Sonntag, 20. September 2020

Vom Chopok hinab – 20.09.2020

Nanu, hier fehlt ja der 19.09.2020 in der Erzählung des diesjährigen Urlaubs. Ja, der fehlt. Wir hatten beide einen mörderischen Muskelkater, der uns ans Bett und später an den Campingstuhl fesselte. Es war schon eine gewaltige Herausforderung die 7 Stufen zum Sanitärtrack runter zu gehen. Wir haben den ganzen Tag NICHTS gemacht, also gibt es auch nichts zu berichten. Am 20. sah die Welt wieder etwas besser aus, weniger Schmerzen. Da stand einem weiteren Wandertag am Chopok nichts im Wege. Naja, vielleicht mein Unwillen schon wieder so hoch zu laufen. Aber das bog Axel sofort grinsend ab, wir fahren da hoch und laufen runter. So gings halb zehn zur Bushaltestelle, Axel regelte beim Busfahrer die Sache mit dem Ticket und wir fuhren rund 20 min bis Jasna. Die meisten Mitfahrer hatten das gleiche Ziel und so liefen wir einfach hinterher. Am Fuße der Bergbahnen war ein Getümmel und wir besorgten erst einmal Tickets. Wir zahlten bis hoch 42,00 €, wie wir später feststellten war da Pfand für die Karte enthalten. Die haben wir nun als Andenken zu Hause. Brav stellten wir uns an die Schlange – Fratzenschlüpper war obligatorisch. Um zehn sollte es losgehen, klappte auch fast pünktlich. Die erste Strecke ging es mit einem Sessellift. Immer schön paarweise durfte man einen nehmen. Der brachte uns schon ein gewaltiges Stück nach ob, ehe dann eine Querbahn uns zum Kabinenlift brachte. Die Querbahn war ulkig, da passten rund 50 Leute rein und wir standen wie Ölsardinen in der Dose. Mit 6 weiteren Leutchen teilten wir uns dann eine Kabine für den Rest nach oben. Wie herrlich, einfach nur gucken und nicht hoch quälen müssen. 
wann kommt denn der Bus?

der Sessellift

ohne Kommentar

unvermummt

die Querbahn

Kabinenbahn

Als wir ausstiegen pfiff ein recht frischer Wind uns um die Ohren. Dann mal fix auf den Gipfel des Chopok, ehe wir unsere Wanderung nach unten starten. Der Ausblick war schon toll, auf der einen Seite fällt das Gebirge steil ab, auf der anderen Seite sieht man, wie der ehemalige Gletscher ein Tal formte. Da Schotterfelder und schroffe Felsen, auf der anderen Seite liebliche Wiesen. Sehr lange hielten wir uns nicht oben auf, wir mussten 16 Uhr an der Bushaltestelle sein, sonst kommen wir nicht zurück ans Camp. Wir freuten uns sehr, dass unser gewählter Wanderweg auf der Windschattenseite verlief. Ziemlich verrückt fanden wir, dass der Weg mit großen Blöcken gepflastert war, nicht naturgegeben sondern ganz offensichtlich bewusst so gestaltet. Das lief sich recht gut zum Krupove Sedlo, auch wenn zwischendurch doch noch einmal ein steiles Stück nach oben kam. Am Sattel machten wir Pause und sahen uns auf der digitalen Karte den Abstieg an. Ach herrje…das sieht steil aus, Serpentinen und wir mussten ja schließlich an die 1000 Höhenmeter wieder verlieren. 
Touri-Bild

Am Gipfelkreuz mit Eddie

ist das etwa ein Funkmast im Hintergrund? Oder doch nur eine Wetterstation

gepflastert mit großen Blöcken

skurril oder?

oben am Sattel und wie nun weiter?

Die Sonne meinte es wieder gut, und kam pünktlich zu Beginn des Abstieges über den Berg und stellte sogar den Wind ab. Wie vermutet war es elende steil, teilweise auch gepflastert und die Kurven waren eng. Man war ich froh, dass ich da nicht hoch musste, aber runter war auch kein Kindergeburtstag. Ich hoffte, dass es nach den Serpentinen weniger steil wird – vergebens. Es blieb hart. Aber die Natur hatte wieder ein Einsehen mit uns und stellte Blaubeeren an den Wegesrand. Wie Häschen in der Grube saßen wir im Kraut und futterten die süßen Beeren. Es war doch recht schwierig über die Steine und später stark verwurzelten Wege zu laufen, wir mussten voll konzentriert bleiben. Die Ausblicke und ein idyllisches Stück an einem Bächlein lang belohnten uns aber ständig für die Mühe. Axel bog in den Wald ab, während ich auf dem Weg weiter lief, ich wollte nur noch dass es vorbei ist. Irgendwann tat sich der Wald auf und es gab einen Übergang vom Wald auf einen Fahrweg. 
da runter

noch ein Blick zurück

Serpentinen runter

Kurve...nur für den Fall, dass man es nicht erkennt

schon wieder gepflastert

im Schlaraffen-Blaubeer-Land

erwischt

Ich drehte mich um und sah Axel ein ganzes Stückel hinter mir aus dem Wald kommen. Was hat er da in der Hand? Als er näher kam, konnte ich es erkennen aber nicht glauben. Er hatte einen Pilz gefunden. Riesig, und so grinste er auch. Das war ein Prachtstück von Steinpilz und ich war skeptisch, ob er madig wäre. War er aber nicht. Zusammen liefen wir den Rest des Weges und landeten überpünktlich am Bus. Da konnte man noch ein Pilz-Pils-Bild machen. Wir waren uns einig, dass der Weg runterzu superschön und anstrengend war, aber wir beide den nicht hätten hoch laufen wollen. Unsere Knie beschwerten sich genug über die erneute Quälerei. 
alles klar, einfach grün weiter

was hat er da?

Fette Beute

Pilz-Pils-Bild

Als wir per Bus wieder am Camp waren, ging es gleich weiter. Unser nächster Stopp waren die Súlovské skaly, welche wir nach zwei Stunden Fahrt – wegen diverser Umleitungen und Sperrungen und Stopp-and-Go erreichten. Fix anmelden auf dem Campingplatz und dann kochen. Klar gab es den einen Pilz, der auch völlig reichte für zwei Personen. Müde fielen wir noch vor 22 Uhr ins Bett.

Panorama von oben

der eine Pilz in der Pfanne


Eddie des Tages

Wetter: sonniges Wanderwetter – beide Tage
Essen: 19.09 – Nudeln mit selbst gemachter Tomatensauce/ 20.09 – ein Pilz mit Spiegelei und Kartoffelbrei

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