Am Morgen packten wir in Ruhe das Auto ein,
guckten dreimal ob wir alles haben und starteten gemütlich in den Tag. Es
sollte zum Osumcanyon gehen. Eigentlich ein Weg von nur 2h,
aber bei uns dauerte es ca. das doppelte. Zum einen lag es an einem
Zwischenstopp zum Wasser und Zwiebeln kaufen, sowie einem Espresso in
irgendeinem Nest und zum anderen an diversen Aussichten auf den Osumcanyon.
Einen ersten Stopp legten wir an einem Camp ziemlich weit oben ein. Dort gab es
eine super Aussichtsplattform von oben auf einen Teil des Canyons. Dort
verbrachten wir eine Weile und staunten, wie weit unten der Fluss war. Da dort
auch eine Reisegruppe war lauschten wir dem englisch sprachigen Guide. So
wissen wir jetzt, das Osum - ein Meer von Tränen bedeutet, der Canyon zur
Eiszeit geschaffen wurde und es bei Regen richtig gefährlich wird. Nicht weit
von diesem Punkt aus war eine weitere Aussicht mit einer spannenden Legende.
Eine junge Frau wollte nicht verheiratet werden und da sich die Familie
weigerte sie zurückzubringen, bat sie den Fels um Hilfe. Der tat sich auf die
Braut sprang vom Pferd in das Loch (Vrima e Nuses) und war froh drüber. Seit dieser Zeit gehen
Bräute in das Loch, um recht bald schwanger zu werden. Auch hier war der Blick
auf den Canyon fein. Dann dauerte es nicht mehr lange bis es hinab ging. Axel
hatte direkt am Canyon einen Schlafplatz entdeckt, an dem man kostenfrei stehen
kann. Dort stellten wir das Auto erstmal am Parkplatz ab und gingen nun mal
selbst gucken.
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Blick in den Canyon |
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ist schon gewaltig |
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extra Aussichtplattform |
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ein anderer Blick |
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im Vordergrund das Brautloch |
Es tummelten sich schon einige Leute im Wasser, die Reisegruppe
vom Aussichtspunkt musste aber erst einmal laufen. Denen folgten wir auf einem
Felsband bis zu einer Brücke. Ich habe mich ganz leicht gemacht als es drüber
ging - ich habe gewartet, bis Axel drüben war. Von dort ging es dann ausgesetzt
steil bergan um noch einmal eine Aussicht zu haben. Hier ist der Canyon echt
schmal und es gibt keinen Weg entlang des Wassers. Aber mittendurch geht. Das
habe ich danach ausprobiert. Ins Badezeug und in die Wasserlatschen und erstmal
gucken, wie kalt es ist. Nicht kalt, aber schlammiger Untergrund. Ein paar Meter
gelaufen. Es ging immer tiefer und irgendwann war der Untergrund w wie weg.
Also schwimmen. Der Herr Bademeister lief oben auf dem Felsband lang, er macht
sich ja nicht nass. So schwamm und lief ich im Wasser zur Brücke und wieder
zurück. Herrliche Welt, ich schwitze nicht mehr.
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kurz vor ner Panikatattacke |
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Blick von oben auf die Brücke |
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heil wieder zurück |
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aufpassen ist steiler als es aussieht |
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gleich darf ich auch ins Wasser |
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da bin ich schon |
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Stellplatz mit Terrasse |
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Handarbeit fertig |
Buchhaltung und ein paar
Momente festhalten, sowie das Fertigstellen von Axels Tabaktasche - er hat seine verbummelt - waren dann die Nachmittagsbeschäftigung. Da unsere gute
Freundin Doreen T. immer dann Geburtstag hat, wenn wir unterwegs sind, gab es
noch einen lustigen Telegramanruf. Alles Liebe noch einmal hier für Dich. Kann
ja nicht jeder von sich behaupten, jedes Jahr aus einem anderen Land Geburtstagsgrüße
zu bekommen. Am Abend gingen wir noch hoch zum Büdchen. Dort gab es tatsächlich
noch was zu Essen - die Reisetruppe hatte was übriggelassen. Wir hatten Bier
und Chevapi mit Pommes und nem ganz hervorragendem Zaziki. Aber das Allerbeste
an dem Abend war der junge Kerl, der uns bedient hat. Vielleicht 13 Jahre alter
Knabe mit hervorragendem Englisch und super fleißig. Der rannte den ganzen
Abend hin und her immer ein Lächeln im Gesicht immer voller Herzlichkeit. Wir
haben die Rechnung auf den Cent genau bezahlt und ihm dann 500 Lek zugesteckt.
Er hat uns den Glauben an die jungen Männer und ihre Arbeitswilligkeit in
Albanien wieder gegeben.
Wetter: Sonne Wolken Mix rund 27 Grad,
Essen: Chevapi mit Pommes
Schlafplatz: Am Osumcanyon
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Eddie des Tages |
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den Spaß genossen einige |
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das heißt soviel wie "Bitte sauber halten, danke" |
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mystisch am Abend |
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Route von Berat zur Osumschlucht |
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