Donnerstag, 31. August 2023

31.08.2023 - Winnie krank, Axel fährt

Meine Befürchtung am gestrigen Abend bewahrheitete sich heute Morgen. Nase dicht, trockener Husten, Gefühl wie durch den Wolf geleiert. Gut, dass ein neuer Fahrtag vor uns lag. Hier sind die Entfernungen auf der Karte zwar nicht riesig, aber die Reisedauer aufgrund der Straßenverhältnisse sehr lang. Mir war nicht mal nach Essen am Morgen, aber Gott sei Dank war Paracetamol an Bord. Die Krankenschwester meines Vertrauens hat empfohlen zwei, drei Tage lang bis zu drei von den Dingern einzuwerfen und darauf vertraue ich mal. Krank im Urlaub ist doch Mist. Ganz in Ruhe packten wir ein und gingen nochmal duschen. Nach dem Bezahlen - mit Stoob für drei Nächte und zwei Bier 55€ - fuhren wir los. Wieder schwer am Straßenrand vertreten war die Polizei, im Blitzen und Rauswinken wahre Weltmeister. Erst ging es am Ohridsee lang, dann hoch in einer quälenden Langsamkeit in Kolonne fahrend bis auf einmal alle Autos weg waren. Ein Stück ging es noch eine neue Straße, ehe die an einer Baustelle endete und wir auf die bisherige Straße auswichen. Apropos Straßen. Axel hatte in seinen Vorbereitungen so einige Routen angesehen, geplant und wieder verworfen. Letztendlich hat er festgelegt, nur orange und gelbe Straßen laut OpenStreetMap zu fahren. Diese sind irgendwie asphaltiert. Wir wollen den Grummel noch ne Weile behalten. Wir fuhren dann superschöne aber auch langsame Serpentinen hinab, hatten immer mal einen Blick auf die Baustelle der neuen Straße und wunderten uns über den kaum vorhandenen Verkehr. Das kam uns zugute, da konnten wir gucken. Leider wurde die Straße immer schlechter und erforderte einiges an Konzentration von Axel. An einem sehr idyllischen Camp machten wir eine Pause. Ich legte mich für eine reichliche halbe Stunde hin, Axel besuchte einen Bunker und hatte somit ein wenig Bewegung.

Abschied vom Ohridsee

unterwegs

Begleiter

Pausenplatz

Bienchen

da war nur Axel

Mir war immer noch nicht nach Essen, also ging es weiter …ca.150 m.  Dann stoppte uns ein Bauarbeiter, hielt das Telefon hin „30 min Pause“ stand da. Er rang sich dann noch ein „Problemo Asphalt“ ab. Da standen wir nun und als es weiter ging, verstanden wir, wie in Albanien gebaut wird. Man hält die Autos an, macht ne gewissen Strecke Asphalt, wartet bis der hart ist und weiter gehts. Auf super ebener Strecke rollten wir dann weiter. Ein Genuss und so kam auch Axel zum Gucken. Einen Stopp legten wir noch an zwei Hängebrücken ein. Gruselig. Über die Erste hätte man theoretisch sogar fahren können, die Zweite war komplett hinüber. 

Stopp an der Baustelle

da frischer Asphalt

prima Zustand

die nicht mehr

mäandernder Fluss

no way

Danach war es vielleicht noch eine dreiviertel Stunde bis nach Bënjë. Dort gibt es Thermalquellen und eine uralte osmanische Brücke. Da ich halbtot war, liefen wir nur bis zur Brücke vor, guckten kurz und trollten uns zum Auto. Axel schmierte noch ein paar Brote und versorgte mich gut. Mit einer starken Ibu lag ich dann im Bett - tödlich schlafend.

