Mittwoch, 14. September 2022

Kurztrip nach Albanien - 14.09.

Nach dem Wandern ist vor dem Wandern, oder? Ich habe ehrlich gesagt letzte Nacht vorm Einschlafen überlegt, wie ich mich vor einer weiteren Wanderung drücken kann. Und am Morgen hab ich ganz vorsichtig in meinen Körper reingehört, ob irgendwas plausibel weh tut. Nix. Na, dann werde ich wohl wieder mit wandern gehen. Außerdem sollte heute ein albanischer Cache gefunden werden. Wir schafften es um neun zu starten. Damit ich nicht gleich zu Beginn bergan muss, ging es erst einmal ca. 5 km geradeaus, runter durchs Dorf, an einem Parkplatz vorbei und ab zum Ranger. Wir drückten wieder jeder einen Euro für den Nationalpark Prokletije ab und stapften zum ersten Zwischenziel, einem kleinen Bergsee mit Cache. Am See ist baden verboten, da dieser das Trinkwasserreservoir für Vusanije ist. Es ging immer weiter eine Fahrstraße entlang Diese hätten wir auch weiter gehen können, aber was man an Kraft einspart, muss man an Weg zusetzen…Wir entschieden uns für kraftvoll bergan. Nach kurzer Suche fanden wir den Pfad, der die ganze Zeit über Steinmännlein gut gekennzeichnet wurde.
Blick nach draußen

Start im Dorf

immer am Bächlein lang

das Wasser hüpft

auf dem Weg

Peaks auf Balkan geht auch hier lang

mitten im Nirgendwo

der kleine See

Wandern in herrlicher Kulisse

Ich packte gleich unten die Stöcke aus und das war ne gute Entscheidung. Axel ließ mir den Vortritt und so bestimmte ich Tempo und Weg. Es dauerte gar nicht allzulange und wir hatten eine hübsche Wiese mit verfallenem Haus auf 1340 m Höhe erreicht. Zwei Stunden waren wir insgesamt bis hierher unterwegs und gönnten uns ne “Wir teilen uns ein Bier” Pause. Nun begann aber der Ernst. Wir mussten noch ca 500 Höhenmeter überwinden auf wenig Strecke. Luftlinie war unser Ziel nur 2,2km entfernt und der Wanderweg war nicht viel länger, nur eben halt steil. Ein mit roten Punkt gekennzeichneter Pfad führte uns nach oben. Gottseidank ging es fast Ausschließlich durch den Wald. Ich vorneweg und Axel hatte hinter mir Zeit auch mal nach links und rechts zu sehen. Ohne Anzugeben muss ich trotzdem sagen, dass es heute erstaunlich gut bergan ging. Ich musste zwar immer mal halten, aber Kraft und Schrittlänge waren dank Stockunterstützung voll Ordnung. Irgendwann kamen wir aus dem Wald und der Weg ging auf einer Höhe entlang. Nun war Zeit was zu Essen, Berge um uns rum wirken zu lassen und die Ausweise zu suchen. Schließlich wollten wir in ca 700 m über die Grenze nach Albanien. Es ist erstaunlich, wir sind nur 5 Kilometer Luftlinie vom gestrigen Wanderziel entfernt und die Natur ist ganz anders. Schroff, abweisend, voller Schuttfelder und trotzdem wunderschön. Ok das mit den Ausweisen war ein Scherz. Völlig unbemerkt konnten wir die grüne Grenze überqueren und durften zur Belohnung etwas bergab zu einem leider völlig ausgetrocknetem Bergsee laufen. Wir wollten den Cache finden, koste es was es wolle. Nach einer Weile Suche, folgten wir dann einfach unserem Instinkt und zack, da war die Dose. Unser erster albanischer Cache. Da ich aber Muffensausen hatte, illegal, unangemeldet über grüne Grenze nach Albanien…ging es fix zurück nach Montenegro und dort stießen wir dann mit Bier und Sekt auf den Cache an.
Zwischenziel in Sicht

Kumpel

Stück alte Wasserversorgung

bissel KO 

Wegzeichen

unterwegs

vor mir der Grenzstein, ich bin in Albanien

leider ausgetrockneter Bergsee in Albanien

stolzer Finder unseres albanischen Geocaches

Ein Blick auf die Uhr sagte, dass es 14:30 ist. Ganz schön spät, da hatten wir uns wohl etwas mit der Zeit verschätzt, schließlich mussten wir alles wieder zurück. Na dann vorwärts. Ich wieder vorneweg und da ich bergab keine Sauerstoffschuld eingehe, ging es ziemlich flott bergab. Irgendwann taten aber Arme (schließlich stützten wir mit den Stöcken) Knie und Oberschenkel weh. Bis zur Wiese brauchten wir trotzdem nur ne Stunde. Dann veralberte ich mich selbst, indem ich festlegte, dass es erst am kleinen Weg oberhalb eine weitere Pause gibt. Wir waren uns einige, dass es auch rückzu den kleinen steilen Weg geht, statt Fahrstraße. Das  von uns selbst festgelegte Zeitlimit schafften wir locker. Aber dann hieß es fünf Kilometer diese sch* Schotterstraße zurück. Der blanke Hass, alles tat weh und ich lief nur noch stur vor mich hin.
nochmal der See mit Kulisse

na kleener Eddie, dich haben wir heute fast vergessen

wie fast jedes Jahr, Axel mit Kuh

ist noch ein Stück ins Dorf

fertiges Häuschen

unfertige Häuser

zurück am Auto
Mit viel gutem Zureden von Axel ließ ich mich überzeugen noch zu duschen, hätte ich mich vorher hingesetzt, wäre ich nicht wieder aufgestanden. Wir hatten ca. 18 km in den Beinen und ja auch noch den gestrigen Tag. Es langte. Wir fuhren gegen 18 Uhr wieder los. In Andrejewic fanden wir ein altes Hotel mit Restaurant, in dem wir erstmal den Hunger stillten. Dann quälte Axel sich noch eine halbe Stunde mit Serpentinen, sechs entgegenkommenden Holztransportern ehe wir einen Pass erreichten, auf dem wir schlafen konnten. Noch ein Schluck Wein, etwas Lagerkoller und ab ins Bett.

Wetter: wieder super Wanderwetter, früh kalt aber klar
Essen: Axel Natursteak mit Pommes, ich Schnitzel mit Pommes und beide Krautsalat
Schlafplatz: Wild auf einem Pass
hin und her

Profil


Eddie des Tages auf dem Rückweg

Hunger, ich kann nicht warten

da waren wir essen


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