Donnerstag, 12. September 2019

Von toten Seilbahnen und der Ledinicka - 12. September

Nach dem gestrigen Klettertag sollte es heute ruhiger zugehen.  Wir wollten uns ein bisschen was ansehen. Vor dreißig Jahren blieb Axel hier mal mit einer Seilbahn stecken. Die wollten wir eigentlich fahren, aber bekamen im Vorfeld schon raus, dass es diese Seilbahn nicht mehr gibt. Aus reiner Nostalgie fuhren wir dennoch zur Talstation und warfen einen Blick drauf. Knapp zwei Jahre nach ihrer Inbetriebnahme ging es schon bergab damit. Für uns Deutsche völlig irrsinnig hängen aber alle Sessel noch dran, auch über der Straße, welche wir dann zur Bergstation fuhren. Scharfe Serpentinen führen hinauf, immer wieder schwebte über einem so ein furchtbar alter rostiger Sessel. Oben angekommen, sah die Bergstation nicht minder erbarmungswürdig aus. Atemberaubend hingegen die Aussicht. Leider war es sehr diesig, so dass wir kein anständiges Foto hinbekamen. Axel stapfte dann tapfer bergab Richtung 24. Säule der Bahn und schwang sich an selbiger Hoch – ein Cache wartete. Nach erfolgtem Log wollte er dann wenigstens noch einmal so tun als ob er mit der Bahn fährt. Auch wenn es alles sehr lavede  aussah, tat ich ihm den Gefallen und begleitete ihn zum Sessel – es ist zwar bissel abgesperrt aber nicht so rigide wie bei uns. Wie ein Kleinkind sich freuend nahm Axel Platz und ein Foto musste her. 
traurig an der Talstation

oben

sportlich der Herr

Blümlein gabs auch

Man(n) kann ja so tun als ob
sieht doch fast echt aus
Nun aber „richtige“ Kultur. Unweit der Seilbahn befindet sich Bulgariens wohl schönste Tropfsteinhöhle, die Ledinicka – von Led=Eis. Es war noch Zeit bis zur nächsten Führung also erkundeten wir das Areal. Sehr schön gestaltet befindet sich dort ein Freilufttheater, ein super gepflegter Spielplatz und auf den Wiesen stehen immer wieder Märchenfiguren. Was gab es da alles zu sehen, einen Prinzen und die passende Prinzessin dazu, einen Ritter, einen dreiköpfigen Drachen und natürlich auch eine Hexe. Das war ein Spaß und erfreulich für uns – sehr sauber alles. 
jetzt hat er endlich seine Traumfrau gefunden

und ich bekomm doch noch den Prinzen

Theater

ich liebe sie

vor der Höhle


Weit vor drei fanden wir uns zum Ticketkauf ein, ziemlich mürrisch die Dame. 20 Lewa für zwei ist ertragbar und entsprich etwa 10 Euro. Pünktlich ging es los. Die gleiche Dame führte die Truppe an. Nach schmalem Stieg nach unten erwartete uns eine kleine Höhle mit wenigen und unspektakulären Tropfsteinen. Die Erläuterungen war für uns nicht verständlich, bulgarisch ähnelt eigentlich kaum dem russischen. Mit Taschenlampenspot zeigte sie einige Besonderheiten unter anderem einen Kanal der Wasser bis nach Vratza führt. Dann ging es weiter durch einen Gang, Musik brandete auf und wir kamen in die eigentliche Höhle. Staunend blieb ich stehen, absolut atemberaubend, riesig und voller skurriler Steine tat sich eine Halle auf. Einzelne bunte Spots zeigten auf Formationen. Kurz bevor das Licht ausging und eine Animation und eine kleine Lasershow startete, zog mich die Führerin beiseite und erläuterte kurz auf Englisch wesentliches zur Höhle. Schon hatte sich das Urteil „mürrisch“ gewandelt. Manchmal stimmt der erste Eindruck eben doch nicht.  Sie zeigte wieder ulkige Gebilde, Zwerge, Elefanten und viele Hexen. Auf steilen Stufen liefen wir bergan, die Gebilde zogen mich immer mehr in ihren Bann. Dann kam das Hochlicht, sie erklärte wieder ausführlich auf Bulgarisch und die Massen liefen alleine einen engen Pfad weiter. Mir erläuterte sie den Weg und den kommenden kleinen Raum. Da befindet sich der See der Wünsche. Wirft man ein Geldstück rein oder benetzt seine Hand mit dem Wasser und wünscht sich was dabei, geht der Wunsch in Erfüllung. Das Wasser kommt direkt aus dem Berg uns sammelt sich in diesem winzigen See, deshalb sei es magisch. Natürlich wollten wir das auch sehen, also mit einem freundlichen Hinweis – be carfull – dem sehr glatten Pfad folgend, standen wir alsbald davor. Eine Wunsch und wieder zurück.  Mit weiterem Staunen und Gucken ging es zurück zum Eingang, das hat sich echt gelohnt. Die Souvenirs draußen tun das nicht. Alles ausgeblichen und wenig schöne Motive bei den Magneten. 
Lasershow

grandios

skurril

Axel und das liebe Vieh

da hängen die Sessel

Es ging die vielen Serpentinen bergab und nach einem kurzen Einkauf in Vratza machten wir es uns auf dem Platz unterhalb der Felsen wieder gemütlich. Heute wird gekocht, Nudeln mit Tomatensoße, vorausgesetzt Axel findet Wasser. (Für den Notfall haben wir aber 5 Liter gekauft)
fleißig

es gab tatsächlich Nudeln
Panorama unterwegs

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen