Da fasse ich mal wieder zwei Tage zusammen. Wenn man
klettern geht, gibt es halt nicht viel zu berichten, oder will jemand wissen,
wo welcher Tritt war? Sorry, ich könnte mich eh nicht daran erinnern. Und auch Bilder sind da Mangelware. Wir
hatten ja schon eruiert, wie wir am schnellsten an die Kletterfelsen kommen,
also starteten wir nach Frühstück und Duschen. Wir holten noch ein paar
Hörnchen für den Tag und dann stiefelte Axel fröhlich drauf los. Er hatte
Felsdrang. Ich folgte brav und schnaufend und lahm wie eine bleierne Ente. Aber nach 30
Minuten war der Weg geschafft und wir standen vor dem ersten Felsriegel. Axel
hatte an der Rezeption eine Broschüre mit einigen Felsen und Wegen gekauft,
quasi Kletterführer light. Es ging das gleiche Spiel wie bei uns in der Heimat
los: Mit Buch vorm Fels die Wege suchen. Wir fangen mal mit was Leichtem an. Die
Einstufung der Schwierigkeiten konnten wir noch nicht bewerten also 4+, klingt
machbar und sah auch so aus. Ähm ja ging, aber war für 4+ echt heftig. Das kann
ja heiter werden. Wir probieren eine 5. Na siehste, das war doch schon besser.
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Hinterm Baum sind Felsen, vor dem Baum das Duschhäuschen
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Frechheit man wird sogar beim Duschen geknipst
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angeschrieben mit Schwierigkeit |
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sieht einfacher aus als es ist
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Vielleicht muss man sich erst warm klettern und den Felsen kennen lernen. Die
Hochstimmung verflog am nächsten Weg gleicher Schwierigkeit. Axel stieg los und
kämpfte sich bis zum Ring und kam von dort nicht weg. Keine Chance dort für 5
weiter zu kommen. Schade, denn der Weg sah gut aus. Ich stieg bis zum Ring nach
und dann brachen wir den Weg ab. Sollte nicht der einzige bleiben, aber uns
gelangen trotzdem noch zwei ganze Kletterwege. Uns war klar, dass hier sehr
komisch eingestuft wird. Wenn man an einer 5 scheitert, braucht man schwerere
Sachen gar nicht probieren. Am späten Nachmittag wollten wir noch einen Geocache
finden, der auf einem anderen Felsen versteckt war. Zu unserem großen Glück gab
es einen wunderbaren Kletterweg in einer Verschneidung nach oben, der uns mit
dem ganzen Tag versöhnte. In wunderschönem spätnachmittaglichen Sonnenlicht schlossen wir den
Klettertag ab. Ob ich den auch vorsteigen könnte? Axel entdeckte noch ein zwei
weitere Wege, die er gern geklettert wäre…vielleicht morgen. Am Abend waren wir
zu faul zum Kochen und aßen in der Kneipe des Campingplatzes Piroggen. Was
anderes gab es nicht mehr, es war schon 19 Uhr. Gemütlich klang der Tag aus,
wir hatten früh noch um einen Tag verlängert und mussten so erst am nächsten Tag
packen.  |
schlau machen
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schicke Wände
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Wo ist sie denn?
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ach da
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runter muss ich auch wieder
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Tag zu Ende - heimwärts
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Der Campingplatz war voll in deutscher Hand – also vier Autos bzw. drei Autos
und ein Roller. Am nächsten Morgen verplapperten wir uns etwas und kamen nicht
so recht los. Wetter war warm und bissel wolkig und es galt noch zu klären, was
wir nun machen. Gleich weiterfahren oder noch ne Runde drehen? Ausnahmsweise
gab es von mir eine Ansage: Wir gehen nochmal an den Felsen von gestern Abend,
ich versuche die Verschneidung vorzusteigen und du machst noch den Riss. Ich
glaube Axel war nicht böse über die Entscheidung. Also Kletterrucksäcke
geschnappt und die 30 min wieder steil nach oben. Als ich dann vor dem
herrlichen Weg stand, bekam ich Bammel, kann ich das wirklich am scharfen Ende
vom Seil? Aber ich hätte mir nie verziehen, wenn ich es nicht wenigstens
probiert hätte. Ich jammerte bissel rum, dass mir der erste Ring zu weit oben
ist und schon hatte Axel noch eine Sicherung weiter unten gelegt. Im Nachhinein
haben wir festgestellt, dass wir schon am Vortag den eigentlich ersten Haken übersehen hatten, der war an der anderen Seite der Wand. Das erste Stück ging
wirklich gut und ich hatte bald die erste fixe Sicherung erreicht, je höher ich kam umso mehr
Muffensausen hatte ich. An einer Stelle ging nichts mehr vorwärts, die Beine
spielten Nähmaschine, aber aufmunternde Worte von unten, ein Höchstmaß an
Konzentration und mehrmaliges Versuchen halfen. Irgendwann war ich oben und
ziemlich glücklich. Axel stieg nach und war schon bissel stolz auf mich.
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da ist er "mein" Weg |
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beim Abseilen nen anderen Weg ansehen?
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schicke Felsen
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und unbezwingbar für mich
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Und vor
allem hatten wir das Seil oben, damit er den feinen Riss noch klettern konnte.
Wir hatten keine größeren Sicherungsgeräte, wie Friends usw. mit, dass ging
also nur im Toprope, weil null Sicherung da war. Mit einem Affenzahn schwang er
sich dann dort hoch und meinte nur, dass wäre mit ein zwei Sicherungen auch im
Vorstieg gegangen. Egal, da ich erledigt von meiner Kletter-Geistesleistung
war, sicherte ich ihn noch einen weiteren Weg hoch – oder waren es zwei? Der
Himmel zog zu und der angesagte Regen kündigte sich an. So brachen wir am
frühen Nachmittag auf, gingen nochmal duschen und fuhren dann weiter nach
Blansko in den mährischen Karst. Das war weit und der Regen kam und drosch mitunter
ganz schön runter. Gleich nach der Grenze durften wir anhalten und der tschechischen
Polizei Ausweise und Führerschein überlassen. Irgendwie passiert es uns in
letzter Zeit doch öfter, dass wir kontrolliert werden. Naja weiter fahren,
Kronen besorgen, etwas essen gehen und dann den Schlafplatz ansteuern. Den
hatte Axel wieder sehr fein ausgesucht, was wir aber erst am nächsten Tag
erkennen konnten.
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Eddie des Tages
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er bewachte das Auto
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Wetter:
22.09. sonnig mit Lüftchen, nicht zu heiß/ 23.09. erst warm später Regen
Essen:
22.09 – Piroggen/ 23.09 – gebackene Ente mit Reis
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