Montag, 24. Juli 2017

Radrunde Waldsiedlung – Kromlau und zurück - 22. Juli 2017

Recht spontan starteten wir Samstag früh in Richtung polnische Grenze. Als Offizierskind hatte auch ich das Privileg einen kleinen Teil meiner Kindheit in der Nähe des Flugplatzes Preschen zu verbringen. Wir wohnten damals in Großschacksdorf Ost – heute Waldsiedlung. Und da sollte es hingehen. Räder aufs Dach, Schlafsack in den Kofferraum und los. Die Autofahrt verging schnell und so kamen wir bald in Simmersdorf an meiner alten Schule vorbei ehe es in die Waldsiedlung ging. Die Struktur der Siedlung hat sich nicht verändert, leider ist der Konsum zu und es gibt viel Leerstand. Die meisten Häuser sind saniert, aber nicht die ehemaligen Ledigenwohnheime. Davon musste ich ein Foto haben. Wir radelten dann Richtung ehemaligen Flugplatz und wurschtelten uns irgendwie durch das Gelände. 
Ledigenwohnheim

keine Ahnung was das war, das erste was man sieht wenn man aufs Flugplatzgelände fährt

Winnie auf dem Richterstuhl - Kleinod unterwegs

Tagebauhinterlassenschaften
Überall Zäune und Tore - neben einem großen Solarpark ist dort auch u.a. die Rettungshundestaffel unter gebracht, aber wir fanden einen Weg raus ohne umkehren zu müssen.  Wir wollten schließlich eine Radtour nach Kromlau machen. Zunächst ging es durch die Dörfer Richtung Felixsee. Da gibt es unvermittelt einen Aussichtsturm, von dem aus man auf die Radarkontrolle der Bundeswehr und den Felixsee blickt. Türkisfarbenes Wasser und kleine Sandbuchten, dazu ca 25 Grad und Sonne, das Wasser lockte schon und so ergab sich Axel in sein Schicksal und gönnte uns ne Badepause. Sogar er war mit im Wasser. So schön erfrischt radelten wir weiter und stoppten wegen eines Caches im Reuthener Park. Dieser überraschte uns so sehr dass wir alle Caches der Runde suchten. Gut gepflegt mit Statuen an Orten wo man nichts vermutet, ein Teich mit Seerosen, unterschiedlichste Bäume und ein zerfallenes Mausoleum. Echt unheimlich romantisch und so voller Stille an diesem Nachmittag. Es war herrlich. 
Felixsee von oben

Windkanter mit Axel - oder "Ich hab da mal nen Frosch geküsst"

schlafende Nymphe im Reuthener Park

Seele baumeln lassen

Apostelstein auf einer stillen  verborgenen Wiese

Mausoleumsruine

Detail im Walde

Die Weiterfahrt nach Kromlau war von bissel Gegenwind geprägt und dunklerem Himmel in Zielnähe. Trotzdem kamen wir gut an und meine Akkus waren leer. Also nen fetten Eisbecher auf die Hüften geknallt und so genug Energie für den Rückweg getankt. Dieser wurde gut durchgeplant, aber vorher wollte ich unbedingt die berühmte Rakotzbrücke sehen. Uns war es vergönnt den ganzen Kreis als Spiegelung im Wasser noch zu sehen, bevor der Regen kam. Ich war sehr beeindruckt von der Brücke und dem Drumherum. Klar bissel kitschig aber eben auch Erinnerungen an vergangene Zeiten. Dann tat der Himmel mal seine Schleusen auf und wir huschten schnell unter schützendes Blätterdach. Da hatte ich Zeit über einen Multi zu brüten und diesen zu begreifen. Koordinaten aufs Papier gezaubert, die sich als richtig herausstellten. Wir wurden nicht allzu nass und konnten nach einer Viertelstunde abwarten den Rückweg antreten. Da zeigte der Eisbecher seine Wirkung und es kam ein ordentliches Tempo zustande. 
den hab ich mir verdient

ist sie nicht schön?

von der anderen Seite

wir waren da
Da war es schon schick das in Döbern ein Getränkemarkt in Sicht kam und wir endlich das erste Bier des Tages trinken konnten. Durst ist bekanntlich schlimmer als Heimweh. Der Rest verging dann schnell und sogar den Flugplatz konnten wir gut umfahren. Und schon waren wir wieder an meiner Schule. Den kleinen Schlenker gönnten wir uns noch um diese ganz nah zu bestaunen. Alles tot, wenn sie auch mal saniert wurde. Hier lernt niemand mehr. Ein Erinnerungfoto und dann ab zum Auto. Dort standen dann 60km auf der Uhr, so weit waren wir dieses Jahr noch nicht gefahren. 
damals

heute
Bloß gut ist alles flach gewesen. Abendbrot gönnten wir uns in Polen ehe wir einen Parkplatz bei Bad Muskau zum Schlafplatz auserkoren. Von dort aus starteten wir Sonntag noch zu einer kleinen Runde durch den Bad Muskauer Park. Eine rundherum herrliche Anlage mit wunderschönem Schloss. Das war ein feines Wochenende. 
Schloss in Bad Muskau

von der anderen Seite

Fürst Pückler Stein

altes Schloss