Montag, 28. August 2023

28.08.2023 - Zwischen Alexander dem Großen und Brauerei in Skopje

Frühstück gab es auch im Haus Elizabeth. Das Rührei war gut, der Rest einfach, aber ausreichend. Kaffee gab es leider keinen, statt dessen wird dort Tee getrunken. Naja, das eine Mal wird es gerade so gehen. Mir als bekennender Kaffeejunkie darf das allerdings nicht oft passieren. Wir durften sogar unsere Lebensmittel im Kühlschrank lassen und das Auto vorm Haus stehen lassen. So konnten wir ganz in Ruhe in die Stadt reinlaufen, mussten keinen Parkplatz suchen und die Kühlbox nicht den ganzen Tag laufen lassen. Prima und sehr kundenorientiert und super lieb von der Herbergsmutter. Obwohl wir den Urlaub gemeinsam verbringen, sehen wir doch völlig unterschiedliche Dinge. Axel erfreute sich auf dem Weg an den zahllosen Klimaanlagen und fragte sich, wo der Strom herkommt. Wer es wissen will - fossile Brennstoffe, kaum erneuerbare Energien und nur 79 % selbst hergestellt, der restliche Strom wird importiert. Wir liefen als erstes zum alten Bahnhof. Dieser ist jetzt ein Museum und es erinnert alles an die zwei großen Erdbeben von 1955 und 1963. Dort fanden wir auch unseren ersten nordmazedonischen Cache. Und tada - gegenüber stand der Prachtbau der Energiewerke. Ein sehr schickes altes Gebäude mit einem Donnergott als Relief an der Seite. 

alter Bahnhof

alte Grabsteine davor

Gebäude der Elektrizitätswerke

Danach war es nicht mehr weit in die Altstadt, wo uns zuerst mehrere Geldautomaten Bargeld verweigerten und dann einer mit meiner Karte was anfangen konnte. So Bargeld einstecken und los gehts. Mutter Theresas Gedenkhaus und Museum begrüßten uns recht bald. Ein sehr hübsches Gebäude inmitten von Bauruinen großer prächtiger Kirchen. Leider sind die bis heute nicht fertig geworden und es sieht auch nicht nach Bauaktivität aus. Da es schon wieder unglaublich heiß war, verzogen wir uns auf die gekühlte Terrasse eines Cafés und füllten erstmal den Koffeinspiegel auf. Weiter ging es eher kopfschüttelnd aufgrund der Verwahrlosung in Richtung großer Platz an der Steinernen Brücke. Alles überragend begrüßte uns dort Alexander der Große auf Bukephalos, einverleibt in die nordmazedonische Geschichte. Eigentlich ist der Zentralplatz sehr schön, wenn da nicht auch Bauruinen wären, die das Gesamtbild völlig zerstören. An der Vardar lagen Segelboote, die jetzt Restaurants sind, vielen Brücken mit historischen Statuen querten den Fluss, unter anderem auch die Steinbrücke aus dem 15 Jhd. Wir liefen jedoch erst einmal auf das Archäologiemuseum zu und dann weiter an Philipp II. - Vater von Alexander dem Großen - vorbei zum alten Basar. Wie in Mostar (Bosnien und Herzegowina) unterschieden sich die beiden Seiten von der Steinbrücke. Wir tauchten ab in ein muslimisches Viertel, mit byzantinischen Bauten. 

seit ewigen Zeiten im Bau befindlich

Mutter Teresa

endlich Kaffee

Alexander der Große

könnte schön sein, wenn es nicht so verwahrlost wäre

alte Steinbrücke

Kneipenschiff

über diese Brücke musst du gehn---zum Museum

Philipp II

auf der anderen Seite

so geht Schatten spenden bei über 40 Grad

Überall wurde Schnickschnack angeboten, es gab unendlich viele Schmuckläden, ähnlich wie in Sarajevo und irgendwann fiel unser Blick nach oben auf eine verwitterte Leuchtreklame “Craft Brewery”. Wir blickten uns kurz an, wollen wir oder wollen wir? Klar. Also hoch, an Kneipen vorbei, mal ein kurzer Linksschwenk und schon waren wir da. Die Old Town Brewery hatte offen. Eine Mikrobrauerei mit gut englischsprechendem Chef. Er fragte nach, ob wir ein Flaschenbier oder ein Gezapftes haben wollen. In Deutschland hätte ich frech geantwortet: Ich versteh die Frage nicht. Als wir unbedingt ein Gezapftes wollten, freute er sich und erzählte nicht ohne Stolz, dass er die einzige Mikrobrauerei in Skopje betreibt, zapfte nebenher aus der Wand unser Bier. Eigentlich stellt er fünf Sorten her, war aber nur eine fertig und die ließen wir uns schmecken. Auch einen Blick in die eigentliche Brauerei konnten wir werfen - unseren „deutschen“ Ordnungsansprüchen genügt das nicht, aber das Bier war super lecker. So kam was kommen musste, wir tranken ein Zweites. 

was erblicken unsere Augen da

Biergarten

wird direkt aus der Wand gezapft

hinter der Wand

Angebot

Dann schlumperten wir mit bierschweren Beinen noch ein wenig über den Bazar, ehe es über die Steinbrücke zurück ging. Es gab noch ein Eis – es sollte das Einzige im Urlaub sein, wir kauften Magnete und süßen Kram, genug Geld hatten wir schließlich. Deshalb ging es auch noch in einen Laden, verschiedene nordmazedonische Biere kaufen. Von denen verleibten wir uns auf dem Rückweg zum Auto gleich noch eins in einem schattigen Park ein. Uns war klar, dass wir noch heute nach Albanien fahren und dort dann nen Gammeltag einlegen. Da ihr tapfer schon 1.500 km Fahrbericht ertragen habt, kürze ich jetzt ab. Wir querten noch einige der lustigen Mautstationen, zahlten immer zwischen 40 und 60 Dinar und freuten uns an der abwechslungsreichen Strecke Weg. Tanken mussten auch noch sein und da passierte Axel ein Unding. Er wollte unserem Grummel tatsächlich Super Benzin andrehen. Nach vier Litern merkte er es, schluckte kurz, ging bezahlen und füllte dann Diesel auf, bloß gut war der Tank recht leer und es vermischte sich. An der Grenze standen wir wieder ungefähr 20 min. Klingt immer nicht viel, ist aber bei den Temperaturen recht anstrengend. Es schien Heimreisverkehr von Bauarbeitern zu sein. Unterwegs sahen wir viele Baustellen der neuen Autobahn und an der Grenze schienen viele albanische Bauarbeiter nach Hause zu wollen. Dann war es nicht mehr weit zum Campingplatz Peshku am Ohridsee, wo wir das Auto abstellten, und noch Abendbrot essen gingen. Mit einem Liter Weißwein des Hauses klang der Abend aus.

Wetter: immer noch um die 40 Grad, Sonne satt
Essen: Hackfleischbällchen groß und klein
Schlafplatz: Campingplatz Peshku in Albanien 


Eddie des Tages

Mutter Teresa Haus in Skopje

Park mitten in der Stadt

öffentliche Verkehrsmittel

wahrscheinlich Axels Lieblingsbild

auf der Fahrt zum Ohridsee

Stellplatz 

Route von Skopje zum Ohridsee


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