Mittwoch, 23. September 2020

Klettern in Sulowsky Skaly – 22. und 23.09.2020

Da fasse ich mal wieder zwei Tage zusammen. Wenn man klettern geht, gibt es halt nicht viel zu berichten, oder will jemand wissen, wo welcher Tritt war? Sorry, ich könnte mich eh nicht daran erinnern. Und auch Bilder sind da Mangelware. Wir hatten ja schon eruiert, wie wir am schnellsten an die Kletterfelsen kommen, also starteten wir nach Frühstück und Duschen. Wir holten noch ein paar Hörnchen für den Tag und dann stiefelte Axel fröhlich drauf los. Er hatte Felsdrang. Ich folgte brav und schnaufend und lahm wie eine bleierne Ente. Aber nach 30 Minuten war der Weg geschafft und wir standen vor dem ersten Felsriegel. Axel hatte an der Rezeption eine Broschüre mit einigen Felsen und Wegen gekauft, quasi Kletterführer light. Es ging das gleiche Spiel wie bei uns in der Heimat los: Mit Buch vorm Fels die Wege suchen. Wir fangen mal mit was Leichtem an. Die Einstufung der Schwierigkeiten konnten wir noch nicht bewerten also 4+, klingt machbar und sah auch so aus. Ähm ja ging, aber war für 4+ echt heftig. Das kann ja heiter werden. Wir probieren eine 5. Na siehste, das war doch schon besser.
Hinterm Baum sind Felsen, vor dem Baum das Duschhäuschen

Frechheit man wird sogar beim Duschen geknipst

angeschrieben mit Schwierigkeit

sieht einfacher aus als es ist

Vielleicht muss man sich erst warm klettern und den Felsen kennen lernen. Die Hochstimmung verflog am nächsten Weg gleicher Schwierigkeit. Axel stieg los und kämpfte sich bis zum Ring und kam von dort nicht weg. Keine Chance dort für 5 weiter zu kommen. Schade, denn der Weg sah gut aus. Ich stieg bis zum Ring nach und dann brachen wir den Weg ab. Sollte nicht der einzige bleiben, aber uns gelangen trotzdem noch zwei ganze Kletterwege. Uns war klar, dass hier sehr komisch eingestuft wird. Wenn man an einer 5 scheitert, braucht man schwerere Sachen gar nicht probieren. Am späten Nachmittag wollten wir noch einen Geocache finden, der auf einem anderen Felsen versteckt war. Zu unserem großen Glück gab es einen wunderbaren Kletterweg in einer Verschneidung nach oben, der uns mit dem ganzen Tag versöhnte. In wunderschönem spätnachmittaglichen Sonnenlicht schlossen wir den Klettertag ab. Ob ich den auch vorsteigen könnte? Axel entdeckte noch ein zwei weitere Wege, die er gern geklettert wäre…vielleicht morgen. Am Abend waren wir zu faul zum Kochen und aßen in der Kneipe des Campingplatzes Piroggen. Was anderes gab es nicht mehr, es war schon 19 Uhr. Gemütlich klang der Tag aus, wir hatten früh noch um einen Tag verlängert und mussten so erst am nächsten Tag packen. 
schlau machen

schicke Wände

Wo ist sie denn?

ach da

runter muss ich auch wieder

Tag zu Ende - heimwärts


Der Campingplatz war voll in deutscher Hand – also vier Autos bzw. drei Autos und ein Roller. Am nächsten Morgen verplapperten wir uns etwas und kamen nicht so recht los. Wetter war warm und bissel wolkig und es galt noch zu klären, was wir nun machen. Gleich weiterfahren oder noch ne Runde drehen? Ausnahmsweise gab es von mir eine Ansage: Wir gehen nochmal an den Felsen von gestern Abend, ich versuche die Verschneidung vorzusteigen und du machst noch den Riss. Ich glaube Axel war nicht böse über die Entscheidung. Also Kletterrucksäcke geschnappt und die 30 min wieder steil nach oben. Als ich dann vor dem herrlichen Weg stand, bekam ich Bammel, kann ich das wirklich am scharfen Ende vom Seil? Aber ich hätte mir nie verziehen, wenn ich es nicht wenigstens probiert hätte. Ich jammerte bissel rum, dass mir der erste Ring zu weit oben ist und schon hatte Axel noch eine Sicherung weiter unten gelegt. Im Nachhinein haben wir festgestellt, dass wir schon am Vortag den eigentlich ersten Haken übersehen hatten, der war an der anderen Seite der Wand. Das erste Stück ging wirklich gut und ich hatte bald die erste fixe Sicherung erreicht, je höher ich kam umso mehr Muffensausen hatte ich. An einer Stelle ging nichts mehr vorwärts, die Beine spielten Nähmaschine, aber aufmunternde Worte von unten, ein Höchstmaß an Konzentration und mehrmaliges Versuchen halfen. Irgendwann war ich oben und ziemlich glücklich. Axel stieg nach und war schon bissel stolz auf mich. 
da ist er "mein" Weg

beim Abseilen nen anderen Weg ansehen?

schicke Felsen

und unbezwingbar für mich

Und vor allem hatten wir das Seil oben, damit er den feinen Riss noch klettern konnte. Wir hatten keine größeren Sicherungsgeräte, wie Friends usw. mit, dass ging also nur im Toprope, weil null Sicherung da war. Mit einem Affenzahn schwang er sich dann dort hoch und meinte nur, dass wäre mit ein zwei Sicherungen auch im Vorstieg gegangen. Egal, da ich erledigt von meiner Kletter-Geistesleistung war, sicherte ich ihn noch einen weiteren Weg hoch – oder waren es zwei? Der Himmel zog zu und der angesagte Regen kündigte sich an. So brachen wir am frühen Nachmittag auf, gingen nochmal duschen und fuhren dann weiter nach Blansko in den mährischen Karst. Das war weit und der Regen kam und drosch mitunter ganz schön runter. Gleich nach der Grenze durften wir anhalten und der tschechischen Polizei Ausweise und Führerschein überlassen. Irgendwie passiert es uns in letzter Zeit doch öfter, dass wir kontrolliert werden. Naja weiter fahren, Kronen besorgen, etwas essen gehen und dann den Schlafplatz ansteuern. Den hatte Axel wieder sehr fein ausgesucht, was wir aber erst am nächsten Tag erkennen konnten.
Eddie des Tages

er bewachte das Auto

Wetter: 22.09. sonnig mit Lüftchen, nicht zu heiß/ 23.09. erst warm später Regen
Essen: 22.09 – Piroggen/ 23.09 – gebackene Ente mit Reis

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