Montag, 10. Juni 2019

Noch mal kurz in den Wald und Heim - 10.06.2019

Der Montag begann mit allgemeiner Geschäftigkeit. Zelte abbauen, Schlafsäcke lüften, Autos aufräumen und packen. Aber danach ging es noch eine Weile an den Fels. Ein ganz kurzer Fußweg  - schließlich war nicht allzu viel Zeit – führte uns zum Tagesziel. Ich hatte irgendwie keine Meinung zum Tag, deshalb beließ ich es beim Zugucken und Sonnen. 
hungriges Krokodil

bizarr
auf dem Weg

jetzt ist es satt
Lange guckte ich auf die Felsen und sah schon komische Sachen – Homer Simpson, schlafenden Schildkröten, Edvard Munch „Der Schrei“…Felsengucken ist wie Wolkengucken, je länger man schaut umso mehr sieht man. Die Jungs versuchten sich an den unterschiedlichsten Wegen und feierten das ein oder andere Bergheil. Am späten Mittag brachen wir auf. Die Räder mussten noch ans Auto, wir schnell noch Mittagessen und dann ab zum Einkaufen. 
Versuch macht klug
noch ordentlich eingepackt
Sonne fetzt
voll motiviert?
herrlich
Der Einkaufzettel für Svijany stand ja schon seit Samstag fest und so war das auch schnell erledigt: 24 Dosen Bier, je ein T-Shirt für Axel und mich, ein Aufkleber für Grummel. Bei sehr heißem Wetter fuhren wir dann gemütlich durch Böhmen. Kurz vor der Grenze noch ein Stopp. Axel hatte sich noch ein letztes Bier im Biergarten redlich verdient und da ich einen Eiskaffee trank, konnte ich dann den Rest bis Dresden fahren.
meine Beute

Sonntag, 9. Juni 2019

Klettern satt - 09.06.2019

Der Sonntag begann wieder sehr sonnig und die Kletterampel war immer noch recht unfreundlich, aber alle beschlossen – das geht heute. Im Laufe des Tages sprang die Ampel sicher um. Es gab zwei Ziele und wir schlossen uns der „gemütlich klettern“ Gruppe an. Gemütlich heißt dabei – erst mal in die Kneipe. Echt jetzt früh ein Bier für die Männer und damit ich nicht auf dem Trockenen sitze gab‘s einen Aperol Spritz für mich. 79 Kronen, da bekommt man 2,5 Bier dafür, aber was soll’s. Bei unserer „Vorbereitung“ wurden wir prompt von unseren „Klubalten“ erwischt. Lästerei und Gelächter inbegriffen. Wir starteten dann doch noch an den Fels. Die paar Meter durch den Wald waren schon beeindruckend. Der Weg ist eben, aber es stehen links und rechts irre Felsformationen aus Sandstein im Wald.  Sehr hell fast weiß strahlen sie in die Gegend, bizarre Formen mit viel feinstem Sand drumrum. 
der Kranich - glaub ich zumindest
Taktstock
von Menschenhand verziert
Irgendwann ging es steil bergan – ich werde beantragen Felsen an Parkplätze oder Zeltplätze ebenerdig zu verlegen – und wir waren am Ziel. Die Sphinx tat sich vor uns auf und nicht nur diese sondern eine ganze Gipfelgruppe, bei der ein Felsen schöner war als der Andere. Der erste Griff nach dem Fels war dann nicht so prickelnd. Sandig und spröde. Man konnte mit dem Fingernagel Bilder rein malen. Das hatten wir unterwegs schon geahnt, da immer mal Felsen lustige Zeichnungen hatten. Irgendetwas wird schon gehen und es gab auch feste Stellen. Der Normalweg sollte es sein und meine neuen Schuhe wurden eingeweiht. Aber lustig war‘s zuerst nicht. Danke an Flix, der mich noch von hinten sicherte, dabei war eher der Einstieg doof als der Quergang. Dann nochmal abheben und es lief. Kein Gemecker und Gezeter, allerdings die Feststellung: Das ist mein einziger Gipfel hier, bei dem Bruch mag ich nicht mehr. 
auf dem Weg nach unten - also ich zumindest :-)
Lager
alle gucken nach Felsen und Wegen
Sphinx - da ging es irgenwie hoch
Hans guck in die Luft und Hans guck ins Buch
Wenig später machte mir ein Kletterweg am Kranich (oder so ähnlich) einen Strich durch die Rechnung. Der gefiel mir ausnehmend gut und ich sagte mit Sand zwischen den Zähnen doch ja zum Nachstieg.  Prima Weg mit ein bissel Riss und Kamin und dann zum Ring. Der schielte leicht überhängend in der Weltgeschichte rum. Ich muss da drüber, ich muss, ich will. Mit ein bissel Seilzug von oben ging es dann auch. Aber was war das? Wie Flix treffend formulierte: Das Schwere ist weg, jetzt kommt das Beschissene. Ein hässlich rausdrängender kurzer enger Kamin der außer Glätte nicht viel zu bieten hatte. Fluchend und das laut quälte ich mich da irgendwie hoch und beschimpfte mich selbst als Walross und beschloss mich im nächsten Leben einen Briefmarkensammler zu verlieben. Na klar hatte ich das oben dann alles vergessen, ich war einfach nur happy und war durch. Ich genoss einfach den Geruch nach Wald, sah den Könnern beim Klettern zu, ließ die Sonne auf  die Haut und den Sand zwischen Füßen und Händen rieseln. 
Flix im Vorstieg am Dominstein
oh mal kein Brösel sondern ein guter Griff
nachholen am Ring
der Dominstein
Zur Belohnung war der logische Abschluss wieder ein Besuch in der Kneipe mit Bier für die Männer und Aperol für mich. Schnell dann ein bissel Fleisch auf dem neuen Kocher gebraten und in großer Runde den Tag auswerten. Es war gemütlich, lustig, laut und diesmal warm.

