Donnerstag, 24. Juli 2014

Am Teufelsstein - 20.Juli

Nach einer erholsamen Nacht erwachten wir gegen halb Acht bei blauen Himmel und strahlendem Sonnenschein und einem leichten Lüftchen. So konnten wir nach dem Brötchen holen wieder gemütlich frühstücken und den Tag in Ruhe beginnen. Gemeinsam schmiedeten wir den Tagesplan, packten ein und nahmen noch schnell die Koordinaten des Übernachtungsplatzes auf. 
Es ist doch wirklich hübsch hier
Über kleine Bergstraßen durch malerische böhmische Dörfer, vorbei an Wiesen und Wäldern ging es in Richtung Johanngeorgenstadt. Einen Cache auf böhmischem Gebiet musste aber noch sein. Die Dreckschänke in Breitenbach (Potůčky) wollten wir unbedingt noch sehen. Weithin bekannt - nicht nur durch Anton Günthers Lied von der Draakschänk – gammelt dieses ehemalige Gasthaus nun vor sich hin. Sogar das Namensschild ist weg.
ohne Schild - das war sie mal die Draakschänk

Kurz vorm Grenzübertritt gönnten wir uns noch ein Bier und ich mir eine Übergangsjacke. Ich kann ja nichts dafür wenn ich über den Markt gelotst werde.  Zum allerersten Mal in meinem Leben habe ich nicht den geforderten sondern einen runtergehandelten Preis gezahlt. Nun ging es aber ab zum Wanderparkplatz und dann ins Steinbachtal. Als ich den Rucksack schulterte machte sich der Muskelkater bemerkbar. Auf kürzestem Weg ging es zum Teufelsstein und dem Teufelssteinmassiv. Diese stehen unerwartet an einem Bach, man läuft und läuft und sieht eigentlich nichts, bis sie sich vor einem auftun. Als ich das Tagesziel sah bekam ich schon leichtes Muffensausen. Ganz schön hoch das Teil, Talseite in etwa 28m. Will ich da wirklich rauf? Klar will ich. Zuerst jedoch hieß es, eine Vorrichtung zum Bierkühlen im Bach zu bauen, schließlich ist bei den Temperaturen Durst schlimmer als Heimweh und wer mag schon gern warmes Bier trinken. Dann wurden die Füße in die Kletterschuhe gequält und los ging es. 
da hoch
Der erste Part bis zu einem Hochplateau war für Mispi ein Kinderspiel und ging ungesichert. Aber Winnie musste sich versteigen, immer diese Extrawürste… Dann jedoch wurde es kniffeliger. Was war ich froh das es noch einmal eine Stelle zum Nachholen gab. So hatte ich guten Rat und Motivation nur zwei Meter über mir, schließlich musste ich um eine Ecke rum. Geschafft, nun war es nicht mehr weit zum Gipfel und vor mir taten sich feine Spalten auf in die ich Hand und Arm klemmen konnte und im Notfall mal ein Knie. Nur das unter mir auf der Talseite andere Leute unterwegs waren irritierte mich kurz. Mit den letzten Kraftreserven ging es zum Gipfelbuch. Ein kurzer Schwatz und das übliche Berg heil, dann wurde mal geguckt ob das Seil überhaupt bis unten reicht. Na klar reicht es, und erstaunlicher Weise ohne Zicken ging es für mich nach unten. Eine feine Sache war das und das wassergekühlte Bier schmeckte danach doppelt so gut. Für mich gabs dann eine Pause, ich sicherte nur noch Mispi einen Weg nach oben, schließlich wollte er gern ans Wandbuch.
gewaltige Wände
Die Frage stellte sich, ob man nun nach Hause fährt oder noch einen Weg macht. Am Teufelssteinmassiv sollte noch was Einfaches gehen – und es ging sogar recht gut. Um den Tag rund zu machen liefen wir über einen schönen Lehrpfad auf der anderen Seite des Baches zurück. Das war ein wunderbarer Weg gesäumt von Wildblumen, der plätschernde Bach glitzerte in der Abendsonne, alte Steinbrüche am Rande und immer wieder interessante Lehrtafeln. Da ließen wir es uns nicht nehmen noch einen Earthcache zu lösen. Zurück am Auto war das Wochenende vorbei, irgendwie kam es mir so vor wie Urlaub. Sicher werden wir diese Gegend noch einmal besuchen.
Eibenstocker Granit

wildromantisch


1 Kommentar:

  1. Liebe Winni !
    Besten dank für deinen schönen Bericht.wir haben uns wieder gefreut,von eurem wochenendausflug etwas zu erfahren.
    Herzliche grüße und viele erlebnisreiche Touren

    Gisela und Charly

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