Wetter: 30 Grad sonnig
Essen: Schnitte mit Ei und Wurst
Schlafplatz: an den Thermalquellen Bënjë 

Eddie des Tages

uralte Brücke

Höhlen - früher durch Menschen genutzt

Beweis, ich war och da

für zwei Tage unser Schlafplatz

Route


Mittwoch, 30. August 2023

30.08.2023 - Rund um die Halbinsel Lin

Heute ging es nach dem Frühstück fix nach Pogradec. Wir brauchten albanisches Geld und eine Telefonkarte fürs Internet unterwegs. Sehr präsent war auf der Fahrt dahin die Polizei, gefühlt alle zwei, drei Kilometer standen die mal auf der einen, mal auf der anderen Seite. Die Autofahrer gaben aber alle rechtzeitig Lichthupe. Ich hatte eh so meine liebe Not mit dem Verkehr, Axel schwamm souverän mit. Da ist es egal, dass ich stellenweise nicht atmen kann. In Pogradec angekommen suchten wir zunächst einen Geldautomaten, liefen eine verkehrsberuhigte Zone entlang - unspektakulär, wir haben nicht mal ein Foto gemacht. Dann gings in den Vodafoneladen eine SIM-Karte kaufen. Da kann sich Deutschland noch viel absehen. Drei Wochen 100 GB, 2.900 Lek (ca. 25 €). In ca 15 min war das Ding aktiviert und wir haben nun immer Internetzugang - muss man kaum erwähnen, dass das Netz auf dem Balkan überall ausgebaut ist. Da die Pflicht nun erfüllt war, fuhren wir zu unserem ersten Ausflug in Albanien auf die Halbinsel Lin.  Unterwegs stoppten wir für einen Cache an einem verlassenen Bahngleis in einem Tunnel, ehe wir das Auto auf der Halbinsel nahe einem Campingplatz abstellten. Ein bissel Wasser in den Rucksack und ein bissel Bier und auf ging es zur Umrundung. 

Ohridsee am Morgen

Bauruinen wohin man guckt

im Tunnel, hier kommt keine Bahn mehr

Eigentlich war der Weg total schön, wenn nicht überall Müll rumliegen würde. Wir stapften an Campingplätzen vorbei, an irgendwelchen Resorts zum Erholen und nahmen irgendwann einen sehr steilen Schotterpfad nach oben. Uns lockte ein Cache und eine wunderbare Aussicht auf den See und die gegenüberliegende Seite - Nordmazedonien. Da war der Aufstieg fast ein Kinderspiel. Oben suchten wir eine Weile, sehr vorsichtig und langsam, ging ja steil bergab. Irgendwann wurde ich fündig. Feines Ding. Nachdem wir ein Bier auf den Erfolg tranken, nahmen wir auch den Abstieg ganz in Ruhe auf uns. Dann ging es immer weiter am See entlang rundherum. Unterwegs gab es Brombeeren zu naschen und als bald sahen wir mehr oder minder verwahrloste Gärten. Axel roch die Feigen und sah einen voll behangenen Baum, kam aber nicht ran. Na, wenigstens ein Foto sollte es sein und da sah ich ein, zwei Früchte, an die man rankam. Axel war glücklich, denn sie schmeckten auch. Wir hatten zwar schon viele wilde Bäume gesehen, aber die Früchte waren klein, grün und steinhart. 

hoch und runter

dann auf zur Umrundung

Blick hinab

gemeinsam oben

herrlichstes Wasser

glücklicher Axel

alles voll

Wir genossen immer mal wieder schicke Ausblicke auf den See, oder die nahen Felsen hoch und landeten so im Fischerdorf Lin. Leider auch hier viele Bauruinen, einfach verfallene Häuser, oder eben nur die Hälfte fertig, Im Ort ging es dann steil nach oben, um zur frühchristlichen Ausgrabung zu gelangen. Oben angekommen, erwartete uns eine Ruine neueren Datums einer Kirche und eingezäunte Ausgrabungsreste. Man konnte die Umrandung einer Kirche erkennen aber zu meinem Leidwesen war rundherum ein Zaun. Man kam nicht ran, dabei hatte ich doch den Aufstieg nur auf mich genommen, weil ich das berühmte Mosaik sehen wollte. Leider war das nicht möglich. Alles verriegelt und verrammelt, nur die Infotafel im Gelände konnte man sehen. 

bewirtschaftet oder nicht? 

aha so werden "Bäume" also angebaut

Fischerdorf Lin

mittendrin

angefangen und nie beendet - vor der Ausgrabungsstätte

durch den Zaun geknipst

das Mosaik unten in der Ecke wollte ich eigentlich sehen

Naja, dann eben nicht, wieder runter ins Dorf, dort hin und hergeschaut und letztendlich den Weg zurück zum Auto genommen. Das war eine schöne Runde um die Halbinsel von rund 9 km. Auf dem Rückweg zum Campingplatz kauften wir einem der unzähligen Straßenhändler noch einen Beutel Paprika ab. 2 € oder 200 Lek, ich habe 300 gegeben. Den späten Nachmittag gönnten wir uns ein kaltes Bier und trullerten so vor uns hin. Leider machte sich in mir eine Erkältung breit, so dass wir nur noch schnelle Nudeln in Pilzsauce kochten, ich im Liegen immer mal umrührend. Diese schlangen wir dann runter und weiter weiß ich nicht mehr, ich glaub ich bin dann ins Bett.

