Dienstag, 5. September 2017

Vom Weintal übers Fischtal nach Oberwischau - 05. September 2017

Nach einer sehr erholsamen Nacht gabs gemütlich Frühstück und unserer ersten Wanderung stand nichts im Wege. Gegen zehn brachen wir gut gelaunt auf, vorsichtshalber packten wir noch Regensachen ein und stapften mit Wanderstöcken bewaffnet los. Vom Häuschen aus ging es noch eine ganze Weile das Weintal nach oben. Wir kamen an weiteren Bauerngärten und Häusern vorbei und folgten brav dem Roten „C“. Unser erstes Zwischenziel war eigentlich eine Kapelle. Eigentlich, denn wir sind zu brav dem Wanderzeichen gefolgt und sind so zielsicher weit daran vorbei gelaufen. Der Weg wurde steiler und einsamer. Keine Häuser mehr, sondern der weite Blick hinauf in die Berge, über Wiesen und den meist gut erkennbaren Pfad. Verfallene Hütten auf einsamen Bergwiesen und massiv ausgewaschene Wege. 
erstmal paar Streicheinheiten am Morgen
da wohnt keiner mehr - hoffe ich
da fährt nix mehr - zu tief
All das machte die Wanderung sehr kurzweilig. Im Wald trafen wir dann auf einen Pilzsammler. Mit Händen und Füßen fragten wir nach der Kapelle, die viel weiter unten lag. Da gaben wir es auf und liefen unseren Weg weiter, nicht ohne uns rumänisch zu verabschieden und ein fröhliches Auf Wiedersehen dafür zu ernten. Dann tauchten auch bei uns Pilze auf und wurden eingesammelt und wenig später trafen wir den Herren noch einmal. Schweigend gemeinsam eine Zigarette und jeder zog seinen Weg. Wir entschieden an einem Wegweiser eine Pause zu machen. Brot, Zwiebel, Wurst und Käse schmecken an frischer Luft so gut, dass sogar ich freiwillig Brot esse. Wie nun weiter? Eigentlich müssten wir den Weg nach Links nehmen, aber so ein bissel wollten wir vielleicht doch die Kapelle noch finden. Also biegen wir nach rechts ab. Dann kam eine Husche vom Himmel, die sich gewaschen hatte und wir zogen schnell die Regenklamotten drüber. Ein wenig warten und der Himmel zog wieder auf. Von der Kapelle war weit und breit nichts zu sehen, wir sollten nicht die einzigen sein, die selbige nicht fanden. 
...
eingesammelt und abends verspeist
einfach herrlich
näher
Kartenstudium ist wichtig
mit Weitblick
Dafür  kamen uns bellend mehrere Hunde entgegen. Mh mir wurde aber arg mulmig als die immer näher kamen. Feige versteckte ich mich hinter Axel, der souverän damit umging. Warten bis der Schäfer kommt, denn die bimmelnden Schafe hatten wir schon gehört. Und so wars auch, ein alter Mann kam um die Ecke und die Schafe kamen den Hang hinauf. Gefahr gebannt. Als lauter Dankbarkeit gabs für ihn ne Zigarette aber auch er schwieg eher als zu kommunizieren. Er zeigte uns noch den Weg nach Obcina, den wir aber nicht nehmen wollten und so zeigte er noch wie wir von hier aus ins Fischtal kommen. Dann kam ein Fuhrwerk und bretterte vorbei um wenig später einen wahnsinnig steilen Weg bergab zu nehmen - der Kutscher führte dabei seine Pferde. Die Schafe samt Schäfer und Hunde zogen weiter und wir pausierten an der Stelle noch ein wenig, mussten wir doch in die gleiche Richtung und wollten dem kläffenden Rudel etwas Vorsprung lassen. Naja das war zwar ein guter Gedanke aber als wir los liefen hatten wir alle schnell wieder ein. Der Schäfer fluchte seine Hunde an und machte uns den Weg durch die Herde frei. Nix wie weiter.
Bergdorf
Wollknäule auf Beinen
na so geh ich doch als Schäferin durch
Den nächsten Schauer abwarten und dann den Weg ins Fischtal beschreiten. Mit Schreiten war allerdings nicht viel. Regen der letzten Tage und schwere Technik zur Holzgewinnung hatte den Weg in einen Schlammbach verwandelt. So entschieden wir am Hang lang zu gehen und später hinab zu steigen. Als uns dann ein Traktor entgegen kam, wussten wir warum die Wege so aussehen. Das Fischtal selbst war nicht so reizvoll wie das Weintal. Lang zog es sich bis wir in Oberwischau ankamen und unsere Einkäufe zum Abendbrot erledigen konnten. 
hier laufen wir mal nicht lang
Aha der Unhold
hält? hält!
niedlich
Was Süßes landete auch im Korb, ohne zu wissen was es genau ist. Den schon vertrauten Weg durch die Zipserei und das rote Dreieck lang laufend waren wir nach 24 Kilometern wieder zurück. Während ich das Essen machte musste ich wegen akuten Zuckermangel (reine Kopfsache) die Tüte Süßkram aufmachen und zulangen. Glückstränen kamen mir, hatte ich unbewusst doch Lebkuchen gekauft und das war genau dass was ich in dem Moment brauchte. Ein leckeres Pilzragout mit Kartoffeln und Hackfleischbällchen brachte schnell Energie zurück. Ein Blasenpflaster ersetzte das unterwegs gesetzte Tape, ein paar Minuten Augenpflege auf den unteren Betten und so klang der Abend gemütlich aus. 
Tor steht, Rest wird übermorgen
lecker

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