Dienstag, 1. März 2016

Kyffhäuser und Barbarossahöhle - 27. Februar 2016

Nach einer Nacht in der Sennhütte ein wenig außerhalb stand der Samstag ganz im Zeichen der Kultur. Frühstücken und los zum Kyffhäuser. Klar war's kalt und morgens noch ein wenig glatt, aber die Sonne schien und es war trocken. Fast Punkt 10 Uhr waren wir die ersten auf dem Parkplatz und am Ticketschalter. Mit Kurgastkarte gab's sogar ermäßigten Eintritt. Es war herrlich hier noch ungestört zu sein. Ich stand staunend vor dem Denkmal, Auge in Auge mit Barbarossa hoch über mir Wilhelm I. 
Aug' in Aug' mit Barbarossa

wacht er auf?

Gesamtwerk
Faszinierend wie die das damals hinbekommen haben und wie unterschiedlich beide Könige dargestellt sind. Grob vor Ort in Sandstein gehauen in einem stilisierten Steinbruch sitzt Barbarossa da und Wilhelm thront auf seinem Pferd in Kupfer getrieben. So fein gearbeitet, dass sogar Adern und Muskeln zu erkennen sind. Klar dass wir auch ins Innere gingen. Ein Abriss der Entstehung ist dort zu sehen, weit über 200 Stufen führen nach oben. Leider war es diesig und so konnte man nicht sehr weit blicken. Aber den gesamten Umfang der ehemaligen Reichsburg Kyffhausen konnte man schon erfassen. Im Anschluss machten wir uns über den tiefsten Burgbrunnen schlau …ja auch Königstein ist nicht so tief wie Kyffhausen. Ganze 176m wurden ins Gestein abgeteuft - gut restauriert und erhalten. 
ich war auch mit

176 m tief

Blick zur Oberburg mit Barbarossaturm

Blick zur Unterburg
Ein Rundgang durch die Reste der Oberburg folgte nach einem Aufwärmen mittels Kaffee und auch die Unterburg wurde noch besichtigt. Schnell – zu schnell – verging die Zeit und wir brachen auf Richtung Kureinrichtung. 
Ruine der Kapelle

ein Blick zurück

nicht reinfallen
Dort holten wir Mispis Bruder ab und fuhren gemeinsam zur Barbarossahöhle. Die wollte ich unbedingt sehen. Mittels Punktlandung waren wir genau zur vollen Stunde da und konnten ohne Warterei an der Führung teilnehmen. Erstmal 170m einem Stollen folgen und was sich dann vor uns auftat war für mich neu und faszinierend. Tropfsteinhöhlen kennt man ja nun einige, aber in einer Anhydrithöhle war ich noch nie. Die Führung war super informativ nur leider furchtbar in der Stimmlage und Intonation. Nichtsdestotrotz  konnten wir unserer Blicke schweifen lassen, Lappen aus Gips kamen aus der Decke, verschnörkelte Linien ins Gestein gezeichnet, glasklare Seen mit irren Spiegelungen die optische Täuschungen vom feinsten boten. Ein wenig kam ich mir vor wie in Herr der Ringe. 
Gipsgebilde an der Decke

See? Fluss? oder Täuschung?

aufmerksamer Zuhörer

Spiegelung im Wasser
Durch die Erläuterungen konnten wir unterschiedliche Steine die aus Gips bestehen erkennen und später auch draußen vorfinden. Auch die Barbarossasage kam nicht zu kurz, nur wecken konnten wir ihn auch nicht. Mir hat es sehr dort gefallen. Den Abschluss bildete die unendliche Finsternis, als die Führerin alle Lichter löschte und sogar die ausländischen Besucher verstanden hatten dass die Handys mal bitte ausgehen sollen. So dunkel ist es halt nur in Höhlen.  Wir liefen dann noch ein wenig draußen rum und fanden schließlich auch Stücke von Marienglas – auch eine Form von Gips. Wie kleine Kinder am Strand liefen wir sammelnd und staunend bergauf und bergab. Damit hatten wir uns dann die Thüringer Bratwurst und eine Soljanka auch echt verdient. Schön war der Kurzausflug, denn das war‘s schon. Sonntag ging es wieder heim.

Bad Frankenhausen - 26.Februar 2016

Wenn wir schon nicht wegfliegen im Winter, so sollte es doch ein spontaner Kurztrip sein. Schließlich gibt es auch bei uns viel zu entdecken. Na dann mal auf nach Bad Frankenhausen. Meine übliche Glückssträhne hatte aber auch mitzureden und so beschlossen die Bad Frankenhausener mal das Panoramamuseum für eine Woche zu schließen. Pü dann eben nicht. Gibt ja auch so genug zu sehen. Den Nachmittag verbrachten wir mit Geocachen durch die Stadt. So lernt man einen neuen Ort immer ganz gut kennen.  Wir schlumperten durch die kleinen Gassen, entdeckten Brunnen, Sonnenuhren und bestaunten die gut restaurierten Häuser. In einer Siedlung voller Einfamilienhäuser entdeckten wir eine uralte Dorfkirche, unscheinbar und doch beeindruckend. 
Axel Mispi am Mühlstein
Mühlstein mit MiSpi

unscheinbar in einer Wand
Klar ging es dann auch zum berühmten schiefen Turm. Leider ist dieser seit längerem eingerüstet, so dass man die Schieflage nicht so genau sehen kann. Man hat jedoch das Gefühl der obere Teil knickt gleich ab. Mit riesigem Aufwand wird die Kirche stabilisiert. Irre was die Technik kann.
viel schiefer als es hier scheint

mh irgendwie verbaut
Auch den nahen Erdfall – der nicht ganz unschuldig  an der Schieflage ist – besuchten wir. Mitten im Hang ein Loch in der Natur. Der Kessel ist ca 30m im Durchmesser und enthält zwei Heilquellen. Die Elisabethquelle sprudelt vor sich hin und so konnten wir kosten. Das salzige Wasser war aber nichts zum Durstlöschen. Aber wenns hilft, runter damit. 
Erdfall mit zwei Quellen

probieren oder nicht?
Den Abend verbrachten wir dann mit Mispis Bruder – der hier zur Kur ist – erst beim Essen und dann bei der Kurdisco. Fremdschämen inbegriffen.