Dienstag, 13. September 2016

Dorfgeschichte mal anders - 02.09.2016

Da war er nun der Jahresurlaub und es sollte für ein paar Tage in die Alpen gehen. Als Auftakt und Unterbrechung der langen Fahrt suchten wir uns jedoch ein Zwischenziel aus. Wir starteten mit einem Besuch in Mödlareuth. Mödla.. was? Nie gehört? Ging mir bis vor ein paar Wochen genauso und doch vergisst man das Dorf nie wieder, wenn man einmal dort war.
Bei strahlendem Sonnenschein stellten wir das Auto ab und liefen in die Dorfmitte. Im Prinzip ist das ganze Dorf ein Museum der deutsch-deutschen Geschichte, geteilt schon im 16 Jahrhundert zwischen verschiedenen Grafschaften, geteilt zu Zeiten des Kalten Krieges mit einer Mauer durch den Ort, geteilt auch heute zwischen Thüringen und Bayern.
Damit man es nicht vergisst
Die schlimmste Teilung war aber mit Sicherheit die Mauer, die mitten durch den Ort lief, wo winken und grüßen verboten war, Freunde zu Feinden wurden und verschiedenen Ideologien herrschten. Dieses Dorf hat es geschafft wieder eins zu sein und seine Geschichte zu bewahren. Ein Freilichtmuseum ist dort entstanden wo einst Bewaffnete die Grenze schützten. Zunächst holten wir uns eine Eintrittskarte für das gesamte Areal – 3 Euro pro Nase. 
Schlagbaum vor der Brücke

Genau auf der Grenze - überm Tannbach
Dafür konnten wir einen Film sehen, der die Geschichte des Mauerbaus im Dorf und den friedlichen Abriss dokumentierte, eine Ausstellung besuchen, alte Militärfahrzeuge ansehen und das große Freigelände mit Mauerresten bestaunen. Immer wieder kamen uns dabei Worte wie unglaublich, unvorstellbar, unfassbar in den Sinn. Kopfschüttelnd und grüblerisch sahen wir uns alles an, hüpften über Ländergrenzen und durchbrachen die noch stehenden Reste der Mauer. 
Wachturm

vorn BRD - hinten DDR

im Niemandslad

Mauer mit Schutzstreifen

im Museum und auch draußen

Ich flieh dann mal...
Kultur zum Auftakt der freien Tage und unbedingt weiter zu empfehlen.

Weiter ging es nach Biberwier in Österreich unterhalb der Sonnenspitze, wo wir für die nächsten Tage unser Lager aufschlugen. Schnell noch vor dem richtig Dunkelwerden das Zelt aufbauen und dann mal die nächsten Tage planen...

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