Mittwoch, 11. September 2019

Klettertag der Erste - 11. September

Ganz hervorragend geschlafen, nur die Rückenschmerzen am Morgen waren nicht so toll. Die vergingen aber nach ein bissel Bewegung und waren nach dem Frühstück wie weggeblasen. Der Grummel hatte heute seinen freien Tag und bekam nur seine Lenkradsperre umgehängt. Wir packten das nötigste Kletterzeug zusammen, Wasser dazu und konnten bei echt warmem Wetter starten. Das Objekt der Begierde stand genau auf der anderen Straßenseite.  Eine Route im UIAA 3+ Bereich galt es zu finden. Laut Cachebschreibung eigentlich ganz einfach. Eine gelbe Drei auf rotem Spot. Das sollte gehen. Denkste. Erst liefen wir ziemlich weit hoch, das konnte nur falsch sein, da wir uns rechts halten sollten. Also wieder ganz runter und ein Stück weiter rechts. Es war einfach keine gelbe Drei zu finden. Die anderen Markierungen waren aber auch derb ausgewaschen und kaum erkennbar. Wir stapften also wieder bergan und querten etwas, legten die Rucksäcke ab und suchten jeder auf eigene Faust. Nach einer Weile hatte ich etwas entdeckt, was machbar aussah. Egal was das jetzt ist, wir machen das. Die Gurte um, die Helme auf, noch schnell die Ansage: „ In Mehrseilrouten muss es schnell gehen, Du hast Seil von oben, also zackig nicht lange überlegen.“ 
da soll es hoch gehen

bizarres Gebilde

Route 22 sollte es werden
Los ging es. Axel legte ein ordentliches Tempo vor, nutze aber auch alle Sicherungsstellen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam von weit oben das Kommando „Aussichern“. Nun war ich an der Reihe. Ich glaub ich bin noch nie so schnell geklettert wie in der ersten Seillänge. Es dauerte nicht lang und ich war bei Axel angekommen. Wieder Wechsel, er voran, ich sichere. Die zweite Seillänge war die schönste. Harter Kalk, viele Tritte und sogar Griffe und all das nicht zu sehr abgelatscht.  Na nun noch eine und wir sind oben, das läuft doch prima. Da ging es erst hoch und dann nach links ansteigend weiter. Wir waren froh, dass immer mal ein Lüftchen ging, sonst wären wir als Brathühnchen wieder runter gekommen. Sehr happy kam ich oben an, genau an der Stelle, welche der Cachebeschreibung entsprach und so konnten wir statt eines Gipfelbuches nach 130 Klettermetern den Cache signieren. Etwas kniffelig gestaltete sich die Abstiegssuche. Man sollte ca 10 m absteigen und dann kommt eine Abseilstelle.  Als Axel nach den 10 m Abstieg schon dran dachte über zwei Bäume abzuseilen, sichtete er genau vor seiner Nase die Abseilöse. Er also als erstes runter und dann war ich dran. 
Blick auf gegenüber liegende Wände

brav mit Helm

sucht die Winnie
Ungefähr 40m mit ner Acht da runter. Das wird heiß in der Hand oder auch nicht. Man konnte gut am Fels runtertrappeln und Axel war so lieb und hielt das Seil unten. Jeder wickelte dann eine Hälfte und wir stiegen ziemlich zufrieden den Rest ins Tal hinunter. Ich war zwar platt aber auch glücklich das mit so viel Freude und Spaß bewältigt zu haben, denn ganz ehrlich vorher hatte ich ordentlich Muffensausen. Auf dem Campingareal war noch ein junges Pärchen und die hatten einen Kletterführer. Also mit Händen und Füßen und Englisch verständigt, was wir gemacht haben und das Buch mal ausgeborgt. Den restlichen Nachmittag vertrullerten wir vorm Grummel, ehe wir abends in nahe Hotel Chaika essen gingen. Als wir ankamen war auf der riesigen Terrasse nicht viel los. Wir bestellten auf Englisch und der Kellner war unheimlich zuvorkommend und auch geschäftstüchtig. Wir bestellten eine Flasche Rotwein, er bot uns sofort das Wasser dazu an. Wir bestellten Essen, er fragte nach Brot. Ganz aufmerksam lief er völlig unauffällig durch die Reihen und sah sofort, wo was fehlte oder zuviel war(volle Aschenbecher). Den Abend konnten wir beide sehr genießen, rundherum umsorgt und mit herrlichem Essen zu guten Preisen. Bei mir gab es Huhn in Roquefortsauce mit Reis, Axel aß gefülltes Huhn mit Käse und getrockneten Tomaten dazu Kartoffeln. Es hat ganz hervorragend geschmeckt. Der Hammer war allerdings das Brot. Es kam ein Fladenbrot mit Knoblauch, Käse und Tomatensauce. Sensationell. Der ganze Abend hat uns 60 Lewa incl. eines guten Trinkgeldes gekostet. Das war es locker wert. Recht beschwipst ging es dann zurück zum Auto – ca. 300m - und ins Bett.
von da aus abseilen

so schön standen wir für ein paar Tage

lecker und günstig



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