Montag, 30. Oktober 2023

30.10 - Ab nach Český Krumlov

Es ist Herbst und überraschend haben wir beide gleichzeitig frei. Da liegt ein Kurzurlaub doch auf der Hand. Im nahen Tschechien gibt es noch viel zu entdecken und die Anreise ist auch nicht so weit. Also ging es am Morgen nach Český Krumlov. Axel hatte für zwei Nächte dort in einer Pension ein Zimmer gebucht. Gegen zwei Uhr stellten wir das Auto davor ab und nutzten die restlichen hellen Stunden gleich zum Stadtbummel. Einchecken kann man später, geht heutzutage eh alles online ohne Menschen. Es ging erstmal kurz steil bergab über eine Straße und schon war man eigentlich im Kulturerbe der UNESCO – der inneren Altstadt. Eine erste Brücke brachte uns über die Vlatva. Ein kurzer Abstecher, um die Synagoge zu sehen und dann ging es durch die bezaubernden Gassen, schön restaurierte und schön gealterte Häuser stehen in engen Sträßlein, alle bemalt oder mit Verzierungen versehen, überall Restaurants, Pensionen, Museen, Cafés und niedliche Läden. Wir sahen schicke Holzsouvenirs, Mode, Schuhe, Keramik und Krimskrams, einen Laden voller Weihnachtsdeko, viele kleine Zuckerbäckereien - in einer war ich drin, einen Lutscher für die Enkeltochter kaufen (und ich darbte) - Schmuckläden und vielerlei mehr. Es war alles hübsch anzusehen und zumindest im Kern der Stadt gab es keine Verwahrlosung, keinen Verfall und keinen Vandalismus, sondern nur charmante alte Häuser. 
erster Blick

niedlich

etwas näher

Fensterbild

es klappert die Mühle...

schöne Häuser in den Gassen

Der Fluss schlängelt sich reizend durch die Stadt und bietet an jeder Ecke eine neue Aussicht, bei tollem Herbstwetter macht dies natürlich besonders Freude. Alsbald ging es durch die Mantelbrücke - die Herrschaften durften der Witterung nicht ausgesetzt sein, also hat die Brücke einen Mantel rundrum - auf die Rückseite der Burg und von dort links haltend hoch (geht auch andersrum). Zunächst stoppten wir an einer Terrasse, die noch einmal eine wunderbare Aussicht bot. Dann rollten wir die Burg von hinten auf. Es ging vom vierten Burghof in Richtung erster Burghof, irgendwie haben wir den fünften Burghof nicht gesehen. Der Eintritt dafür ist frei, nur wenn man das Museum oder einen Rundgang innen machen möchte, zahlt man. Die Burg ist nach dem Hradschin die zweitgrößte Burganlage Tschechiens und mindestens genauso schön. Jeder Burghof ist anders gestaltet, die Wände bemalt, mal bunt, mal gelb orange, mal schwarz-weiß. Mir gingen Augen und Herz über vor lauter Schönheit an jeder Ecke. Ich bin immer noch ganz ergriffen. Irgendwo setzten wir uns und tranken ein mitgebrachtes Bier und ließen einfach nur das Ganze wirken. 
kanalisiert

Mantelbrücke

Blick von oben

Schlosshof

oben


bumm

echter Braunbär im Burggraben

letzter Schlosshof

raus aus dem Schlossareal

Zurück ging es durch andere Gassen, am Marktplatz vorbei und so langsam auch auf Nahrungssuche. Wir brauchten ein Restaurant fürs Abendbrot. Die erste Wahl hatte zu, ein nahe der Pension gelegenes sollte es dann werden. Vorher aber noch ein paar Hörnchen zum Frühstück holen, ein heimisches Bier und ab in die Pension. Mittels Code ging die Tür auf und da die Anleitung in einwandfreiem Deutsch war, fanden wir unser Zimmer. Ich schreibe Zimmer, aber es war eine Miniwohnung. Schlafzimmer mit guten Betten, eine kleine Küche mit allem notwendigem (für ganz genau zwei Personen, zwei Teller, zwei Tassen….) und ein Bad mit Dusche. Nach einer Pause und dem heimischen Bier ging es dann zum Essen. Nüscht zum Erzählen, aber typische Kneipe, Der Kneiper trank mit seinen schon sehr angetrunkenen Stammgästen immer mal nen Kurzen, und sah aufmerksam nach dem Rest der Kundschaft. Das Essen war so semi. Älteres Frittenfett, komische Sauce - mal nehme ne Handvoll Kümmel, weiche den in ner billigen und mit viel Wasser gemachten Instantbrühe ein, seihe das ganz durch und verfeinert mit ca. 2,5 Krümeln braunem Soßenbinder - dazu gabs Huhn bzw. Schweinesteak mit lauwarmem Camembert und kalten? Preiselbeeren. Ja die Sauce war bei allen Gerichten gleich, egal ob Huhn oder Schwein. Zumindest war ich satt. Selbst das Bier entschädigte nicht wirklich, es war Budweiser. Nun müssen wir hoffen, dass der Wetterbericht unrecht hat und es morgen nicht den ganzen Tag regnet. Wir wollen auf den Hausberg wandern. 

Schlafplatz: Pension Jana in Český Krumlov 
Wetter: herbstlich mit Sonne, ca. 15 Grad
Blick zur Burg

es wird duster

Entdeckung an einer Straßenecke

im Abendlicht

Entdeckung auf dem Heimweg


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