Dienstag, 31. Dezember 2019

Detmold ist schön und Hermann echt groß – 31. Dezember 2019


Nachdem wir ordentlich ausgeschlafen und gefrühstückt hatten, fuhren wir erstmal nach Detmold. Detmold? Was will man denn da? Im Vorfeld wussten wir nix von dem Ort und so schlumperten wir sehr gemächlich durch die verkehrsberuhigte historische Altstadt. Da gingen uns doch die Augen über. Der ganze Stadtkern besteht aus super erhaltenen Fachwerkhäusern, zum Teil bunt bemalt, alle schief. Überall gehen mitunter winzige Gassen ab. So macht doch Bummeln Spaß. Ein Geocache brachte und dann in einen der Hinterhöfe. Früher stand dort die Synagoge und heute ist der Platz der Erinnerung gewidmet. Es war als mal wieder dieses Hobby welches und zu ungewöhnlichen Orten brachte. 
schick

auch schick

Standort der ehemaligen Synagoge

im Gedenken

große Straße

kleine Gasse
Das Schloss in Detmold war leider geschlossen und so machten wir uns auf den Weg zum Hermannsdenkmal. Im Gegensatz zu den Externsteinen, kann man Hermann von unterwegs aus immer mal sehen und so ahnten wir schon, wie groß der alte Teutone ist. Der riesige Parkplatz war etwas gefüllt, trotz nicht so tollem Wetter trieb es die Leute noch einmal raus. Bissel erschüttert waren wir, dass das gesamte Gebiet dort oben etwas herunter gekommen aussieht. Restaurant und auch Infocenter geschlossen. Es gab keine Möglichkeit einen Glühwein oder ähnliches zu sich zu nehmen und auch der Wald drumrum war etwas ungepflegt. Vorbei an der Hütte des Erbauers des Denkmals geht es schnurgerade auf Hermann zu, der einem den Rücken zeigt. Hoch oben auf einem Sockel thronend guckt er ins Land und passt auf das keine Römer kommen. 
wir nähern uns von hinten

als kleine Ameise vorm großen Hermann
Für sagenhafte 4 Euro pro Nase kann man innen hochsteigen und steht dann immernoch unterhalb der Füße der über 26,5 m großen Statue. Wir liefen mehrfach drumherum und versuchten dem Nebel in den umliegenden Bergen und Hügeln was Romantisches abzugewinnen. Wieder unten sammelten wir von vielen Infotafel und aus der Bandelhütte noch mehr Daten und erstellten und eine kleine Runde am Berge. Dabei entdeckten wir noch den alten Bismarck und einen Ringwall. Sehr erfolgreich fanden wir alle Caches der Runde und beendeten den Ausflug. Nachdem wir die Parkgebühren bezahlt hatten, stellten wir dann noch fest, dass die Schranke offen war – ok 3 Euro zusätzliche Spende also. 
zu seinen Füßen

Blick ins Land

Bandelhütte

im Nebelmeer

Blick hinab
Zurück in der Ferienwohnung hatten wir noch einige Stunden bis zum Jahreswechsel. Also guckten wir eine komische Fernsehsendung, kochten und aßen Nudeln und lösten noch ein Fragezeichen in der Gegend. Als alte Rockerbraut konnte ich da mal glänzen. Gegen 23 Uhr machten wir uns dann noch einmal auf den Weg zu den Externsteinen. Mit Taschenlampen funzelten wir uns den Weg und staunten nicht schlecht, dass da keiner vor Ort war. Mh immernoch Zeit, dann lass uns die Daten des letzten hier liegenden Multis sammeln, was uns auch gelang….Fortsetzung folgt.
Chefkoch


Montag, 30. Dezember 2019

Rund um die Externsteine - 30. Dezember 2019

Weihnachten vorbei, das liebste GC Event des Jahres auch, also kann man die letzten Tage des Jahres frei gestalten. Nix wie weg. Am 29. abends stellten wir unseren Grummel auf einem kostenfreien Parkplatz in der Nähe der Externsteine im Teutoburger Wald ab. Mal lieber noch fix nen Glühwein machen und hoffen, dass die Nacht nicht zu kalt wird. 
mal lieber drinne kochen
Ging erstaunlich gut und so waren wir am Morgen des 30.12. nicht erfroren. Kaffee und Kekse und Sonnenschein, so kann ein Tag beginnen. Wir suchten uns einen längeren Cache aus, der uns zunächst um die Externsteine herum führte und dann doch hinbrachte. Der Wanderweg war eher einer Wanderstraße – der Hermannsweg. Axel ertrug tapfer meine Klugscheißerei rund um Hermann und die Schlacht im Teutoburger Wald. Die Zeit verging schnell und schon standen wir vor den imposanten Felsen. Erstaunlicherweise sieht man sie nirgends von der Straße aus. Malerisch an einem kleinen Teich gelegen erheben sich die Felsen. Da gibt es einiges zu entdecken und so vergaßen wir erst einmal den Cache und seine Aufgaben. 
im Vorbeigehen schon mal nen Blick erhascht

