Freitag, 1. September 2023

01.09.2023 - Durch die Lengarica

Augen auf, kurz Kopf schütteln, geht. Mal sehen wie es nach dem Aufstehen ist. Mittelprächtig ist es. Also ganz der Krankenschwester hörig, lieber weiter Paracetamol genommen. Im Nachhinein betrachtet, war das richtig. Wir frühstückten ein bissel in der Sonne - bei mir gabs Kekse, weil das Weißbrot sein zweites Leben begann - und dann packten wir die Badesachen und unsere Wasserlaufschuhe ein. Auf dem Weg zu den Thermalbecken entschied ich dann, dass wir erst laufen. Ich wollte doch so gern einen Blick tiefer in die Lengarica Schlucht werfen. Das war mir wichtiger als das Baden im Schwefelwasser. Bei Axel rannte ich damit offene Türen ein also rein in die Wasserlatschen und los. Ich habe die Entscheidung nicht bereut. Diese Schlucht war wie für mich gemacht, es ging pausenlos durchs Wasser. Mal nur knöcheltief, einfach um die Seite, wo man laufen kann zu wechseln, mal bis zum Po lange durchwatend, um überhaupt vorwärts zu kommen. Es war ein Traum. Klar spielte das Wetter da auch eine Rolle, bei Niedrigwasser und Sonne ist sowas total schön. Bei 10 Grad Außentemperatur wöllte ich da nicht durch. Unterwegs gönnten wir uns eine Pause ehe es bis zum eigentlichen, aber jetzt trockenen Wasserfall weiter durchs Wasser ging. Dort drehten wir dann um, Axel machte sich bissel Sorgen um meine Kondition, nicht ganz zu Unrecht. Auf dem Rückweg bekam ich dann schon Probleme mit dem konzentrierten Laufen über Steine und Schlamm und durchs Wasser. Aber wir kamen heile wieder an den Bassins an und gönnten uns im Büdchen eine eiskalte Pepsi.

Eindrücke aus der Schlucht

ich glaub da lag der Cache drin

sieht aus als hätte er Spaß

Wasserspiele

so geht albanisches Steinmännlein

ich hab auf alle Fälle Spaß

Einfach nur schön

ups trockner Wasserfall

er lacht immernoch

Zurück am Auto warf ich mich ne Tablette ein und "musste" dann gleich weiter. Axel hatte Hunger und uns ein Kneipchen in 1,7 km Entfernung ausgesucht. Ein Stück die Straße runter und dann abbiegen. Abbiegen war allerdings nicht so offensichtlich. Aber da war ein Haus, wo es Gemüse und Raki gab. Der Chef vom Ganzen – gefühlt 80 Jahre alt - hatte neumodisch irgendeinen Übersetzer auf dem Handy und als klar war, dass wir den Weg suchen, zeigte er auf eine Stelle und dann auf sein Handy. Da stand prophetisch “Du wirst den Weg finden”. Na dann kann ja nix schief gehen. Recht hatte er, wir fanden den Weg durch stacheliges Unterholz, auf einem schmalen Pfad weiter und nach einer Querung eines trockenen Flussbetts auch wieder den Einstieg. Glücklich schwebten wir im Whitehouse Cafe ein. Ein albanisch aussehender Grieche kam aus dem winzigen Haus, zeigte eine sehr übersichtliche Karte - Käse, Fisch, Kartoffeln, Salat, Frappe, Bier. Fertsch. Also ich zuerst ein Bier, Axel seinen geliebten Frappe, zusammen 500 g Fisch, einmal Kartoffeln, stellte sich als Pommes raus, und einen griechischen Salat. Dieser herzliche alte Mann brachte dann eine Papiertischdecke auf den eigentlich schicken Steintisch, Bier und Frappe und dazu Wasser. Irgendwann kamen leere Teller und unser bestelltes Essen. Sechs kleine Fische, ne große Portion Pommes und ein riesiger Salat. Wir ließen es uns schmecken. Irgendwie waren wir am “Tischlein deck dich” gelandet. Es kam dann noch ne Süßspeise und frische Feigen. Unbestellt einfach so zum Kosten. Wir waren irgendwann knüppeldicke satt, aber hatten noch Lust auf einen Wein. Also fix noh einen halben Liter selbstgemachten Rotwein geordert. Der Herr fragte sofort ob wir Käse dazu wollen, eigentlich nicht, aber dann doch. OH Gott. Es kam eine riesige Portion leckerster Käse. Wir haben schließlich Urlaub also rein mit allem, was da war. Dieses Land ist ein kulinarischer Hochgenuss. Klar war das Ganze nicht für Lau zu haben, aber immer noch wesentlich günstiger als bei uns. Und wenn man soweit fährt, um Land und Leute kennenzulernen, dann darf man auch nicht auf dem Geld sitzen. Zum Abschied schmiss uns der Herr noch frische Haselnüsse auf den Tisch. Diese waren mit den als Tischdeckenbeschwerer gedachten Steinen ganz einfach zu knacken und auch sehr lecker.

Essen mit Aussicht

Schlemmerei

LECKER 

Wir liefen den gleichen Weg zurück und als wir wieder an dem Haus waren, an dem uns der Weg prophezeit wurde, kauften wir aus lauter Dankbarkeit noch ein Fläschchen Raki. Vorher wollte uns der Herr mit dem Übersetzer aber unbedingt noch erklären, woraus die vier verschiedenen Sorten sind. Maulbeere, Wachholder und Wein haben wir rausbekommen, die vierte Sorte ist nebulös. Das Einzige, was angeboten wird ist Oregano…Auf jeden Fall ist er lecker, meint Axel. Ich trink sowas nicht. Zurück am Bus machten wir eine kleine Pause. Ich brauchte einen Kreislaufdrink. Dann stand noch der abendliche Besuch in den Thermalquellen an. Wir hatten uns geeinigt, abends reinzugehen, weil wir eh noch einmal hier schlafen. Am Auto gleich ins Badezeug und losgeschlappt. Ich wollte ins größte Becken, also machen wir das. Über die hübsche Brücke, dann drei vier Meter bergab und schon ist man da - man könnte auch durchs Wasser gehen, aber das ist zu einfach. Dann gings ca. 30 min ins Becken, für Axel wars mit rund 26 Grad etwas zu kühl, aber auch er hat tapfer durchgehalten. Ich habe mich einfach aufs Wasser gelegt und nur genossen. Ich hoffe einfach es ist gut gegen meine Erkältung. Wir haben es auch nicht übertrieben und haben uns danach was Warmes angezogen und von innen mit Rotwein gewärmt. Axel hat den Abend zum Foto sichern genutzt und der weiteren Planung, ich habe Kosten gebucht und ein paar Sachen für den Blog notiert.

Wetter: 30 Grad, Sonne etwas Wind
Essen: Fisch, Pommes, griechischen Salat, Schafskäse, Süßkram, Feigen
Schlafplatz: an den Thermalquellen Bënjë

sieht neu aus, wird wohl touristisch erschlossen

Eddie des Tages

ist warmes Wasser

Winnie und Wasser, das passt

ich fühle mich beobachtet


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