Gut geschlafen, Frühstück draußen und dann ab unter die
Dusche und ein wenig Hausordnung gemacht. Dann studierten wir den Busfahrplan,
welcher uns vom sehr netten, Englisch sprechendem Campingplatzbetreiber zur
Verfügung gestellt wurde, inklusive Markierung wo wir sind und wo wir
aussteigen müssen. Wir wollten uns die Altstadt von Krakau ansehen und dem Auto
einen Tag Freizeit gönnen. Man muss sein Glück, immer einen kostenfreien
Parkplatz zu finden, schließlich nicht unnötig ausreizen. Ich bekomm ja immer Panik im
Ausland, wenn es um öffentliche Verkehrsmittel geht. Wie komm ich denn an ein
Ticket? Ach war das einfach. In jedem – wirklich jedem – Bus ist ein Automat
und man kann kontaktlos mit Karte zahlen. Da kann sich Deutschland echt eine
Scheibe abschneiden. Wir lösten gleich ein 48h Ticket und meine Panik verflog.
Entspannt ließen wir uns kutschieren und guckten bissel raus. So hübsch ist die
Stadt im Außenbereich allerdings nicht, die Uni hingegen ist ein beeindruckendes Gebäude und die
Vorfreude stieg bei mir so langsam. Wie geplant stiegen wir aus. Die avisierte
Haltestelle liegt genau zwischen Altstadt und Burg Wawel. Heute stand die Altstadt
an. Gleich zu Beginn kamen wir am Bischofspalast vorbei. Unvermeidlich
begegnete uns überall Johannes Paul II., war schließlich bevor er Papst wurde
der Erzbischof von Krakau. Am berühmten Papstfenster machten wir ein erstes
Foto und zogen weiter.
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Hausordnung erledigt
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der Hausmann hatte Wäschedienst
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Papstfenster
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Markt von Krakau
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Ziemlich schnell waren wir auf dem Marktplatz und
stürmten erst einmal einen Brezelstand. Irgendwie hatten wir ein kleines
Hüngerchen. Es bot sich aber auch an, sich einfach hinzusetzen und zu gucken.
Die Sonne meinte es gut und warum ich 'ne Jacke mitgeschleppt habe, erschließt
sich mir auch heute noch nicht. Die Augen wanderten von der ehemaligen
Tuchhalle mitten auf dem Markt zum Rathausturm, über moderne Kunst zu
Moneyboxen, vorbei an der dominierenden Marienkirche zum Adam-Mickiewicz-Denkmal.
Einfach nur wirklich schön. Ich hatte alle Beschreibungen der Geocaches von
Krakau ins Deutsche übersetzt und so konnten wir uns daran etwas durchhangeln.
Klar liefen wir auch durch die Tuchhallen und waren ziemlich enttäuscht. Da
gibt es nur noch überteuerten Touristenkram, kein Obst und Gemüse, kein
einheimisches Zeug, keine wirklich polnische Kultur. Dafür ist es drinnen nicht
so heiß wie draußen. An den Wänden sind viele Stadtwappen abgebildet und die
Architektur ist schick.
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ehemalige Tuchmarkthalle von außen |
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und von innen |
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Nationalheld
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Kopf des Eros mit Axels Kopf...das ging ins Auge
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Moneybox, da spende ich doch gern
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Marienkirche
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quitschsüßes Teilchen - ich mein das bunte bestreuselte Teil
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Wir liefen dann einfach Richtung Florianstor. Dort
begann ein Geocache, der uns auf 15 verschiedene Tore aufmerksam machte. Wir
wurden noch einmal durch die Altstadt geleitet und genossen das Superwetter.
Aus dem kleinen Hüngerchen wurde Hunger und wir kehrten in die Bierhalle ein.
Echt das Ding heißt Bierhalle. Mit stolperndem Englisch wollten wir bestellen,
da kam in astreinem Deutsch: „Ich bring Ihnen die deutsche Karte, da wird es
einfacher.“ Super. Das Bier war süffig– ja ich trinke nach zwei Jahren Pause
wieder Bier – und es gab Burger und Rippchen. Lecker.
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Eddie am Florianstor
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historisches Bild, Kirche geht ihm ja eigentlich sonstewo vorbei
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eins der vielen Tore |
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Fleisch ist mein Gemüse
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Etwas träge waren wir
nach dem Essen schon. Allerdings wollten wir uns noch das jüdische Viertel ansehen. Es
war Samstag und damit Sabbat, also hatten die Synagogen und auch der Friedhof
zu. Die Kneipen und Kneipchen rundherum hatten aber auf. Es roch verführerisch
und es spielte eine Klezmerband. Wir entdeckten kleine alte Läden, die heute
auch Kneipen sind. Auch ich ließ es mir nicht nehmen, auf der Jan Karksi Erinnerungbank Platz zu nehmen. Wie viele er wohl vor uns nach mir schon neben sich hatte und wie viele davon wissen, wer er war? Über den Holocaustwarner könnt ihr hier einen recht guten Artikel lesen. Schön ist es im jüdischen Viertel, da gönnten wir uns noch ein Kaltgetränk etwas abseits.
Dann mussten wir aber zurück.  |
früher Läden und Werkstätten - heute Kneipchen
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früher Synagoge, heute Museum
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alte Stadtmauer
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Jan Karski Erinnerungsbank
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Wir wollten noch ein paar frische Lebensmittel
holen. So nutzten wir erst die Bimmel und dann wieder den Bus, um zurück zum
Zeltplatz zu kommen. Ich war noch satt, Axel gönnte sich noch ein paar Rühreier
und ein feiner Tag ging diesmal draußen sitzend zu Ende. In der Stadt ist es
eben doch wärmer.
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Eddie des Tages
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Wetter: Sonne und heiß
Essen: Axel Burger und später Rührei, Winnie Rippchen mit
Pommes
Sehr gut recherchiert :-)
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