Dienstag, 27. März 2018

Burgruine, Klettern und dann HUM 27. März 2018

 Wie erwartet zwiebelten meine Arme und Beine am Morgen, aber nach einem kurzen Ächzen beim Aufstehen ignorierte ich das den restlichen Tag. Axel hat ich wieder in den hauseigenen Supermarkt zum Brötchen holen geschickt und so konnten wir den Tag gestärkt beginnen. Wir wollten klettern gehen und vorher noch was ansehen, schließlich ist es am Morgen noch etwas kühl. Mit dem Auto fuhren wir über Buzet zur Ruine von Burg Petrapilosa. Sehr schön für Lauffaule, man kann bis hoch fahren. Die Ruine ist frei zu besichtigen, allerdings auch völlig ungesichert. Die kleine Kirche wurde wieder hergerichtet, die großen Ruinen eindrucksvoll und schaurig anzusehen. Im Außenbereich fanden wir schließlich noch die Toilette des Königs (ein Außenklo ähnlich denen in Stolpen) und den dazu gehörigen Cache. 
ganz schön mächtig von außen
das Kirchlein
im Innern der Ruine
im Innern mit Deko :-)
ganz entspannt auf der Außenmauer
Außenklo...
...Benutzung :-)
Weiter ging es zu nem kleinen Bergwerksstollen. Auch hier dachte ich sofort…deutscher TÜV oder wer auch immer würde hier alles verrammeln. Da es ziemlich nass innen war konnten wir auch nicht weit vordringen, aber mal gucken wie Bauxit aussieht war schon nicht schlecht. Nun aber ran an den Fels. Ein Klettergebiet nur 15m oberhalb des Parkplatzes. Herrliche Welt, nicht weit laufen. Wir zogen uns um und los ging es. Axel stieg souverän den Weg vor und als ich mich dann auf dreiviertel Höhe gequält hatte, fing es an zu regnen. Na toll auch noch beeilen. Das Beeilen hatte dann beim Abziehen des Seiles Konsequenzen. Es weigerte sich stur runter zu kommen und schlang sich innig verliebt um einen Baumstumpf am Fels. Uns blieb nix anderes übrig, als es hängen zu lassen und später wenn alles wieder trocken ist zu bergen. Und was machen wir jetzt mit dem angefangenen Tag? 
nass, dunkel und spannend
verzweigt und steil, nur gucken nicht rein
und draußen? Frühlingserwachen
Wandermarkierung, Winnie und Eingang zum Stollen
Da war doch was mit glagolitisch. Also fuhren wir zum Abzweig nach Hum. Übrigens führen irgendwie alle Wege in Istrien nach Hum, obwohl nur eine Straße hinführt. Zwischen Roč und Hum wurde an der Straße die glagolitische Allee eingerichtet. Sie erinnert an die Anfänge und Geschichte der ältesten slawischen Schrift. Den Namen des Erfinders kennen alle, Konstantin von Saloniki oder eben auch Kyrill. Und wenn jetzt der Groschen immernoch festhängt – nach ihm ist die kyrillische Schrift benannt (obwohl er die gar nicht erfunden hat). Uns wurden an den verschiedenen Stationen die Buchstaben im Vergleich zu Latein und kyrillisch gezeigt, alte Zitate angebracht und von der Geschichte der Sprache erzählt. Das war echt Klasse, da wir eh bissel sprachenaffin sind, hat uns das besonders interessiert und begeistert. 
Startpunkt der glagolitischen Allee
tja der Schüler sitzt halt daneben

keine Ahnung was da steht
Pfad gesäumt von Buchstaben, Eintritt durch das Tor in Form eines L
Alsbald erkannten wir den ersten Buchstaben sicher, das L sieht so aus  . Irgendwann landeten wir immer der Allee folgend am Stadttor von Hum. Hum die kleinste Stadt der Welt, die ihren Bürgermeister wählt indem sie ihm Kerben ins Holz schnitzt. Echt jetzt, wenn jemand was Gutes fürs Gemeinwohl (immerhin zwischen 17 und 30 Einwohner) getan hat, bekommt eine Kerbe und wer die meisten Kerben hat ist der nächste Bürgermeister. Die Stadt ist zauberhaft. Man betritt sie durchs kupferne Tor mit hübschen Klopfern und befindet sich sofort in einer anderen Welt. Enge Gassen, gepflastert, Naturmauern und die Häuser auch nur aus Naturstein, keine Autos. Die Kirche ist innen sehenswert aber außen völlig unscheinbar. Es wird nicht mehr weiter gebaut und wenn etwas verfällt, dann fügt es sich so selbstverständlich ins Bild, als wäre es schon immer so gewesen. Wir waren beide hin und weg und fanden es gar nicht mehr schlimm, dass vormittags  geregnet hatte.
Hum...ja breiter ist die Stadt nicht
traut sich nicht rein....Stadttor von Hum
einfach nur schön
schmal, verträumt und alt
Detail
Anblick von der anderen Seite
Nach dem Aufenthalt in Hum ging es noch ins wenig entfernte Kotli. Dieser Ort ist unbewohnt, ok einen Einwohner hatte es noch beim letzten Zählen. Dafür sind hier ein Teil der Häuser für die Touristen hergerichtet. Gut so, denn damit bleibt er erhalten. Wir bestaunten dort die alte Wassermühle und den klitzekleinen Wasserfall, der natürliche Becken im Fels bildet. 
Wasserkaskaden ergießen sich in ein Becken
Rest der alten Mühle
und nun alles zusammen mit mir
Da ist im Sommer sicher die Hölle los. Zeit für die Seilrettung, es war lange genug trocken. Und so holten wir den Ausreißer noch ab und beendeten den langen Tag bei einem Dreigangmenü – Erbsensuppe aus der Dose, restliche Nudeln, Pudding. Na geht’s uns gut oder geht’s uns gut? 


Wetter: Sonne, Wolken, Regen, Sonne,  ca 12 Grad, ab und zu Wind

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