsuppe und Bier. Lecker, so muss sie sein. Und dann endlich mal wieder richtige Hausmannskost, wie wir sie lange lange nicht bekommen haben. Viel und lecker, ich musste eine Scheibe Knödel Axel aufdrängeln, weil ich sonst geplatzt wäre. Weiteres Bier half bei der Verdauung, ehe es zum Schlafplatz und zum letzten Mal in den Grummel zum Schlafen ging.

Eddie des Tages


bei Horni Vestovice

in die andere Richtung von Horni Vestovice geschaut


Wetter: Sonne mit Wind und Wolken, 25 Grad

Essen: Axel Gulasch mit Knödeln, ich Schweinebraten mit Weinkraut und Knödeln

 

Alte Bobbahn und Altstadt von Sarajevo - 23.09.2021

So langsam geht der Urlaub zu Ende und wir sind noch in Bosnien und Herzegowina. Ein paar Stunden haben wir noch und die wollen genutzt werden. Nach einer ruhigen Nacht in der Nähe des Restaurant Brus, indem wir gestern Abend gegessen haben, gab es nur Kaffee am Morgen. Wir packten bissel was zu Essen ein und stürzten uns ins Abenteuer „Olympia-Bobbahn“. 1984 saß ich als Kind vorm Fernseher und durfte zusehen wie unsere Helden Wolfgang Hoppe und Dietmar Schauerhammer Doppelolympiasieger wurden. Ebendiese Bobbahn war nur wenige hundert Meter von uns entfernt. Wir wussten, dass sie völlig runtergekommen ist und wollten das unbedingt sehen. Am Start spielte ich mal fix Anschieber, ehe wir uns auf der Bobbahn nach unten bewegten. Ok, sie ist runtergekommen, aber mit abwechslungsreichen Graffitis geschmückt und man kann alle 13 Kurven auslaufen. Ach herrlich.

na dann mal los raus aus den Wolken nach unten

Ausblick auf Sarajewos Seilbahn

Olympia ist überall

Anschieber

alte Bobbahn

bunte Kurven

Ellenlang nach unten

keine Ahnung was da mal war

Nun waren wir schon ein Stück bergab gelaufen und mussten auf den „Wanderweg“ wechseln. Orr nee, steil, eng, glatt und Schotter. Selbst Axel fand das nicht so toll. Und wenn ich sage steil, dann meine ich richtig steil bergab. Ewig runter ohne die Beine durchzustrecken, bis die Oberschenkel brannten, nur um nicht zu stürzen oder umzuknicken. Ab und zu gab es einen Blick auf die unten liegende Stadt und die war unser Ziel. Irgendwann war der schlechte Weg zu Ende, bloß gut? Naja die Straße, die es dann bergab ging, war genauso steil, aber die Rutschgefahr war geringer. An der Talstation der Seilbahn machten wir erst einmal eine Pause. 

Tiere im Wald

kaputt

nochmal Tiere im Wald

Da runter wollen wir

auf diesem Weg

endlich Straße aber auch steil

fast unten

Essen und Trinken und dann nur noch wenige hundert Meter und wir waren in der Altstadt von Sarajevo. Wunderschön fand ich die Nationalbibliothek, die als imposantes Gebäude den Beginn der Altstadt markiert. Da auch noch die Sonne schien, konnten wir ganz in Ruhe durch die engen Gassen voller Schmuckläden spazieren. Irgendwann ließen wir uns vor einem Cafe nieder, tranken Kaffee und guckten dem Treiben zu. Wir verbanden unseren Besuch in der Altstadt mit unserem Hobby Geocachen. Einer davon führte durch die Altstadt und so konnten wir Moscheen und Kirchen entdecken, dem Muezzin lauschen, einen Granatapfelsaft trinken, als ein Plakat mit Werbung für eine Ausstellung zum Massaker von Srebrenica in unser Sichtfeld kam. Kurz überlegt und dann rein. Bilder und Videos, englisch untertitelt, ließen uns wiedermal am Verstand der Menschheit zweifeln. Einfach nur grausam und bedrückend. Wir haben es nicht bereut unsere letzten 24 BAM dafür ausgegeben zu haben. 

Nationalbibliothek

Straßenbahn 

ein paar Tauben auf dem Markt

Moschee

Mi

Gasse mit nur Schmuckläden

er ist auch überall

Kirche im Park

Verkostung - frischer Granatapfelsaft, farblich passend zu den Klamotten

Unser Rückweg zur Talstation führte uns dann logischerweise noch an der Lateinerbrücke vorbei. 70 Jahre vor Olympia fand hier das Attentat auf Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau statt, was als Auslöser für den 1. Weltkrieg herhalten musste. Soviel Geschichte an einem Tag. Gottseidank mussten ich den steilen ekligen Weg nicht wieder hochlaufen, sondern durfte bequem im Lift nach oben fahren. Noch einmal herrliche Blicke über die Stadt und nach oben genießen und unser Besuch war beendet. Wir wollten noch ein Stück in Richtung Heimat fahren. Darüber breite ich dann mal den Mantel des Schweigens. Nur so viel, es war nicht einfach nen Grenzübergang von Bosnien nach Kroatien zu erreichen. Auch der Schlafplatz war eher semi-optimal. So richtig was zu essen gab es auch nicht mehr – abgesehen von paar Teilchen aus ner Bäckerei, es war schon spät und so musste ein Glas Wein reichen, ehe es ins Bett ging.

Eddie des Tages

Lateinerbrücke

völlig ungefährlich

Detail unterwegs und ich meine nicht Eddie

happy weil ich nicht hochlaufen muss

auch happy 

ist noch weit nach oben

Wetter: früh kühl, dann 25 Grad und sonnig

Essen: nix