Dienstag, 10. September 2019

Von Nationalhelden und dem Wunsch zu Duschen – 10. September

Da erwachten wir nun unten an der Donau auf einem abgeschlossenen Parkplatz. Nanu wir konnten doch gestern abend drauf fahren. Das beunruhigte uns jedoch noch lange nicht, schließlich galt es erstmal zu Frühstücken und irgendwer wird irgendwann schon aufschließen. Friedlich plätscherte die Donau vor sich hin, Sonne schien und der Kaffee schmeckte. So startete der Tag und alsbald kamen Bauarbeiter und der Parkplatz war offen. Wir trollten uns in Richtung Stadt, erst einmal Geld holen. Wider Erwarten fanden wir tatsächlich umgehend einen Geldautomaten. 
Donau

Frühstück

Ah Bauarbeiter..da ist der Parkplatz wieder offen
Na fein, für das Nötigste ist gesorgt. Wir hatten beide noch keinen Cache in Bulgarien. Das wollten wir aber umgehend ändern und der Erste sollte ein Multi sein.  Im Prinzip war der schon im Internet lösbar, aber da verdirbt man sich ja alles. Auf zum Start. An der Donau liegt der Dampfer „Radetzky“. Sein Inneres ist dem Volkshelden Hristo Botev gewidmet, der mit 28 schon das Zeitliche gesegnet hat. Botev war Freiheitskämpfer für Bulgarien, Poet und irgendwie der Che Guevara von Bulgarien. Die Fahrt dorthin war bissel abenteuerlich, überall wird gebaut. Das überraschte uns schon sehr, nach der Lethargie in Rumänien ist hier eher Aufbruch zu spüren. Überhaupt war bei Tageslicht betrachtet ganz schön viel Ordnung und Sauberkeit zu sehen. In der Nähe des mal wieder riesigen Monuments stellten wir das Auto ab und entdeckten das Areal zu Fuß und in aller Ruhe. Die Sonne schien und es war ganz schön warm, da kam uns die eine oder andere Bank gerade Recht. Der Nationalheld ist überall vertreten, da ein Denkmal, bedruckte T-Shirts und immer wieder sein Kopf auf irgendeinem Sockel. Wir stapften auch einmal bergan und konnten so das ganze Gebiet überblicken. War nur abenteuerlich da wieder runter zu kommen. Sehr steil und sehr glatt. 
Donauverlauf

scheint noch in Betrieb zu sein

die Radetzky

es lebe Hristo Botev

oder auch nicht

Areal von oben

verdammt steil und glatt
Danach nahmen wir Abschied von Kosloduj  - nicht ohne nochmal das Atomkraftwerk bei Tageslicht aus der Ferne zu sehen - und fuhren Richtung Vratsa. Zwar nicht sehr weit entfernt, aber durch schlechte Straßen doch fast 2h zu fahren. Schon bald wich das flache Land den Bergen in der Ferne. Auch hier stellte ich während der Fahrt fest, dass rundrum die Grundstücke aufgeräumt sind und bei weitem nicht soviel Müll rumliegt wie in Rumänien. In der Stadt selbst liefen wir ein Stück und welch Wunder uns begegnete wieder der Herr Botev. Kolossal groß steht er auf dem Platz, der derzeit eine Baustelle ist. Durch einen super sauberen Park schlumperten wir die jeweils abkürzenden Treppen statt der Serpentinen nach oben.  Ein Reiterdenkmal mit Trompeter – nicht der Herr Botev sondern ein anderer Nationalheld -  und eine Chata erwarteten uns. Aber erst ging es mal fix auf den Trimmdichpfad und weiter bergan zu den ersten Steinen – die bald Felsen werden. Ein kaltes Bier und eine laufwarme Cola in der Chata waren die Belohnung und ein weiterer Lewa war fällig, weil wir unsere Parkdauer überzogen hatten. 
von ganz weitem - das Kernkraftwerk

ich glaub er guckt ob er da hoch klettern könnte

ich "liebe" enge Brücken

treppauf, treppab in Vratsa

der nächste Volksheld

Sporteln muss sein
Nun aber ab zur Kletterhütte und dort ein Zimmer nehmen, ich hab dringend das Bedürfnis zu duschen. Gefunden war die Hütte schnell, nur leider war niemand vor Ort. Langsam wurde ich bockig, ich will duschen. Ich befüllte meine Campingdusche mit Wasser aus der Lewa und Axel kochte einen Topf Wasser, Das Ganze ergab dann ein lauwarmes Gemisch, mit dem wir beide duschen konnten. So nun fühle ich mich wieder wohl in meiner Haut und hab auch einen Blick für die Wahnsinnswände, die sich rund um uns auftun.  So ein romantisches und beeindruckendes Ambiente zum Abendessen hatten wir lange nicht. Der Bohneneintopf schmeckte ganz hervorragend, nur die Melone enttäuschte sehr. Ein hervorragender Platz um ein paar Tage zu bleiben. Irgendwann kam sogar der Hüttenwart, aber da wollten wir nicht mehr sondern blieben lieber bei unserem Auto auf der Wiese. Es ging zeitig ins Bett, am nächsten Tag stand eine Mehrseilroute an.  
ob der noch funktioniert?

Informieren muss sein

gedeckter Tisch

Ausblick

achso...ja er ging noch




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