klitzekleiner Wegweiser

Entdeckung am Rande

den hinteren Aufstieg konnten wir umgehen 
Das Kassenhaus war geschlossen. Vorteil – man kann auf die Aussicht ohne zu bezahlen, Nachteil – auf die Brücke kommt man nicht. Schnaufend kam ich auch auf der Aussicht an und wir konnten eine ganze Weile einfach nur genießen. Anschließend entdeckte ich noch Petrus im Fels und auch das Felsengrab habe ich mir angesehen. Es ist schon immer wieder faszinierend was die Natur so hinstellt und der Mensch draus macht. Als wir das Areal genug bestaunt hatten zogen wir weiter bergan. 
erster Eindruck
zweiter Eindruck

Auf oder Abstieg

Petrus vor einem Höhleneingang

das Felsengrab

Ein Fenster in luftiger Höhe

Sonnenbeschienen
Denn auch im Verborgenen stehen noch weitere Externsteine. Nicht so imposant und auffällig, aber trotzdem schön. Etwas abseits fanden wir einen Stein mit Runen und Mustern. Auf den Kleinsten, den 13., kann man hochklettern. Zwei Schritte und man ist oben und entdeckt die Jahreszahl 1974 – was für ein Zufall, mein Geburtsjahr. Und zum krönenden Abschluss unserer Runde kamen wir noch an eins der unzähligen Gräber von Hermann Löns oder eben Denkmal. Was konnten wir nicht alles entdecken, einen Hirsch, einen Hasen, einen Vogel und ein Grab mit Seelenloch. Ach war das herrlich. Alle Caches der Runde gefunden und einen sonnigen Tag in der Natur verbracht. 
Entdeckung in Stein

einmal übersetzen bitte

auf dem 13. Stein

"meine" Inschrift

Hermann Löns Denkmal
Kunst im Stein

der hüpft nicht davon
Nun mussten wir nur noch einkaufen und unsere Ferienwohnung beziehen. Der sehr liebenswürdige Herr Arlt hieß uns in Berlebeck willkommen, zeigte uns alles und hatte schon ordentlich eingeheizt. Wir konnten erstmal in Ruhe ankommen um später den Tag beim Essen in den Königsstuben zu beenden.
gute Stube im trauten Heim

selbst Grummel hatte einen eigenen Schlafplatz

Freitag, 27. September 2019

Fähre und heim – 27. und 28. September

Da waren wir also gegen 22:30 Uhr am Hafen in Igoumenitsa. Nochmal nachfragen wie es so geht. Der Fahrer muss alleine mit dem Auto durch ein Gate und der Mitfahrer muss durch das Hafengebäude einchecken. Danach trifft man sich wieder. Gut alles klar. Blick zur Anzeigetafel. Huch was ist das? Da steht die Fähre kommt erst 0:10 Uhr, wenig später sogar erst 01:00 Uhr. Also haben wir uns noch einmal angestellt und gefragt. Nein alles in Ordnung hieß es, unsere Zeitangabe 23:30 Uhr stimmt, die Anzeigetafeln sind falsch. Warum wir das geglaubt haben? Keine Ahnung, wer glaubt denn schon, dass einem so rotzfrech ins Gesicht gelogen wird. Es ging dann auch rechtzeitig los. Aber nur der Check in. Draußen standen wir dann rum, bis endlich nach 01:30 Uhr die Fähre endlich ankam. Dann dauerte es ja noch bis sie leer war, ehe wir drauf konnten. In der Zwischenzeit hatten wir mal kurz am Rotwein genascht, das hält man nüchtern nicht aus. Der arme Axel musste aber ja aufpassen, schließlich durfte unserem Grummel beim Zentimeterroulette auf der Fähre nix passieren. 

endlich da
kein Alkohol ist auch keine Lösung
Wir waren sowas von durch und schlichen zu den Schlafräumen. Juchu, Pullmansitze, ca 150 in einem Raum, Sauerstoff Fehlanzeige, Verstellbarkeit der Sitze auch, einer niest, der nächste schnarcht, es raschelt. Als endlich ein wenig Ruhe eingekehrt war, fing tatsächlich einer an eine Luftmatratze aufzupumpen um seine Reizhusten habende Frau gut unterzubringen. Dass er das überlebt hat, wundert mich noch immer. Völlig überreizt gab ich es alsbald auf mit schlafen, Axel auch und so ging es an Deck. Kocher und Wasser und richtigen Kaffee hatten wir mit. Eine windstille Ecke gesucht und Kaffee kochen. Ich hatte die ganze Zeit Schiss das jemand kommt und uns das verbietet. Irgendwann hatte ich aber dann doch einen Kaffee und war ein wenig mit der gruseligen Nacht versöhnt. Wir hatten noch viele Stunden Fahrt vor uns, so ungefähr 10. Was macht man da? Nichts gescheites, bissel stricken, lesen, daddeln, mal eine Runde über die Fähre drehen, Rotwein trinken. Ja, den gab es gleich Vormittag bei uns. Es war schön sonnig aber sehr windig draußen, so dass wir brav an einem Tisch der windgeschützt war sitzen blieben. 
kein Wind, das Wasser kocht gleich

Spuren im Wasser

Begegnung auf hoher See
So richtig zu gucken gab es auch nichts, außer die Leute die mit ihren Hunden Runden drehten. Immer mehr Menschen kamen an Deck und wir hofften auf Ruhe im Schlafraum und versuchten noch einmal für zwei Stunden unser Glück mit schlafen. Das war zumindest erholsamer als in der Nacht, wobei ich mich gleich auf den Boden legte, statt es in den Sitzen zu versuchen.Dann schlugen wir noch die Zeit an Deck tot mit gucken wie Land in Sicht kam und wir endlich in Ankona, Italien festmachten. Nie wieder so lange mit der Fähre, wir waren völlig übermüdet und gereizt. Das war wirklich eine Fehlentscheidung von mir. Ich weiß zwar, warum ich mich für 15h Fähre statt 15h selbst fahren entschieden habe, aber wie falsch der Gedanke – man ist erholter nach Fähre – war, konnte ich nicht ahnen. 
was gibt es zu sehen?

Hafen in Sicht

da vorbei

schon hübsch

Wolle und Wein
rein oder raus?
Ich weiß bis heute nicht, wie Axel es schaffte, dann noch bis zum Brenner hoch zu fahren. Mir zog es immer wieder im Sekundenschlaf die Augen zu, dabei bemühte ich mich aus reiner Fairness ihm gegenüber nicht einzuschlafen. Irgendwann fuhr Axel auf einen Parkplatz vor einem Supermarkt auf dem schon einige Wohnmobile, Autos und Busse standen. Bett bauen und umfallen. Ich wusste kaum noch wie ich heiße. So völlig übermüdet wie wir waren, haben wir gut und länger als gedacht geschlafen. Einen Kaffee und einen kurzen Einkauf in eben jenem Supermarkt später, fuhren wir dann gemach Richtung Heimat. Durch Österreich tingelten wir auf Landstraßen. Auf der deutschen Autobahn übernahm ich dann das Steuer für ne Weile. Staufrei kamen wir daheim an und packten erste Dinge aus unserem Bus, der nun endgültig zur Familie gehört. Das hat Grummel echt fein gemacht. 4.000 km in drei Wochen hat er uns super Dienste geleistet. Axel und ich hatten einen wunderbaren Urlaub, der nichtmal große Löcher ins Portemonaie gerissen hat. Der größte Posten waren mit ca. 800,00 € die Fahrtkosten, Maut, Tanken, Fähren, Parken. Für Übernachten, Essen, Trinken, Einkaufen, Essen gehen und Eintritte haben wir nochmal ca. 900,00 € gebraucht. Nun heißt es für uns den Betrag fürs nächste Jahr wieder wegzulegen und Ideen für Ziele entwickeln.

letzter Schlafplatz 
braver Grummel

Donnerstag, 26. September 2019

Wandern und Dodona – 26. September

Da war er nun, der Abreisetag. Er begann gleich mit der Nachricht, dass die Fähre erst 23:30 Uhr fährt. Oh weh, dass wird ein langer Tag, da können wir den Tag in Ruhe beginnen. Bei mir schwappten immer mal die Augen über. Ich hasse Abschiede. Nun reiß ich mich aber mal zusammen. Abwaschen, Müll wegbringen, duschen und den Grummel aufräumen. Dann stand zur Wahl – nochmal klettern oder wandern? Da ich eh schon pausenlos heule, wollte ich nur noch weg, um das nicht noch schlimmer zu machen. Also wandern. Als wir unsere Rechnung bezahlt hatten, fuhren wir nach Gavros. Ein Nest am Ende der Welt. Da führt eine Straßen hin und als wir das Auto abgestellt hatten, kam gleich ein Einwohner und fragte auf gebrochenen Deutsch: „Falsche Straße?“ Nein, wir wollen wandern. Ich glaube wir waren Dorfgespräch.
die durften in Meteora bleiben- Rucksack und Kletterhose