Samstag, 8. Juni 2019

Per Rad nach Svijany - 08.6.20191

Das letzte lange Wochenende für den Sommer und traumhaftes Wetter angesagt. Da hielt uns nichts, wir packten Freitag in den Grummel was man so für ein paar Tage braucht und fuhren Freitag nach Sedmihorky ins Böhmische Paradies. Dort warteten schon einige Bergkameraden und nach Anmelden und dem obligatorischen Betten bauen gab es Bier, Wein und lachendes Geschwatze. Vorsichtig wurde schon mal geguckt, was man am nächsten Tag klettern könnte. Allerdings war die Kletterampel sehr unfreundlich…rot. Es hatte wohl am Donnerstag so sehr geregnet, dass der Sandstein unter uns Kletterern gelitten hätte. 48 h nach Regen geht dort nix. Axel und mir machte das weniger aus. Samstagmorgen starten wir zwar beizeiten mit Frühstück in den Tag, aber dann drehte sich erst mal nix. Wir lauschten den Planungen der Anderen, begrüßten noch Ankommende und genossen einfach mal das Nichtstun und die Sonne. Als sich nach und nach alle verteilten – die Harten fuhren zum Klettern in ein anderes Gebiet, einige besuchten die Badkneipe – beschlossen wir gegen Mittag unsere Räder auszuführen. 
Frühstück in großer Runde
Räder und Grummel auf dem Zeltplatz in Sedmihorky
Ganz in der Nähe befindet sich die Brauerei SvijanyDa wollten wir im angeschlossenen Fabrikverkauf schon mal einen Einkaufszettel für Montag machen. Somit hatten wir ein Ziel. Ganz gemütlich fuhren wir auf mal breiten mal ganz schmalen Radwegen durch die Gegend. Ab und an hielten wir an um einen Geocache zu finden.  Das war aber völlig nebensächlich. Wir genossen die Natur und die überraschenden Ausblicke. Sanft durch Felder die mit leuchtend rotem Mohn und grün wogendem Getreide bezaubern, der Duft nach Sommer, das Plätschern der Iser. Es war herrlich. Besonders herrlich für Axel war ein überraschend auftauchender Bierstand…Na dann machen wir eben zur Halbzeit mal Pause. 
Wegfindung oder Geocache
Blick ins Weite
Radweg
bitte lächeln
ich liebe Mohn
Kneipchen in der Pampa
ganz schön viel los auf der Iser
Irgendwann waren wir dann am Ziel, guckten uns das Angebot an, suchten nach T-Shirts und besprachen die Bierpreise. Ach war‘s schön.  Nur Bierdurst hatte keiner – ich im Moment sowieso nicht und Axel mochte auch nicht. Da guckten wir noch kurz am Schloss vorbei und wählten einen anderen Rückweg. Da musste ich zwar ein ganzes Stück schieben aber auch der war gut gewählt. Unterwegs überraschte und ein Kirschbaum mit den ersten roten Kirschen des Jahres. Schnell ein paar Hände voll in den Mund schieben und uns vom süßen Saft volltropfen lassen. Mh das war ein Schmeckerchen.  
Gasthaus - früher
Ziel erreicht
Schneeweißchen und Rosenrot - in Natura viel Schöner
lecker
Zurück am Zeltplatz gab’s noch frisch gegrilltes Fleisch vom neuen "Campingherd", ehe es wieder gemütlich wurde. Naja so richtig gemütlich nicht, denn es wurde doch recht kalt. Aber Decken, Sachen und zu Not Schlafsäcke als Wärmemittel ließ uns dann doch noch eine ganze Weile aushalten.
Grillen 2.0


Sonntag, 2. Juni 2019

Geyer und der Scheibenberg - 02.06.2019

Och, schade schon Sonntag.  Kultur ist angesagt. Wir teilten den Tag in zwei Teile. Am Vormittag fuhren wir nach Geyer. Wir waren zwar beide schon mal in der Binge, aber die ist immer wieder einen Besuch wert und man merkt sich ja eh nicht was man damals gelesen hat. Bergbau ist durchaus ein Thema, was uns immer mal wieder über den Weg läuft und auf unser Interesse stößt. Bei herrlichem Sonnenschein konnten wir ganz gemütlichen den Lehrpfad entlang schlumpern. Besonders erstaunt war ich, dass nach dem großen Einsturz im Mai eines Jahres, das Gestein erst im November wirklich zur Ruhe kam. Axel hatte seinen „Tierquälertag“. Erst zerlatschte er fast eine Weinbergschnecke – rettete sie dann aber und setzte sie an ein schattiges Plätzchen. Und wenige Minuten später trat er einer Kreuzotter auf den Schwanz. Der geht’s aber auch gut, sie schlängelte zischend davon. An jeder Aussicht hielten wir an und schauten ins Land, genossen die Sonne und die Stille. Es waren kaum Menschen dort unterwegs. 
drin wars nass und schlammig
über der Binge
In Erinnerung an zwei verschüttete Bergleute
Kunst an der Bank
Stehen geblieben
Schatten am Mundloch
noch geschmückt - alle handgemacht

Nach einer kleinen Runde durch die Stadt fuhren wir dann zum Scheibenberg. Dort war Kettensägenmassaker angesagt. Viele Künstler mit schwerem Gerät zeigten was sie können. Ist ja eigentlich ganz einfach. Will man zum Beispiel einen Igel, dann nimmt man einen Holzklotz und macht alles weg, was nicht aussieht wie ein Igel. Spaß beiseite, das war schon faszinierend was so aus dem Holz herausgeholt wird: Vögel, Pferde, Phantasiegestalten, Engel, nackte Frauen – warum eigentlich keine Männer? , Eistüten…
der kleine Scheißer
filigrane Arbeiten mit schwerem Gerät
Schildi
Nach einem Rundgang und einem Fiedler-Bier für Axel, bestaunten wir dann die Natur. Hier am Scheibenberg stehen imposante Basaltsäulen senkrecht in den Himmel. Mansche bis zu 30 m hoch. Der Volksmund nennt sie Orgelpfeifen. An diesen Säulen liefen wir einen ganz schmalen steilen Pfad nach oben auf den Berg. Das war regelrecht wildromantisch, keine Menschenseele (die liefen alle den Wanderweg), steile Stücke, umgestürzte Bäume und immer wieder die Basaltsäulen. Auch oben erwarteten uns tolle Ausblicke auf das Erzgebirge und so war die Zeit viel zu schnell um. 
Blick ins weite Land vom Scheibenberg
Blick nach unten aufs "Kettensägenmassaker"
Orgelpfeife vor den Orgelpfeifen
Orgelpfeifin vor den Orgelpfeifen
Skisprungschanze am Scheibenberg
Um langsam aus dem sehr entspannten Wochenende zu schleichen, fuhr Axel Landstraße zurück – das war richtig schön.