Samstag, 12. September 2020

Wunderschönes Krakau – 12.09.2020

Gut geschlafen, Frühstück draußen und dann ab unter die Dusche und ein wenig Hausordnung gemacht. Dann studierten wir den Busfahrplan, welcher uns vom sehr netten, Englisch sprechendem Campingplatzbetreiber zur Verfügung gestellt wurde, inklusive Markierung wo wir sind und wo wir aussteigen müssen. Wir wollten uns die Altstadt von Krakau ansehen und dem Auto einen Tag Freizeit gönnen. Man muss sein Glück, immer einen kostenfreien Parkplatz zu finden, schließlich nicht unnötig ausreizen. Ich bekomm ja immer Panik im Ausland, wenn es um öffentliche Verkehrsmittel geht. Wie komm ich denn an ein Ticket? Ach war das einfach. In jedem – wirklich jedem – Bus ist ein Automat und man kann kontaktlos mit Karte zahlen. Da kann sich Deutschland echt eine Scheibe abschneiden. Wir lösten gleich ein 48h Ticket und meine Panik verflog. Entspannt ließen wir uns kutschieren und guckten bissel raus. So hübsch ist die Stadt im Außenbereich allerdings nicht, die Uni hingegen ist ein beeindruckendes Gebäude und die Vorfreude stieg bei mir so langsam. Wie geplant stiegen wir aus. Die avisierte Haltestelle liegt genau zwischen Altstadt und Burg Wawel. Heute stand die Altstadt an. Gleich zu Beginn kamen wir am Bischofspalast vorbei. Unvermeidlich begegnete uns überall Johannes Paul II., war schließlich bevor er Papst wurde der Erzbischof von Krakau. Am berühmten Papstfenster machten wir ein erstes Foto und zogen weiter. 
Hausordnung erledigt

der Hausmann hatte Wäschedienst

Papstfenster
Markt von Krakau

Ziemlich schnell waren wir auf dem Marktplatz und stürmten erst einmal einen Brezelstand. Irgendwie hatten wir ein kleines Hüngerchen. Es bot sich aber auch an, sich einfach hinzusetzen und zu gucken. Die Sonne meinte es gut und warum ich 'ne Jacke mitgeschleppt habe, erschließt sich mir auch heute noch nicht. Die Augen wanderten von der ehemaligen Tuchhalle mitten auf dem Markt zum Rathausturm, über moderne Kunst zu Moneyboxen, vorbei an der dominierenden Marienkirche zum Adam-Mickiewicz-Denkmal. Einfach nur wirklich schön. Ich hatte alle Beschreibungen der Geocaches von Krakau ins Deutsche übersetzt und so konnten wir uns daran etwas durchhangeln. Klar liefen wir auch durch die Tuchhallen und waren ziemlich enttäuscht. Da gibt es nur noch überteuerten Touristenkram, kein Obst und Gemüse, kein einheimisches Zeug, keine wirklich polnische Kultur. Dafür ist es drinnen nicht so heiß wie draußen. An den Wänden sind viele Stadtwappen abgebildet und die Architektur ist schick. 
ehemalige Tuchmarkthalle von außen

und von innen
Nationalheld


Kopf des Eros mit Axels Kopf...das ging ins Auge

Moneybox, da spende ich doch gern

Marienkirche

quitschsüßes Teilchen - ich mein das bunte bestreuselte Teil

Wir liefen dann einfach Richtung Florianstor. Dort begann ein Geocache, der uns auf 15 verschiedene Tore aufmerksam machte. Wir wurden noch einmal durch die Altstadt geleitet und genossen das Superwetter. Aus dem kleinen Hüngerchen wurde Hunger und wir kehrten in die Bierhalle ein. Echt das Ding heißt Bierhalle. Mit stolperndem Englisch wollten wir bestellen, da kam in astreinem Deutsch: „Ich bring Ihnen die deutsche Karte, da wird es einfacher.“ Super. Das Bier war süffig– ja ich trinke nach zwei Jahren Pause wieder Bier – und es gab Burger und Rippchen. Lecker. 
Eddie am Florianstor

historisches Bild, Kirche geht ihm ja eigentlich sonstewo vorbei

eins der vielen Tore
Fleisch ist mein Gemüse

Etwas träge waren wir nach dem Essen schon. Allerdings wollten wir uns noch das jüdische Viertel ansehen. Es war Samstag und damit Sabbat, also hatten die Synagogen und auch der Friedhof zu. Die Kneipen und Kneipchen rundherum hatten aber auf. Es roch verführerisch und es spielte eine Klezmerband. Wir entdeckten kleine alte Läden, die heute auch Kneipen sind. Auch ich ließ es mir nicht nehmen, auf der Jan Karksi Erinnerungbank  Platz zu nehmen.  Wie viele er wohl vor uns nach mir schon neben sich hatte und wie viele davon wissen, wer er war? Über den Holocaustwarner könnt ihr hier einen recht guten Artikel lesen. Schön ist es im jüdischen Viertel, da gönnten wir uns noch ein Kaltgetränk etwas abseits. Dann mussten wir aber zurück. 
früher Läden und Werkstätten - heute Kneipchen

früher Synagoge, heute Museum

alte Stadtmauer

Jan Karski Erinnerungsbank

Wir wollten noch ein paar frische Lebensmittel holen. So nutzten wir erst die Bimmel und dann wieder den Bus, um zurück zum Zeltplatz zu kommen. Ich war noch satt, Axel gönnte sich noch ein paar Rühreier und ein feiner Tag ging diesmal draußen sitzend zu Ende. In der Stadt ist es eben doch wärmer.

Eddie des Tages

Wetter: Sonne und heiß
Essen: Axel Burger und später Rührei, Winnie Rippchen mit Pommes

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