Montag, 6. September 2021

Klettern im Kalk - 06.09.2021

Ah, es ist Montag, kein einziges Auto hielt neben uns, keine Sportler klapperten mit Autotüren oder Materialien. Ausschlafen bis acht und dann in Ruhe Frühstück und Hausordnung. Wir müssen uns erst wieder an das Leben im Auto gewöhnen. Das erfordert ein gewisses Maß an Ordnung und Übersicht. Der Tagesplan stand fest, wir wollten klettern gehen. Also dieses Mal mit schwerem Gepäck die 5 min nach oben. Nur gucken, wir wollten erstmal noch eine Etage höher zu den einfacheren Wegen. Da gabs dann auch kein langes Gucken, los geht's in die Klamotten, in den Gurt, ans Seil und ran an den Fels. Wie immer den Fels einfach hochlaufend Axel voran, danach mein Part. Herrlich fester, rauher Kalk ohne scharfe Kanten. Eigentlich perfekt. Der erste Weg war es nicht, ich schieb es einfach mal auf einklettern, dran gewöhnen. Der zweite Weg ging schon besser. Mehr bekam ich da oben aber auch nicht. Axel wollte an die steile lange Wand unten.

Weg nach oben - einzelne Treppen im Wald

na da wollen wir mal


Na gut, dann runter. Wir suchten uns einen schick aussehenden Weg aus, vorbei an einem großen Loch über zwei weitere kleinere Löcher...sah machbar aus. Bissel ungläubig schaute ich sichernd nach oben, als es zwischen dem ersten und zweiten Haken nicht so souverän bei Axel aussah. Das merkte ich dann kurz danach selbst. Die Tritte waren glatt oder nicht vorhanden. Aber auch das ging vorbei und eigentlich wars ein schöner Weg. Nun hatten wir uns ein Bier und Sekt verdient, bevor Axel in einen schweren Weg einstieg, den ich kalt lächelnd ausgelassen habe. Er soll ja auch seinen Spaß haben. Aber einen der ellenlangen Wege wollten wir noch gemeinsam machen und suchten uns einen Klassiker aus. Verdammte Axt, der war nicht schwer aber fürchterlich moralisch, selbst im Nachstieg. Verrückt, oben war der Kalk so rauh und schön und hier unten war es Marmor. Man sieht wo man hintreten muss und will das nicht. Man muss aber und das erfordert doch ein wenig Willen, sich auf so ein spiegelnd blankes Ding zu stellen. Und mit meiner Trittunsicherheit ist das doppelt moralisch, egal ob ich Seil von oben hab. Erst das letzte Drittel war echter Kletterspaß und nicht mehr ganz so glatt. So reicht fürs erste. Wir schlumperten noch etwas rum und gegen 16 Uhr waren wir zurück am Auto.

unterwegs

da gings hoch

Detail am Fels

er durfte auch mitspielen

ungarische Felssicherung?

Wir wollten nach Pomaz weiter. Ein Hüngerchen trieb uns dort alsbald in eine “Dönerbude”, zwei herrlich große Dönerteller und zwei eiskalte Colas stellten den Normzustand wieder her. Ok, kümmern wir uns mal um eine Unterkunft. Axel hatte im Netz schon was gefunden und da liefen wir hin. Die Dame vor Ort konnte deutsch und gab uns eins ihrer Handwerkerzimmer für die nächsten zwei Nächte, ohne Quittung dafür 1000 Forinth pro Nacht teurer als im Netz avisiert. Egal, bezahlt und Auto geholt, das darf zumindest über Nacht im abgeschlossenen Areal stehen. Für mich ging es als erstes unter die Dusche und die Lebensgeister waren wieder da. Wir erfrischten uns innerlich noch mit Melone, die wir auf dem Weg zum Auto erstanden hatten. Lecker und gehört zu Ungarn wie Salami und Paprika. Gemütlich ging der Abend zu Ende, der obligatorische Rotwein, Internet, und Axel plante, wie wir morgen ohne Auto nach Budapest kommen. Bissel Kultur muss ja auch sein. 

Wetter: 25 Grad sonnig

Strecke: Minimal, 4 bzw. 5 Kletterwege

Essen: Dönerteller, Melone

Eddie des Tages

Lecker

frisch geduscht und Melone, was will man mehr


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