Wetter: rund 25 Grad, windig und Wolken
Essen: Nudeln in Pilzsauce
Schlafplatz: noch einmal Campingplatz Peshku

Eddie des Tages

oder der :-)

Kumpel unterwegs

Starkoch

unterwegs, ich lieb es


Dienstag, 29. August 2023

29.08.2023 - Gammeltag am Ohridsee

Gegen drei Uhr in der Nacht fing es an mit regnen, Axel sicherte die Kühlbox und die Stühle und erholsam schliefen wir weiter. Für uns begann nun der Urlaub so richtig. Nach den ellenlangen Fahrten war ein Gammeltag angesagt. Wie sieht sowas aus? Na schon um zehn gab es Bier und Sekt und wir stellten das Auto nochmal an einen schattigen Platz in die erste Reihe um. Axel verbrachte den Vormittag mit Lesen im Albanienführer und der Planung für die kommenden Tage. Ich schrieb ein paar Punkte über unsere Anreise auf und buchte unsere bisherigen Ausgaben. Da wir eher spartanisch gefrühstückt hatten, meldete sich ein Hüngerchen. Wir hatten noch hufharte Brötchen vom Start und beschlossen, es gibt ein Süppchen mit Croutons. Mit Zwiebeln, Knoblauch und Butter angebratene Brötchenwürfel verfeinerten die Faule-Weiber-Suppe. 

umgeparkt

mehr Doku ist nicht

mehr Croutons als Suppe

hat Abwaschdienst

So nun aber, wir sind am Ohridsee und waren noch gar nicht am Wasser. Das ist gleich vor unserer Nase. Also habe ich mich in meinen Badeanzug geschwungen, ein Handtuch geschnappt und hab mir einen der vielen Liegeplätze ausgesucht. Ist schließlich inklusive beim Campingplatz. Der starke Axel schaffte es sogar den Schirm zu öffnen und schon konnte ich mich hinlegen. Nicht lange, denn es ging ins Wasser. Bei ca. 27 Grad draußen, einem Lüftchen und rund 20 Grad Wassertemperatur war es Axel zu kalt. Er blieb draußen, lag aber brav auf einer Liege am Strand. Albern, denn schließlich kann man meilenweit in den See reinlaufen. Ich genoss das kühle Nass und ließ mich dann in der Sonne trocknen. Ein wenig Internet, ein wenig Augenpflege, quatschen und später ein Bier - so war der Nachmittag schnell um. 

über die Hecke zum Auto?

entspannt liegen

hält sich lieber fest

such die Winnie

wird langsam mit der Entspannung

Gegen 17 Uhr war der Wind etwas stärker und so gings zurück zum Auto, Kaffee trinken. Da man sich ja auch ein winziges bissel bewegen muss, liefen wir dann noch am Strand entlang zum ersten Bunker in Albanien. Ein Miniteil und völlig vermüllt aber auch nur 300 m entfernt. So damit ist auch Bunkergucken erledigt. Auch heute verzichteten wir aufs selbst kochen und gönnten uns die berühmte Ohridseeforelle mit wieder einem Liter Weißwein. Die Chefin des Campingplatzes ist so herzlich und bemüht, kann in mindestens drei Sprachen fließend kommunizieren. Da macht es Spaß den Abend zu verbringen. Gegen 21:30 Uhr waren wir schon im Bett, vielleicht machen wir ja morgen einen Ausflug.

Wetter: rund 27 Grad, Sonne und Wind
Essen: Ohridseeforelle mit Pommes
Schlafplatz: Camping Peshku


Eddie des Tages 

Bunker am Wasser

umgefallener Bunker und das Müllproblem

Blick zum Campingplatz

Lecker