Frühstück gab es auch im Haus Elizabeth. Das Rührei war gut,
der Rest einfach, aber ausreichend. Kaffee gab es leider keinen, statt dessen
wird dort Tee getrunken. Naja, das eine Mal wird es gerade so gehen. Mir als
bekennender Kaffeejunkie darf das allerdings nicht oft passieren. Wir durften
sogar unsere Lebensmittel im Kühlschrank lassen und das Auto vorm Haus stehen
lassen. So konnten wir ganz in Ruhe in die Stadt reinlaufen, mussten keinen
Parkplatz suchen und die Kühlbox nicht den ganzen Tag laufen lassen. Prima und
sehr kundenorientiert und super lieb von der Herbergsmutter. Obwohl wir den
Urlaub gemeinsam verbringen, sehen wir doch völlig unterschiedliche Dinge. Axel
erfreute sich auf dem Weg an den zahllosen Klimaanlagen und fragte sich, wo der
Strom herkommt. Wer es wissen will - fossile Brennstoffe, kaum erneuerbare
Energien und nur 79 % selbst hergestellt, der restliche Strom wird importiert.
Wir liefen als erstes zum alten Bahnhof. Dieser ist jetzt ein Museum und es
erinnert alles an die zwei großen Erdbeben von 1955 und 1963. Dort fanden wir
auch unseren ersten nordmazedonischen Cache. Und tada - gegenüber stand der
Prachtbau der Energiewerke. Ein sehr schickes altes Gebäude mit einem
Donnergott als Relief an der Seite.
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alter Bahnhof |
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alte Grabsteine davor |
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Gebäude der Elektrizitätswerke |
Danach war es nicht mehr weit in die
Altstadt, wo uns zuerst mehrere Geldautomaten Bargeld verweigerten und dann
einer mit meiner Karte was anfangen konnte. So Bargeld einstecken und los
gehts. Mutter Theresas Gedenkhaus und Museum begrüßten uns recht bald. Ein sehr
hübsches Gebäude inmitten von Bauruinen großer prächtiger Kirchen. Leider sind
die bis heute nicht fertig geworden und es sieht auch nicht nach Bauaktivität
aus. Da es schon wieder unglaublich heiß war, verzogen wir uns auf die gekühlte
Terrasse eines Cafés und füllten erstmal den Koffeinspiegel auf. Weiter ging es
eher kopfschüttelnd aufgrund der Verwahrlosung in Richtung großer Platz an der
Steinernen Brücke. Alles überragend begrüßte uns dort Alexander der Große auf
Bukephalos, einverleibt in die nordmazedonische Geschichte. Eigentlich ist der
Zentralplatz sehr schön, wenn da nicht auch Bauruinen wären, die das Gesamtbild
völlig zerstören. An der Vardar lagen Segelboote, die jetzt Restaurants sind,
vielen Brücken mit historischen Statuen querten den Fluss, unter anderem auch
die Steinbrücke aus dem 15 Jhd. Wir liefen jedoch erst einmal auf das
Archäologiemuseum zu und dann weiter an Philipp II. - Vater von Alexander dem Großen
- vorbei zum alten Basar. Wie in Mostar (Bosnien und Herzegowina) unterschieden
sich die beiden Seiten von der Steinbrücke. Wir tauchten ab in ein muslimisches
Viertel, mit byzantinischen Bauten.
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seit ewigen Zeiten im Bau befindlich |
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Mutter Teresa |
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endlich Kaffee |
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Alexander der Große |
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könnte schön sein, wenn es nicht so verwahrlost wäre |
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alte Steinbrücke |
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Kneipenschiff |
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über diese Brücke musst du gehn---zum Museum |
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Philipp II |
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auf der anderen Seite |
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so geht Schatten spenden bei über 40 Grad |
Überall wurde Schnickschnack angeboten, es
gab unendlich viele Schmuckläden, ähnlich wie in Sarajevo und irgendwann fiel
unser Blick nach oben auf eine verwitterte Leuchtreklame “Craft Brewery”. Wir blickten uns kurz an, wollen wir oder wollen wir? Klar.
Also hoch, an Kneipen vorbei, mal ein kurzer Linksschwenk und schon waren wir
da. Die Old Town Brewery hatte offen. Eine Mikrobrauerei mit gut
englischsprechendem Chef. Er fragte nach, ob wir ein Flaschenbier oder ein
Gezapftes haben wollen. In Deutschland hätte ich frech geantwortet: Ich versteh
die Frage nicht. Als wir unbedingt ein Gezapftes wollten, freute er sich und
erzählte nicht ohne Stolz, dass er die einzige Mikrobrauerei in Skopje
betreibt, zapfte nebenher aus der Wand unser Bier. Eigentlich stellt er fünf
Sorten her, war aber nur eine fertig und die ließen wir uns schmecken. Auch
einen Blick in die eigentliche Brauerei konnten wir werfen - unseren
„deutschen“ Ordnungsansprüchen genügt das nicht, aber das Bier war super
lecker. So kam was kommen musste, wir tranken ein Zweites.
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was erblicken unsere Augen da |
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Biergarten |
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wird direkt aus der Wand gezapft |
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hinter der Wand |
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Angebot |
Dann schlumperten
wir mit bierschweren Beinen noch ein wenig über den Bazar, ehe es über die
Steinbrücke zurück ging. Es gab noch ein Eis – es sollte das Einzige im Urlaub
sein, wir kauften Magnete und süßen Kram, genug Geld hatten wir schließlich.
Deshalb ging es auch noch in einen Laden, verschiedene nordmazedonische Biere
kaufen. Von denen verleibten wir uns auf dem Rückweg zum Auto gleich noch eins
in einem schattigen Park ein. Uns war klar, dass wir noch heute nach Albanien
fahren und dort dann nen Gammeltag einlegen. Da ihr tapfer schon 1.500 km
Fahrbericht ertragen habt, kürze ich jetzt ab. Wir querten noch einige der
lustigen Mautstationen, zahlten immer zwischen 40 und 60 Dinar und freuten uns
an der abwechslungsreichen Strecke Weg. Tanken mussten auch noch sein und da
passierte Axel ein Unding. Er wollte unserem Grummel tatsächlich Super Benzin
andrehen. Nach vier Litern merkte er es, schluckte kurz, ging bezahlen und füllte
dann Diesel auf, bloß gut war der Tank recht leer und es vermischte sich. An
der Grenze standen wir wieder ungefähr 20 min. Klingt immer nicht viel, ist
aber bei den Temperaturen recht anstrengend. Es schien Heimreisverkehr von
Bauarbeitern zu sein. Unterwegs sahen wir viele Baustellen der neuen Autobahn
und an der Grenze schienen viele albanische Bauarbeiter nach Hause zu wollen.
Dann war es nicht mehr weit zum Campingplatz Peshku am Ohridsee, wo wir das Auto
abstellten, und noch Abendbrot essen gingen. Mit einem Liter Weißwein des
Hauses klang der Abend aus.
Wetter: immer noch um die 40 Grad, Sonne satt
Essen: Hackfleischbällchen groß und klein
Schlafplatz: Campingplatz Peshku in Albanien
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Eddie des Tages |
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Mutter Teresa Haus in Skopje |
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Park mitten in der Stadt |
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öffentliche Verkehrsmittel |
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wahrscheinlich Axels Lieblingsbild |
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auf der Fahrt zum Ohridsee |
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Stellplatz |
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Route von Skopje zum Ohridsee |
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