Freitag, 24. September 2021

Alte Bobbahn und Altstadt von Sarajevo - 23.09.2021

So langsam geht der Urlaub zu Ende und wir sind noch in Bosnien und Herzegowina. Ein paar Stunden haben wir noch und die wollen genutzt werden. Nach einer ruhigen Nacht in der Nähe des Restaurant Brus, indem wir gestern Abend gegessen haben, gab es nur Kaffee am Morgen. Wir packten bissel was zu Essen ein und stürzten uns ins Abenteuer „Olympia-Bobbahn“. 1984 saß ich als Kind vorm Fernseher und durfte zusehen wie unsere Helden Wolfgang Hoppe und Dietmar Schauerhammer Doppelolympiasieger wurden. Ebendiese Bobbahn war nur wenige hundert Meter von uns entfernt. Wir wussten, dass sie völlig runtergekommen ist und wollten das unbedingt sehen. Am Start spielte ich mal fix Anschieber, ehe wir uns auf der Bobbahn nach unten bewegten. Ok, sie ist runtergekommen, aber mit abwechslungsreichen Graffitis geschmückt und man kann alle 13 Kurven auslaufen. Ach herrlich.

na dann mal los raus aus den Wolken nach unten

Ausblick auf Sarajewos Seilbahn

Olympia ist überall

Anschieber

alte Bobbahn

bunte Kurven

Ellenlang nach unten

keine Ahnung was da mal war

Nun waren wir schon ein Stück bergab gelaufen und mussten auf den „Wanderweg“ wechseln. Orr nee, steil, eng, glatt und Schotter. Selbst Axel fand das nicht so toll. Und wenn ich sage steil, dann meine ich richtig steil bergab. Ewig runter ohne die Beine durchzustrecken, bis die Oberschenkel brannten, nur um nicht zu stürzen oder umzuknicken. Ab und zu gab es einen Blick auf die unten liegende Stadt und die war unser Ziel. Irgendwann war der schlechte Weg zu Ende, bloß gut? Naja die Straße, die es dann bergab ging, war genauso steil, aber die Rutschgefahr war geringer. An der Talstation der Seilbahn machten wir erst einmal eine Pause. 

Tiere im Wald

kaputt

nochmal Tiere im Wald

Da runter wollen wir

auf diesem Weg

endlich Straße aber auch steil

fast unten

Essen und Trinken und dann nur noch wenige hundert Meter und wir waren in der Altstadt von Sarajevo. Wunderschön fand ich die Nationalbibliothek, die als imposantes Gebäude den Beginn der Altstadt markiert. Da auch noch die Sonne schien, konnten wir ganz in Ruhe durch die engen Gassen voller Schmuckläden spazieren. Irgendwann ließen wir uns vor einem Cafe nieder, tranken Kaffee und guckten dem Treiben zu. Wir verbanden unseren Besuch in der Altstadt mit unserem Hobby Geocachen. Einer davon führte durch die Altstadt und so konnten wir Moscheen und Kirchen entdecken, dem Muezzin lauschen, einen Granatapfelsaft trinken, als ein Plakat mit Werbung für eine Ausstellung zum Massaker von Srebrenica in unser Sichtfeld kam. Kurz überlegt und dann rein. Bilder und Videos, englisch untertitelt, ließen uns wiedermal am Verstand der Menschheit zweifeln. Einfach nur grausam und bedrückend. Wir haben es nicht bereut unsere letzten 24 BAM dafür ausgegeben zu haben. 

Nationalbibliothek

Straßenbahn 

ein paar Tauben auf dem Markt

Moschee

Mi

Gasse mit nur Schmuckläden

er ist auch überall

Kirche im Park

Verkostung - frischer Granatapfelsaft, farblich passend zu den Klamotten

Unser Rückweg zur Talstation führte uns dann logischerweise noch an der Lateinerbrücke vorbei. 70 Jahre vor Olympia fand hier das Attentat auf Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau statt, was als Auslöser für den 1. Weltkrieg herhalten musste. Soviel Geschichte an einem Tag. Gottseidank mussten ich den steilen ekligen Weg nicht wieder hochlaufen, sondern durfte bequem im Lift nach oben fahren. Noch einmal herrliche Blicke über die Stadt und nach oben genießen und unser Besuch war beendet. Wir wollten noch ein Stück in Richtung Heimat fahren. Darüber breite ich dann mal den Mantel des Schweigens. Nur so viel, es war nicht einfach nen Grenzübergang von Bosnien nach Kroatien zu erreichen. Auch der Schlafplatz war eher semi-optimal. So richtig was zu essen gab es auch nicht mehr – abgesehen von paar Teilchen aus ner Bäckerei, es war schon spät und so musste ein Glas Wein reichen, ehe es ins Bett ging.

Eddie des Tages

Lateinerbrücke

völlig ungefährlich

Detail unterwegs und ich meine nicht Eddie

happy weil ich nicht hochlaufen muss

auch happy 

ist noch weit nach oben

Wetter: früh kühl, dann 25 Grad und sonnig

Essen: nix

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