Geschlafen haben wir völlig unspektakulär auf einem Parkplatz bei Klucze. Nur warum? Polen hat die größte mitteleuropäische Sandwüste. Im Dunkeln beim Ankommen war nix zu sehen. Ich war gespannt wie ein Flitzebogen. Vom Schlafplatz aus waren es zu Fuß höchstens 100m zum Aussichtspunkt.
Also gucken gehen – ich war bissel enttäuscht. Von oben sieht das Teil eher
unspektakulär aus. Ein Sandkasten umrahmt von Bäumen. Was hab ich auch erwartet, ist ja nur Sand. An der Aussicht
haben wir erst einmal gefrühstückt und dann wollten wir die Wüste hautnah
erleben. Genug Wasser,
sowie Bier und Mixgetränke eingepackt und ab durch den Wald. Das Laufen wurde
anstrengender, der Wanderweg bestand alsbald nur aus tiefem Sand. Und dann
traten wir raus aus dem Kiefernwald und standen vor…einer riesigen Fläche aus
Sand, endlos weit. Ich revidierte innerlich meine Enttäuschung vom ersten
Blick. Es war doch recht eindrucksvoll und irgendwie unwirklich.
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mh unspektakulär oder?
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na vielleicht wird es noch
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mittendrin statt nur dabei |
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doch ganz schön groß |
Über uns
knatterte plötzlich ein Flugzeug und als wir genauer hinsahen, staunten wir Bauklötze. Es
sprangen Fallschirmspringer raus. Dazu muss man wissen, dass ein Teil der Wüste
vom polnischen Militär als Truppenübungsplatz genutzt wird (haben schon die
Nazis gemacht – Rommel hat da geübt). Immer und immer wieder kam das Flugzeug,
oder ein weiteres? Und es sprangen Menschen raus. Erst 5, dann 13, dann 17…es
war surreal. Es sah aus, als würden Schirmchen von Pusteblumen sanft zu Boden
segeln. Die Wüste ist mittlerweile etwas geteilt, der militärische Teil ist durch eine Wald abgetrennt. Sicher ist da auch noch ein Zaun, den wir aber nicht sehen konnten. Leider wird sie immer kleiner und von der Natur erobert, dort wo wir lang gelaufen sind durch den tiefen Sand, war früher kein bewuchs. Die Wüste hat einen großen super erschlossenen Picknickplatz mit jeder
Menge Informationen. Das war unser Ziel und dort gab es eine längere Pause. Die Infotafeln sind zwar auf polnisch aber mit dem Googleübersetzer kann man doch vieles lesen über Rommels Übungen, über früher aufgetretene Fata Morganas, die Pflanzen und Tiere, die Erosion der Steine....Da verging die Zeit bei Bier und Co recht schnell, ehe
es zurückging. Wir nahmen den kurzen aber steilen Weg zum Auto und futterten
erst einmal ne Kleinigkeit.
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auch am Picknickplatz Spuren von Militär |
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fehlt nur das Meer
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Sonne tanken
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geilster Hut aller Zeiten
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Hier noch die Fallschirmspringer...Wir hatten immer noch die gestrigen Felsen im Kopf
und fuhren zurück nach Ogrodzieniec. Den Nachmittag verbrachten wir dort. Den
ersten Weg kletterten wir beide, dann sicherte ich Axel noch einen schwereren
Weg. Und dann hatte es ihm ja der „Affe“ angetan und so war ich auch dort noch
sein Sicherungsmädchen. Er war happy diese Felsnadel bezwungen zu haben. Ich
durfte noch zwei Babywege – sehr kurz und sehr einfach – vorsteigen und dann
wars schon 17 Uhr. Wir waren seit Montag unterwegs und hatten noch keine
Dusche. Also musste es nun mal auf einen Campingplatz gehen.
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da ging es zuerst hoch |
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kurz vorm Gipfel des Affen
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oben
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gar nicht so klein das Teil
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hier gab es meine Babywege
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