alles drin, abfahrbereit

einsam in Gavros
Alsbald liefen wir los und als wir den Weg aus dem Dorf fanden, gelangten wir schnell auf den Wanderweg. Klar es ging mal wieder nur bergan. Unterwegs trafen wir Waldarbeiter. Leider war einer davon nicht so begeistert, dass ich die Einsiedelei in einem Felsen ansehen wollte. So blieb es bei einer Stippvisite und weiter ging es. Irgendwie war das überhaupt nicht mein Tag. Deshalb streikte ich irgendwann, ich wollte nicht weiter. Da blieb nur einen Abstieg zu finden. Das wurde dann abenteuerlich und fing an wieder Spaß zu machen. Wir entdeckten eine große Wasserrinne. Da sollte es doch runter gehen.Ging es auch immer Stück für Stück und als Orientierung dienten die Kirche im Dorf und ein Felsen in der Nähe. Als wir auf Höhe von Kletterfelsen waren, ergab sich ein schmale Pfad, der hinab ins Dorf führte. Allerdings hätte ich dort nicht klettern wollen, alles brüchig. Als Krönung kamen wir im Dorf an einem voll hängenden Feigenbaum vorbei. Axel schlug sich den Bauch voll und auch ich naschte noch einmal. Im Dorf ist gleich neben der Kirche ein?, ein was denn nun? Cafe, Imbiss, Lebensmittelladen – der Dorfmittelpunkt. Dort gab es für uns noch einen Eiskaffee, ehe wir in Richtung Igoumenitsa aufbrachen. 
ein Blick zurück man sieht gut den Pixari und die Große Heilige

Felsen in Gavros

Klettertürme, sehen aus wie Brüder

da hinab, war gut
verschwommener Blick in die Einsiedelei

feines Panorama in dem wir wandern durften

Feigen, der Herr ist noch knurrig, aber nicht mehr lange

liegende Felsen

Eingang zur Kirche
Der Tag war aber noch lang und so hatte Axel noch eine Überraschung für mich parat. Er fuhr von der Autobahn ab und wir standen plötzlich auf einem Parkplatz. Dodona, irgendeine archäologische Stätte. Noch nie gehört und man sah nur die Mauer und den Eintrittsbereich. Als wir durchgingen tat sich ein großes Areal vor uns auf. Man sah Mauerreste und lange Wege. Wir hatten viel Zeit um in Ruhe dort spazieren zu gehen. Mittlerweile hatte ich gelesen, dass Dodona das älteste Orakel Griechenlands war und das zweit Wichtigste nach Delphi. Auf unserer Runde beeindruckte uns besonders das Theater. Die steilen Sitzreihen, die super Akustik, die uralten Steine und das eher kaputt reparierte Teil. Manche Dinge sollte man so lassen wie sie sind. Rundherum gab es Sammlungen von durchnummerierten alten Steinen. Ob die jemals wieder an ihren Platz kommen? Außerdem entdeckten wir viele Ruinen ehemaliger Tempel. Denen hat man Namen von Göttern gegeben, ob das immer so hinhaute war wohl egal. Zeustempel, Aphroditetempel, Herkulestempel alt und neu- überbaut mit einer Kirche, aber auch die nur noch Ruine. Die Eiche aus deren Blätterrauschen allerlei Humbug prophezeit wurde, ist bestimmt schon etliche Male erneut gepflanzt worden. Nichtsdestotrotz war die alte Architektur schon beeindruckend und ich habe mich ehrlich gefreut, eine so bedeutende archäologische Stätte besuchen zu können. Die Überraschung von Axel war gelungen. 
Stadion? zumindest stand es so dran

endlich mal ein Säulenrest

eine der zahllosen Tempelruinen

die Eiche im Hintergrund

tolles Theater

da geht er in sich

Blümchen gabs auch

sehr alte Überreste
Danach fuhren wir nach Igoumenitsa und holten unsere Tickets ab, ehe wir uns für eine Weile ans Meer setzten. Der Sonnenuntergang und das Farbenspiel zwischen Wolken und Meer waren wildromantisch und holten die Wehmut wieder hoch. So langsam aber sich war der Abschied da. Wir packten die Rucksäcke für die Fähre - Klamotten, Essen und Kochgeschirr für den Kaffee, für den Notfall bissel Wein, Wasser und Buch und Strickzeug. Noch einmal wollten wir irgendwas griechisch Gegrilltes essen und somit noch ein wenig Zeit totschlagen. Mit vollem Bauch legten wir die paar Meter zum Parkplatz des Hafens zurück. Wie sich dann unsere Fährfahrt gestaltete und wir nach Hause kamen, dass erzähle ich in einem letzten Eintrag für diesen Urlaub.
hätte mich gewundert, wenn hier nix rumgestanden hätte

und noch etwas kompakter

das Meer plätschert vor sich hin

Farbenspiel

Blick zum Hafen