Winnies Welt: Weiter im Durmitor-Nationalpark

Dank des zeitigen Insbettgehens waren wir beizeiten munter. Der Nebel zog aus der Schlucht die Berge hoch - ein toller Anblick fürs Frühstück. Ganz in Ruhe starteten wir in den Tag. Es stand große Hausordnung an, Abwaschen und mal langsam Bezahlen gehen. 20 Euro kamen uns die zwei Nächte auf dem feinen Platz. Wir fuhren gemächlich in Richtung Zabljak, denn wir wollten eine gemütliche Runde um den Schwarzen See drehen. Bei Sonnenschein kamen wir an und stellten das Auto kostenfrei ab. Nach ca. 300 m begann der kostenpflichtige Teil des Nationalparks Durmitor. Fix bezahlten wir die 3 Euro Eintritt pro Nase und kamen schon an den ersten Ständen vorbei. Es lachten uns Honig. Schnaps, die unvermeidlichen Magnete und dicke Socken und Hausschuhe an. Wir widerstanden jeglicher Verlockung und liefen zum Schwarzen See, den wir nach wenigen Minuten erreichten.

einfach nur schön

Leben und Tod

der Berg ruft

der Schwarze See

Eigentlich sind es zwei Seen, die meistens verbunden sind. Der Große speist den Kleinen, außer nach der Schneeschmelze. Da donnern Wasserfälle in den kleinen See und durch die Verbindung beider Seen läuft das Wasser in den Großen. Bei herrlichem Sonnenschein und einem ordentlichen Lüftchen starteten wir die Runde herum. Je weiter man vom Touristennepp wegkommt, umso weniger Leute sind da. Die meisten laufen nicht drumrum. An einem Rastplatz machten wir Pause und ließen Wasser und umgebende Berge auf uns wirken. Der nächste Stopp war an der Titohöhle - eher ein überstehender Felsen - unter dem sich Tito angeblich 8 Tage versteckte. Der schöne Weg rundherum war echt super abwechslungsreich, mal tiefer Wald mit felsigen Stufen, mal Wurzelweg mit Blicken aufs Wasser, mal matschig, mal glatt, mal griffig. Überall im Wald standen Pilze, es war rundherum grün und sehr erholsam. Ab und an ging es ans Wasser runter und ein paar Todesmutige waren sogar im 4 Grad kalten Wasser, die meisten im Neoprenanzug. Wir schlumperten sehr gemütlich rundherum, lasen einige Infotafeln, die alle auch auf Englisch vor Ort sind, und genossen die Zeit und Ruhe. Auf dem Rückweg zum Auto loggten wir noch unseren ersten physischen Geocache in Montenegro und kauften dann doch noch an einem Stand Honig mit Früchten und Schnaps und ein paar Stände weiter auch noch Magnete. Zurück am Auto knurrte der Magen und wir stillten den ersten Hunger mit Brot und Käse und ich musste zwingend den Honig probieren - befürchte, da kommt nix in Deutschland an. Dann ging es nach Zabljak etwas Brot kaufen und nen Kaffee trinken.

schön

einfach nur gucken

Titohöhle - unspektakulär

etwas steileres Wegstück

im Hintergrund der kleinere See

ein Hauch von Klettern

geschafft

Da wir morgen eine größere Wanderung machen wollen, mussten wir noch nen neuen Schlafplatz ansteuern. Dafür fuhren wir eine traumhafte Route auf der Panoramastraße entlang. Berge überall Berge, einer schöner als der Andere. Und auch massiver Ausbau der touristischen Unterkünfte. Man will ein Wintersportgebiet etablieren. Nen Lift gibt es auch schon. Letztendlich überquerten wir einen Sattel und hielten an ein paar windschiefen Häuschen. Sofort wurden wir in eins davon gewunken. Daniella hieß die vom Alter her unschätzbare Frau, die uns sofort nen Pflaumenschnaps einflößte. Ein junges Schweizerpärchen saß schon da und so schwatzten wir ne Weile in einem lustigen Mix von deutsch, englisch und Hand- und Fußsprache. Kühe, Schafe, Hühner und Ziegen liefen in der Gegend rum und wurden von zwei Hunden mehr oder minder bewacht. Wir kochten dann und sahen dabei zu, wie alle Tiere mit Dunkelwerden halb acht in ihrem Gatter antanzten. Für uns gabs noch ein Gläsel Wein und Bettruhe.

Wetter: früh und abend kühl, tagsüber Sonne und Wolken und warm

Essen: Nudeln mit Tomatensoße und Chorizo

Schlafplatz: gegenüber von den windschiefen Häusern