Dienstag, 2. Oktober 2018

Im Zug nach Vizzavona – 02.10.2018


Mh was ist denn das für ein Wetter, so grau und nieselig? Nützt nichts, wir wollten nach Vizzavona fahren. Den Tipp hatten wir von Axels Eltern und so standen wir alsbald in Corte am Bahnhof. 18 Euro für Hin- und Rückfahrt war doch erschwinglich. Die alten Züge wurden durch moderne französische Triebwagen ersetzt. Fast pünktlich ging es los. Die Fahrt ist spektakulär. Die Bahn fährt oder schnauft sich die ganze Zeit kontinuierlich bergauf. Es geht durch viele Tunnel, über genauso viele Brücken und Traversen – geniale Ausblicke inclusive. Nach einer knappen Stunde waren wir da. Es war frisch und dröppelte ab und an, aber es gibt ja gute Kleidung. 
Damit gings los

Aus dem Zug geknipst
Unser Ziel war eine Runde zu den englischen Kaskaden und über den Pass zurück nach Vizzavona. Bei dem Wetter waren nicht viele Leute unterwegs. Erst ging es bergauf, um auf den GR20 – ein Weitwanderweg auf Korsika - zu wechseln und dann lange romantisch am Fluss entlang zu wandern. Wir sahen zum ersten Mal einen korsischen Feuersalamander und zählten diese Tierchen bis zum Ende des Tages. Es stand irgendwann 9 zu 4 für mich. Wir hoffen heute noch, dass wir auf keinen drauf gelatscht sind. Das war im ganzen Urlaub das einzige Mal, dass wir welche sahen. 
morbider Charme
kann nichts schief gehen
stabil gebaut - beide - Brücke und ich
possierlich
Nach einer reichlichen Stunde oder anderthalb waren wir schon an den Kaskaden. Mal abgesehen vom Wasser von oben, war wenig Wasser im Flusslauf. Trotzdem ist es immer wieder beeindruckend, wie sich Wasser seinen Weg bahnt, springt und gleitet und ruhig daliegt und alles auf kleinstem Raum. Die Schlucht war nicht einfach zu laufen, weil es a*glatt war und keiner im Wasser landen wollte. Nach erfolgreicher Cachesuche ging es bergan…bis zum höchsten Punkt auf dem Pass des Col de Vizzavona. Dort stand eine Ruine herum, die im Nebel ziemlich mystisch war. Ich war erleichtert, denn von nun an ging‘s bergab (um mal nebenbei Hildegard Knef zu zitieren). Ich fand es gut, meine Knie nicht. 
wo ist denn das Wasser?
Flussbett
ein wenig ist doch da
unvermeidlich auch heute 
Wanderer im Nebelmeer - frei nach CFD
einfach so da
Die Belohnung wartete in der Kneipe La Muntagnera auf uns. Als einzige Gäste, die weder die Speisekarte noch den Wirt verstanden, bestellten wir Wein und mit Händen und Füßen irgendwas. Es kam ein Hirtenteller mit dem leckersten Schinken und der leckersten Wurst der ganzen weiten Welt. Ein Hochgenuss nach dem Weg. Der restliche Weg zurück verging recht schnell. Wir entdeckten noch mitten im Wald, ok ok am Rande der Siedlung eine kleine Kirche. Leider war sie nicht zu betreten und selbst das Schlüsselloch ließ keinen Blick zu. Beizeiten waren wir wieder am Bahnhof und konnten so im Warmen einen großen Kaffee schlürfen und uns auf die Heimfahrt bergab freuen. Eine superschöne einfache Wanderung, die leider alle Romantikpunkte wegen schlechten Wetters abgezogen bekommt. 
verdammt lecker
da drin gabs das leckere Essen
Waldkirche
es ist 12, nicht 5 vor 12, sonder 12 und zwar den ganzen Tag
Nachdem wir die Rückfahrt genossen hatten, ging es gleich in Corte einkaufen. Dank Google Übersetzer bekamen wir sogar raus, was Quark auf Französisch heißen müsste und suchten danach. Irgendsowas kauften wir auch und so gab es abends Kartoffeln mit Quark auf dem Zeltplatz. Den " Quark" mischten wir dabei mit nem großen Becher Kräuterfrischkäse und einer riesigen Zwiebel - das war lecker. Mispi zog das Tarpe übers Auto, damit wir nicht noch nasser wurden. Regen ist halt eklig wenn man draußen lebt. Fakten des Tages 10 km gelaufen und dabei 365 Höhenmeter hoch und runter.

Track

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