Donnerstag, 24. September 2020

Romantischster Ausflug aller Zeiten in die Punkva Höhle – 24.09.2020

Wir haben tatsächlich schon um 8 Uhr gefrühstückt und sind unmittelbar danach aufgebrochen. Axel hatte Kultur geplant, einen Besuch in der Punkvahöhle. Und da wir in letzter Zeit genug Bewegung hatten, war ich selbstverständlich für einen gemütlichen Tag. So gings beizeiten an den Parkplatz oberhalb der Höhle und in den Ticketshop. Der Chef hatte schon gelunscht, dass noch genug Plätze frei sind, war ja kein Wochenende, da geht es ohne Reservierung zu kommen. So konnten wir ganz beruhigt unsere Eintrittskarten kaufen und hatten ausreichend Zeit, um hinunter zu laufen. Zuerst guckten wir aber oben an der Aussicht nach unten…mh viel ist nicht zu sehen, aber die nächst tiefere Aussicht. Zu der ging es dann auch prompt, wir mussten ja eh runter. Von der unteren Plattform hatten wir einen tollen, wenn auch nebeligen Blick in die Macocha, eine Schlucht, die durch einen Einsturz eines großen Höhlendoms entstanden ist. Es gibt auch eine gruselige Sage dazu, wo eine Stiefmutter ihren Stiefsohn runter schubste, aber am Ende selbst dort umkam und deshalb heißt sich auch Stiefmutterschlucht. Jedenfalls konnten wir ganz unten einen Ausgang der Punkvahöhle sehen. Kein richtiger Ausgang, man kommt mal von drin an die frische Luft und Licht und geht dann wieder rein. 
neblige Aussicht
auch der Sonnenschein kam nicht gegen den Nebel an
da unten ist irgendwo die Höhle

Tor

Ich guckte schon bissel unruhig auf die Uhr. Es war noch Zeit und so konnten wir in Ruhe runter laufen. Vor der Höhle versammelten sich schon einige Leute und die Spannung stieg. Axel war dort schon einmal und so wusste er, was ihn erwartet, ich nicht. Wir schauten uns bissel um, entdeckten den Ausstieg und dann gelang es uns, in der ersten Gruppe die rein durfte zu sein. Cool. Es ging erst einmal durch einen künstlich angelegten Stollen hinein und hinab. Als sich der erste „Raum“ auftat, sah man auch gleich den ersten mächtigen Tropfstein – den sogenannten Wächter – hinter Plexiglas. Unsere Führerin sprach sehr deutlich und langsam und trotzdem verstanden wir nicht viel von ihren Beschreibungen. Völlig faszinierend fand ich den Spiegelsee, der so klar wie ein richtiger Spiegel alles optisch zurück wirft. Wir konnten Unmengen schöner Formationen sehen, ganz deutlich waren Eulen und der umgedrehte Regenschirm. Es war so herrlich und da wir nix verstanden, konnten wir selbst interpretieren. Eine Formation hieß Romeo und Julia (ein Stalagmit und ein Stalagtit), welche noch wenige Zentimeter voneinander entfernt sind. Man schätzt dass sie sich in rund 700 Jahre vereinen. Es ist schön zu wissen, dass es doch irgendwann ein Happyend gibt. Und so romantisch ging es weiter, über Treppen und durch Engstellen, in Säle und Hallen. Die allerschönste Formation war der riesige Engel mit einem Faltenwurf im Gewand, den kein Schneider hinbekommen hätte. Es war atemberaubend. 
Spiegelsee

malerisch schön

Eulen

Romeo und Julia

Faltenwurf

Engel - ein Stück davon

Dann ging es mal kurz nach draußen und wir konnten die Aussicht von früh von unten sehen. Es spielte Musik, die Geschichte der Stiefmutter wurde erzählt und man konnte die steilen Felswände auf sich wirken lassen. Dann kam das absolute Hochlicht, eine unterirdische Bootsfahrt auf der Punkva durch einen weiteren Teil der Höhle. Wieder gelang es uns im ersten Boot zu sein, da die nur zur Hälfte besetzt wurden, hatten wir die letzte Bank für uns alleine. Ich hab einfach nur genossen. Lustig waren die Ansagen vom Bootsführer, Kopf nach links, Kopf nach rechts…bissel aufpassen muss man schon damit man sich nichts einhaut. Wir schipperten über die Märchenseen, stiegen in einer Halle nochmal kurz aus ehe es leider nach draußen ging und diese tolle Erlebnis zu Ende war. Im Überschwang der Gefühle kaufte ich mir als Andenken einen Kettenanhänger aus Malachit – ein Herz. Um wieder runter von der Gefühlsduselei zu kommen gönnten wir uns ein Bier und beobachtete den Zubringerzug auf Rädern, der schon die nächste Fuhre Touristen aus Richtung Felsenmühle brachte. Das war unser Ziel, schließlich war noch früh am Tag und das Wetter war fein. Wir liefen fast alleine durchs Tag und genossen die Zeit. An der Felsenmühle quälte uns der Hunger und wir speisten ganz hervorragend im Restaurant. Mit aufgefüllten Kräften stiegen wir dann wieder bergan zu unserem Auto. Ja klar wir hätten noch andere Höhlen auf dem Weg angucken können, aber das Erlebnis sollte nicht durch Quantität kaputt gemacht werden. So waren wir schon am Nachmittag zurück am Schlafplatz. 

Blick von unten nach oben - immernoch neblig

See in der Schlucht


dort sind wir wieder rausgekommen


vor der Höhle 

Zubringer

Warten aufs Bier

Na dann laufen wir noch ein wenig hier rum. Erst eine Runde zu zwei Geocaches und dann guckten wir uns an, wo wir eigentlich schliefen. Velka Dohoda – ein ehemaliger Steinbruch, in den ein Abenteuerareal gebaut wurde. Klettersteige, Kletterwege, ne Matschhöhle, Kletterwald, Seilbahnen…was gab es es nicht alles zu sehen. Es gab sogar eine Toilette und freies WLAN. Die jeweiligen Gerätschaften konnten gegen Entgeld genutzt werden, heute war aber die Bude zu. Es braute sich ein Gewitter zusammen und so zogen wir uns unter einen Schirm zurück und nutzten das freie WLAN ein wenig. Irgendwann hörte es auf und wir schlurften zum Auto. Kochen stand noch an. Bissel wehmütig taten wir das auch, der Urlaub ist zu Ende, am nächsten Tag sollte es so langsam in Richtung Heimat gehen. Als wir aufgegessen hatten, bekamen wir noch Besuch von einer kleinen schwarzen Katze. Na wenn es schon erstmals kein Urlaubsbild „Axel mit Kuh“ gibt, so hatten wir wenigstens ein Tierchen zu Besuch. Kätzchen machte dann unser Geschirr etwas sauber und wir zogen uns nach drinnen zurück.
Küche

Velka Dohoda von oben

Kalkofen

er kann es nicht lassen

Training

scheint lecker zu sein

Eddie des Tages

Wetter: sonnig mit Lüftchen, nicht zu heiß
Essen: Couscous mit Chili und roten Bohnen

1 Kommentar:

  1. ob das die Menschheit noch erleben wird, wenn sich Romeo und Julia vereinigen?

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