Samstag, 10. September 2022

Auf den Bobotov Kuk, zumindest für einen - 10.09.

So wir hatten schon ne Mückennacht, ne Gewitternacht und letzte Nacht war eine Autonacht. Wie jetzt? Auf der gestrigen Fahrt bemerkte ich, dass der Blinker komisch klingt, es gingen aber alle Blinker normal. Da haben wir uns nix draus gemacht. Mitten in der Nacht wird Axel wach und das Auto blinkt fröhlich vor sich hin - der Blinker war an. Das reichte dem Grummel aber nicht, also ließ er nicht zu den Blinker irgendwie auszubekommen. Entnervt kam Axel wieder ins Bett, zum allgemeinen Verdruss regnete es auch. Halb sieben klingelte der Wecker. Vorsichtig raushören, still. Ok aufstehen, Kaffee, Rucksäcke packen, immer wieder zum Himmel blicken. Sieht gut aus. Und der Blinker war übrigens auch aus - sich selbst reparierendes Auto. Wir bezahlten schnell und fuhren zum Startpunkt der Wanderung. Dicke Sachen zogen wir an, es ging ganz schön Wind. Axel hatte die Runde so gelegt, dass wir zum Einstieg den kürzeren Weg hatten.

Grummel hat jetzt frei

Blümchen

da geht es lang - Einstieg

Hinweis
Gleich zu Beginn liefen wir mit einer Schafherde zusammen den Weg entlang. Dieser zog sich recht schmal über entweder glatten weil nassen Kalkstein oder über matschige Erde. Wir hatten traumhafte Ausblicke auf die umliegenden Berge und genossen die Wanderung sehr. Allerdings wurde mir zunehmend klar, dass meine Form nicht für die Besteigung des Bobotov Kuk ausreicht. Irgendwann wird es nämlich ziemlich steil, geröllig und mit Kletterpassagen versehen. Als wir am Beginn des letzten Stückes waren, indem ca 500 Höhenmeter auf kurzer Strecke zu überwinden sind, machten wir eine gemeinsame Pause. Axel fragte noch einmal nach, ob ich nicht mitkommen will und bereit bin ungefähr 3 h zu warten. War ich. Wir teilten Essen und Trinken auf und er stapfte los. In seiner unnachahmlichen Art und Weise kraxelte er in einem Affentempo das erste Stück hoch. Ich sah ihn lange, später noch über ein grünes Band laufen und oben auf dem Sattel. Dann war er weg. Ich ließ die Natur auf mich wirken, genoss den Wind und die Sonne, sah vielen Menschen beim Auf- und Abstieg zu und wartete bis eine vertraute Figur oben wieder auftauchte. Ich folgte seinem Abstieg und war froh als er nach reichlich zwei Stunden wieder da war.
Begleitung zum Start der Wanderung


traumhafte Landschaft

Hier abbiegen

mir gehts gut

ein mir unbekannter Blick 

jetzt bin ich doch bissel neidisch - ist mir entgangen

na wer findet Axel im Abstieg?

Axel hatte oben aufgrund des Windes keine Pause gemacht. Die holten wir nun gemeinsam nach. Dann ging es auf einem anderen Weg zurück. Vorbei an einem kleinen Bergsee, über viele Steine und schließlich auf einem erdigen Band hinauf. Irgendwann beschloss der Himmel noch einmal die Schleusen zu öffnen. Fix die Regenjacken drüber und weiter. Es war nur eine Husche von 30 min, bis auf den ordentlichen Wind und die nun wieder glitschigen Steine, hatte es keine Auswirkungen auf unseren Rückweg. Nach jeder Anhöhe dachte ich, nun müssten wir doch eigentlich den Sattel sehen, zu dem wir absteigen, aber Pustekuchen. Die größte Herausforderung war ein mit Seilen versichertes Steilstück nach unten Da durfte man nicht ausrutschen, denn es ging rechts heftig runter. Noch eine Querung über ein Schotterfeld und das Schlimmste war geschafft. Immer wieder kamen uns paarweise Läufer entgegen. Auf zwischendurch gesteckten Fähnchen hatten wir bereits gesehen, dass es sich um den Blacksea-Extrem-Triathlon handelt. Die Läufer mussten jetzt noch hoch und dann von unterhalb des Gipfels wieder runter zum schwarzen See. Und die sahen alle gut gelaunt aus. Hut ab vor dieser Leistung.
es geht zurück

Richtung Sattel

ich kann hier nicht mal ordentlich wandern, und die rennen zum Teil

auf oder neben dem Weg

nicht abrutschen

im Steinmeer die Orientierung behalten

ok immer noch weit

er kann noch lächeln, das war auf dem gemeinsamen Rückweg
Als wir am Sattel ankamen, gingen wir dem Ranger aus dem Weg. Wir hatten gestern beim Übernachten bereits den Eintritt bezahlt ohne den Nationalpark aufgrund des starken Regens besuchen zu können, da hatten wir uns das heute gespart. Nun waren es noch viele Kehren die Straße hinab bis zum Grummel. Da ich so gar keine Lust mehr hatte über Stock und Stein zu laufen, nahm ich die Straße und Axel kürzte ein gewaltiges Stück ab indem er noch nen Hang runterstapfte. Er sollte mir mit dem Auto entgegen kommen. Bei mir auf der Straße lief es richtig gut. Zügig kam ich voran, konnte zwischendurch mal Axel winken, der schon wesentlich weiter unten war und sah dann auf den letzten paar hundert Metern, wie er das Auto öffnete. Ich hatte es also fast in der gleichen Zeit geschafft. Wir fuhren nach Zabljak, gingen zum Bäcker und Axel suchte nen Schlafplatz. Dann ging es mit dem Auto durch die Taraschlucht auf einen süßen Campingplatz. Sehr sauber, sehr gerade, prima sanitäre Einrichtungen und den unvermeidlichen Begrüßungsschnaps. Wir gönnten uns noch ein Süppchen und zogen uns ins Auto zurück, es war recht frisch. Einen Wermutstropfen an diesem wunderbaren Tag gab es auch, Axels Handy hat aufgegeben. Es geht nicht mehr an und somit sind seine Bilder des Tages weg.

Wetter: Sonne, Wolken, kurzer Schauer, angenehme Temperaturen

Essen: Erbsensuppe mit Brot

Schlafplatz: Eko Oaza - Tear of Europa

Rundumblick

auf dem Rückweg

das Seil zum Halten war sinnvoll

die Straße entlang

Eddie des Tages

da ging es lang


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen