Wir
haben tatsächlich schon um 8 Uhr gefrühstückt und sind unmittelbar danach
aufgebrochen. Axel hatte Kultur geplant, einen Besuch in der Punkvahöhle. Und
da wir in letzter Zeit genug Bewegung hatten, war ich selbstverständlich für
einen gemütlichen Tag. So gings beizeiten an den Parkplatz oberhalb der Höhle
und in den Ticketshop. Der Chef hatte schon gelunscht, dass noch genug Plätze
frei sind, war ja kein Wochenende, da geht es ohne Reservierung zu kommen. So
konnten wir ganz beruhigt unsere Eintrittskarten kaufen und hatten ausreichend
Zeit, um hinunter zu laufen. Zuerst guckten wir aber oben an der Aussicht nach
unten…mh viel ist nicht zu sehen, aber die nächst tiefere Aussicht. Zu der ging
es dann auch prompt, wir mussten ja eh runter. Von der unteren Plattform hatten
wir einen tollen, wenn auch nebeligen Blick in die Macocha, eine Schlucht, die
durch einen Einsturz eines großen Höhlendoms entstanden ist. Es gibt auch eine
gruselige Sage dazu, wo eine Stiefmutter ihren Stiefsohn runter schubste, aber
am Ende selbst dort umkam und deshalb heißt sich auch Stiefmutterschlucht.
Jedenfalls konnten wir ganz unten einen Ausgang der Punkvahöhle sehen. Kein
richtiger Ausgang, man kommt mal von drin an die frische Luft und Licht und
geht dann wieder rein.
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neblige Aussicht |
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auch der Sonnenschein kam nicht gegen den Nebel an
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da unten ist irgendwo die Höhle
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Tor
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Ich guckte schon bissel unruhig auf die Uhr. Es war noch
Zeit und so konnten wir in Ruhe runter laufen. Vor der Höhle versammelten sich
schon einige Leute und die Spannung stieg. Axel war dort schon einmal und so
wusste er, was ihn erwartet, ich nicht. Wir schauten uns bissel um, entdeckten
den Ausstieg und dann gelang es uns, in der ersten Gruppe die rein durfte zu
sein. Cool. Es ging erst einmal durch einen künstlich angelegten Stollen hinein
und hinab. Als sich der erste „Raum“ auftat, sah man auch gleich den ersten
mächtigen Tropfstein – den sogenannten Wächter – hinter Plexiglas. Unsere
Führerin sprach sehr deutlich und langsam und trotzdem verstanden wir nicht
viel von ihren Beschreibungen. Völlig faszinierend fand ich den Spiegelsee, der
so klar wie ein richtiger Spiegel alles optisch zurück wirft. Wir konnten
Unmengen schöner Formationen sehen, ganz deutlich waren Eulen und der
umgedrehte Regenschirm. Es war so herrlich und da wir nix verstanden, konnten
wir selbst interpretieren. Eine Formation hieß Romeo und Julia (ein Stalagmit
und ein Stalagtit), welche noch wenige Zentimeter voneinander entfernt sind.
Man schätzt dass sie sich in rund 700 Jahre vereinen. Es ist schön zu wissen,
dass es doch irgendwann ein Happyend gibt. Und so romantisch ging es weiter,
über Treppen und durch Engstellen, in Säle und Hallen. Die allerschönste
Formation war der riesige Engel mit einem Faltenwurf im Gewand, den kein
Schneider hinbekommen hätte. Es war atemberaubend.  |
Spiegelsee
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malerisch schön
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Eulen
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Romeo und Julia
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Faltenwurf
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Engel - ein Stück davon |
Dann ging es mal kurz nach
draußen und wir konnten die Aussicht von früh von unten sehen. Es spielte
Musik, die Geschichte der Stiefmutter wurde erzählt und man konnte die steilen
Felswände auf sich wirken lassen. Dann kam das absolute Hochlicht, eine
unterirdische Bootsfahrt auf der Punkva durch einen weiteren Teil der Höhle.
Wieder gelang es uns im ersten Boot zu sein, da die nur zur Hälfte besetzt
wurden, hatten wir die letzte Bank für uns alleine. Ich hab einfach nur
genossen. Lustig waren die Ansagen vom Bootsführer, Kopf nach links, Kopf nach
rechts…bissel aufpassen muss man schon damit man sich nichts einhaut. Wir
schipperten über die Märchenseen, stiegen in einer Halle nochmal kurz aus ehe
es leider nach draußen ging und diese tolle Erlebnis zu Ende war. Im
Überschwang der Gefühle kaufte ich mir als Andenken einen Kettenanhänger aus
Malachit – ein Herz. Um wieder runter von der Gefühlsduselei zu kommen gönnten
wir uns ein Bier und beobachtete den Zubringerzug auf Rädern, der schon die
nächste Fuhre Touristen aus Richtung Felsenmühle brachte. Das war unser Ziel,
schließlich war noch früh am Tag und das Wetter war fein. Wir liefen fast
alleine durchs Tag und genossen die Zeit. An der Felsenmühle quälte uns der
Hunger und wir speisten ganz hervorragend im Restaurant. Mit aufgefüllten
Kräften stiegen wir dann wieder bergan zu unserem Auto. Ja klar wir hätten noch
andere Höhlen auf dem Weg angucken können, aber das Erlebnis sollte nicht durch
Quantität kaputt gemacht werden. So waren wir schon am Nachmittag zurück am
Schlafplatz.
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vor der Höhle |
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Zubringer |
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Warten aufs Bier
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Na dann laufen wir noch ein wenig hier rum. Erst eine Runde zu
zwei Geocaches und dann guckten wir uns an, wo wir eigentlich schliefen. Velka
Dohoda – ein ehemaliger Steinbruch, in den ein Abenteuerareal gebaut wurde.
Klettersteige, Kletterwege, ne Matschhöhle, Kletterwald, Seilbahnen…was gab es
es nicht alles zu sehen. Es gab sogar eine Toilette und freies WLAN. Die
jeweiligen Gerätschaften konnten gegen Entgeld genutzt werden, heute war aber
die Bude zu. Es braute sich ein Gewitter zusammen und so zogen wir uns unter
einen Schirm zurück und nutzten das freie WLAN ein wenig. Irgendwann hörte es
auf und wir schlurften zum Auto. Kochen stand noch an. Bissel wehmütig taten
wir das auch, der Urlaub ist zu Ende, am nächsten Tag sollte es so langsam in
Richtung Heimat gehen. Als wir aufgegessen hatten, bekamen wir noch Besuch von
einer kleinen schwarzen Katze. Na wenn es schon erstmals kein Urlaubsbild „Axel
mit Kuh“ gibt, so hatten wir wenigstens ein Tierchen zu Besuch. Kätzchen machte
dann unser Geschirr etwas sauber und wir zogen uns nach drinnen zurück.
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Küche
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Velka Dohoda von oben
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Kalkofen
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er kann es nicht lassen
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Training
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scheint lecker zu sein |
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Eddie des Tages
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Wetter:
sonnig mit Lüftchen, nicht zu heiß
Essen:
Couscous mit Chili und roten Bohnen