Über Nacht gibt sich so ein Lagerkoller nicht
und schon gar nicht wenn beide stur sind. So begann der Tag schweigend, wobei
ich aufgrund starker, nächtlicher Sägetätigkeit von Axel bereits kurz vor sechs die Segel
strich und mich aus dem Auto schlich. Gegen acht kochte ich dann Kaffee und
nach dem Frühstück war große Hausordnung angesagt. Ebenso nutzte ich die sehr
heiße Dusche und befreite vor allem meine Haare von Salzwasserrückständen.
Nach elf stapften wir dann los, um die zweite UNESCO Welterbestätte mal näher anzusehen
- BERAT. Vom Campingplatz aus ging es hoch zur Burgfestung Kalaja. Das Ganze ist nicht
wirklich eine Burg, sondern ein ganzer alter Stadtteil mit vielen alten Kirchen
und Ruinen der Befestigung. Schon dieses Viertel gehört zum Welterbe. Alte
weiße Häuser mit überstehenden Dächern und vielen Fenstern in engen Gassen.
Dort oben war es sehr schön, ist man erstmal aus dem stärksten Touristenstrom
raus, hat man tolle Ausblicke auf die anderen zwei Viertel - Mangalem und Gorica - die zum Welterbe
gehören und ins weite Land. In den uralten Kirchen waren die Fresken zum Teil
noch erhalten, zum Teil restauriert und auch wenn wir völlig ungläubig sind, war
das atemberaubend schön und detailreich. So verging die Zeit recht schnell und
in einer der vielen Gassen setzen wir uns zum Essen hin. Moussaka und Bier
reichten erst einmal für ne Weile.
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Auf dem Burgberg |
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Dreifaltigkeitskirche |
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kleine Gassen |
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gut erhaltener Turm |
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ups, früher waren die kleiner |
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Fresken |
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Konstantin der Große |
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icke halt mit Kirche im Hintergrund |
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verdammt eng |
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Fresken |
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viel breiter wirds nicht |
Dann ging es kreuz und quer zur Aussicht und
dann sehr steil und geschlängelt hinab. Schließlich wollten wir die zwei
anderen Viertel mit den vielen Fenstern auch sehen. Ist man jedoch mittendrin,
wirkt es nicht ganz so, wie von oben. Trotzdem konnten wir auf der Burgseite
noch viele schöne Häuser und Details entdecken. Über eine recht neue
Fußgängerbrücke ging es dann in den dritten Teil, der uns nicht so beeindruckte.
Lag aber sicher daran, dass wir fußlahm waren, und überfrachtet von Eindrücken.
Allerdings begeisterte uns der Blick über die Brücke zurück in das zweite
Viertel. Eng an eng standen die weißen Häuser mit den großen Fenstern und man kann sich vorstellen, warum es
Stadt der Tausend Augen heißt. In der Fußgängerzone gönnten wir uns noch einen Cappuccino,
ehe es einen sehr langen Weg zurück ging. Viele kleine Läden säumten den Weg,
alle halbdunkel, so dass man nie weiß ob die offen sind oder nicht - waren sie
aber alle. Viele Menschen auf den Straßen, in kleinen Grüppchen zusammensitzend,
in den unzähligen Cafés verteilt und in den Parks. Das gibt es bei uns nicht,
dass sich das Leben fast nur draußen abspielt.
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was stützt hier was |
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Mangalem und Burg von Gorica aus |
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Gorica von der Burg aus |
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auch unten Steinhäuser mit überstehenden Dächern |
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das Tor zum ehemaligen Paschapalast |
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Blick nach oben |
Nach halb sechs waren wir zurück
und bezahlten eine zweite Nacht hier. Axel aß fix noch etwas Brot, ehe wir
gegen sieben noch einmal in die Stadt fuhren. Schließlich wollten wir die
tausend Augen auch beleuchtet sehen und da sich so langsam auch das angestrengte Schweigen legte, konnte man es ja mal mit Romantik probieren. Fahren im Dunklen ist noch schlimmer als
im Hellen, aber irgendwie fand Axel sogar mal wieder einen Parkplatz mitten im
Trubel. Trubel war das richtige Wort, so viel wie hier abends los ist, ist am
Tage nicht los. Unzählige Menschen sahen sich die wunderschön indirekt
beleuchteten Häuser an. Klar versuchten wir das aufs Foto zu bannen, aber so
schön wie in der Realität sind die nicht. Wir liefen ein bissel umher,
erkundeten nächtliche Gassen und gönnten uns zum Abschluss ein Glas Wein. Schließlich
hatte Axels Bruder Geburtstag und wir wollten unser Glas auf ihn erheben. Prost
Lutz und nochmal “Happy Birthday” auf diesem Weg. Kurz vor Toresschluss auf dem
Campingplatz waren wir zurück und da Regen einsetzte verzogen wir uns ins
Trockene.
Wetter: um 25 Grad bewölkt bei Sonnenschein
wesentlich wärmer
Essen: Moussaka
Schlafplatz:
Campingplatz The Castle of Berat
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Eddie des Tages |
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bei Nacht |
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alles indirekt beleuchtet |
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Brücke |
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Kirche am Fels ganz weit oben am Burgberg |
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einfach nur herrlich |
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unten der freie Zweiertisch war unserer |
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nachdenklich am Abend |
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