Montag, 8. Juni 2020

Übers Eckerloch auf den Brocken über den Pfarrstieg zurück – 08.Juni 2020

Och menno jetzt hab ich ja schon mit dem Titel verraten, wo es heute hingehen sollte. Der Wetterbericht sagt noch halbwegs stabiles Wetter voraus und so hatten wir im Vorfeld schon beschlossen, mich endlich mal auf den Brocken zu bringen. Wir packten reichlich Getränke und dicke Sachen ein, man weiß ja dass dort oben gerne Wind geht und es viel kälter ist. Beizeiten ging es los, gleich vom Schlafplatz aus. Erst hinab zum Kurpark, vorbei an der Schierkearena, durch den Park hinauf ins Oberdorf und da durch. Alsbald waren wir am Rand und bogen auf den Teufelsstieg ab. Erschreckend boten sich Wald und Wanderweg dar. Tot, jede Fichte war einfach nur tot, kilometerweit. Da war nichts mit entspannt durch den grünen Wald laufen. Entsetzen, Trauer und Unverständnis, Kopfschütteln, Augen aufreißend, Unglaube, es einfach nicht wahr haben wollend. Das waren so die Emotionen und Gedanken und auch Worte beim Wandern. Ja es ist Nationalpark und da gibt es feste Vorgaben, aber es ist nicht sehr Touristen anlockend, wenn die Fichten in Mannshöhe am Wegesrand abgesäbelt und nur umgeworfen sind zur Wegesicherung. Es ist einfach nur verstörend. Sicherlich gehört auch das zum Leben, zur Endlichkeit des eigenen Lebens, aber will man das im Urlaub?
Blick zur Schierke-Arena
Tod und Leben 
das Grauen
ist überall
mal etwas Farbe
so das letzte Bild dieser Art - nehm ich an
Der Weg ging erst recht gemütlich aufwärts und einige Leute waren unterwegs. Alsbald wurde es steiler und der Weg ausgetreten voller Wurzeln und durch viele Steine geprägt. Am Eckerloch machten wir Pause ehe es über die Steilstufe anstrengend wurde. Ich hatte nen guten Tag erwischt und bin doch recht zügig über die großen Felsblöcke nach oben gelangt. Allzu oft und allzu lange musste Axel nicht auf mich warten. Ein herrliches Stück Weg und irgendwie ganz schön schnell vorbei. Immer wieder kreuzten wir bei unserer Wanderung die Schienen der Brockenbahn und sahen die schnaufende Dampflok mit voll besetzten Anhängern. Gehört hat man sie noch öfter. Nun waren wir auf der Brockenstraße – geht nicht anders  - und stapften mit vielen Anderen die restlichen 1,5 km hoch. Der Brocken meinte es gut, es reichte eine weitere Jacke anzuziehen, Mütze, Schal und Handschuhe waren überflüssig und Wind ging auch kaum. Erstmal was Essen und dann beschnarchen wir mal alles. Pommes und Bratwurst passen nach so einer Anstrengung sogar in meinen Ernährungsplan. 
wandern wir mal
erst gucken ob eine Bahn kommt, dann drüber
toller Weg
schon fast ganz oben
das haben wir uns verdient
Wir schauten uns den Bahnhof an, amüsierten uns über den Sonderpreis von 31 € für eine einfache Fahrt mit der Brockenbahn, liefen zum Wolkenhäuschen, stolperten mal wieder über Goethe und Heine – die waren auch überall. Letztendlich stellten wir uns sogar brav an, um ein Foto vor der Höhenangabe zu machen. Quit pro Quo. Wir halfen einigen jungen Frauen beim Foto, so dass sie alle drauf waren und eine übernahm dann unser Foto. Mal ein Foto zu zweit. Die klitzekleine Runde einmal um das Plateau rum gönnten wir uns vor dem Abstieg auch noch. Als wir beschlossen jetzt wieder runter zu laufen, begann es seicht zu regnen. Na da haben wir ja Glück gehabt. 
Eisenbahn
Er philosophiert mit Goethe...
...während ich Heine knutsche
ganz oben
lebender Baum
Überbleibsel, der Patrouillenweg

Lange mussten wir erst einmal die Brockenstraße laufen, machten eine Regenpause in einer Schutzhütte ehe wir wieder in den Wald abbogen. Über den Glasmacherweg ging es zum Ahrensklint, einer Felsengruppe mit Aussicht, die wir aber nicht bestiegen, war zu glatt alles. Der herrliche Weg dorthin war zwar schmal, aber ging dabei über Moose, Waldboden, Steine, vorbei an grünen Bäumen. Dann hieß es aber Höhe verlieren und über den Pfarrstieg zurück ins Oberdorf. Furchtbar steil, steinig und echt unangenehm zu laufen. Das hat mir bissel den Zahl gezogen. Aber irgendwann war das auch vorbei und es blieb nur noch der Aufstieg zum Auto. Da blieben wir aber nicht lange- einkaufen und was essen nach dem langen Tag standen noch auf dem Plan. 
schade sah urig aus
mal dem Brockenkind näher kommen
toller Weg
echte Natur
Ahrensklint
Dorfkirche
Lattenzaun :-)
In Schiercke gibt es keinen Laden also mussten wir nach Braunlage in den Westen fahren. Nach dem Einkauf stellten wir das Auto ab. Axel hatte ausgesucht, wo wir essen gehen. So nun mal mein erster Eindruck. Links vom Auto ein großes Restaurant mit Biergarten, sah gemütlich aus und bot gutbürgerliche Küche und Harzer Spezialitäten. Genau gegenüber vom Auto ein unscheinbares Haus mit dem blöden Namen Happy Trees, sah aus wie ne Kaschemme. Und genau dort rein ging es. Ups sauber aber klein, keine Karte nur wenige Gerichte auf einer Tafel. OK HUNGER. Ich bestellte einen Pulled Pork Burger und bekam den allerbesten Burger meines Lebens. Mir läuft gerade wieder das Wasser im Mund zusammen, wenn ich nur dran denke. Genauso ging es Axel mit seiner Wahl und bezahlbar waren die mit je 8 € auch. Überraschung gelungen. Weil wir noch nicht genug gelaufen waren, gönnten wir uns auf der Rückfahrt einen Stopp an der ehemaligen innerdeutschen Grenze und machten einen kleinen Verdauungsspaziergang. Ein langer erfüllter Tag ging auf unserem Holzplatz mit Wein zu Ende. Hoffentlich hält das Wetter noch ein paar Tage durch…
Burger meines Lebens
und Axels
an der ehemaligen Grenze
Info
schon ganz schön eingewachsen


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