Samstag, 7. September 2024

07.09.2024 - Alte Mineralbäder und Lacul Sf. Anna

Am Morgen begrüßte uns die Sonne, und nach Kaffee und Müsli mit Joghurt schauten wir uns erstmal unseren Schlafplatz genauer an. Uns war nicht ganz klar, was das hier mal war oder werden sollte: Steine mit Beschriftungen der Art und Herkunft, stylische Bänke, ein Pavillon und halbe Container standen herum. Es gab acht Parkplätze, wobei auf einem Teil so ein halber Container stand. Sogar überdachte Mülleimer waren vorhanden. 
Stellplatz am Morgen

mh keine Ahnung was das soll

etwas unterhalb

Geologiepark?

Such den Grummel

OK, wir wollen trotzdem da hin

Axel wollte sich unbedingt die nahegelegenen ehemaligen Mineralbäder ansehen. Da der Grummel gut stand, beschlossen wir, das zu Fuß zu erledigen. Erst ein Stück die Straße entlang und dann ab in den Wald. Oh Mann, ich wäre fast vor Angst gestorben. Man konnte gut sehen, dass der Weg kaum von Menschen begangen wird, dafür aber umso mehr von Bären – ihre Spuren tanzten regelrecht im Schlamm. Es war zwar nicht wirklich weit, aber mein Puls raste. Bald erreichten wir das erste ehemalige Bad: drei kleine Becken mit sprudelndem, eisenhaltigem Wasser. Sogar die alte Umkleide war noch da, und ein Hinweis wies darauf hin, auf Sauberkeit zu achten. Die Gegend hier hat etwa 2000 Mineralquellen, die vor Ort eiskalt sind. Wir haben uns also das Testen gespart, zumal in einem Becken ein toter Frosch herumschwamm. Die Gase sprudelten hier ohne Ende. Weiter ging es ein Stück in den Wald, zu „Mikes Moffetta“ – einem kleinen, übel nach Schwefel stinkenden Gebäude. Bevor man reingeht, soll man die Brennprobe machen: Bei Axel ging das Feuerzeug in Kniehöhe aus. Länger als 10 Minuten soll man sich hier nicht aufhalten. Wofür das gut ist, weiß ich nicht. Spannend war es allemal. Dann ging es weiter auf einem jetzt breiten Weg zu einer etwas größeren Anlage mit unterschiedlichen Becken. Ein großes Becken mit blubbernder, brauner Brühe, daneben zwei kleine: eins mit klarem Sprudelwasser, eins mit milchigem Wasser. Drumherum gab es noch verschiedene Stellen, an denen das Wasser austrat und gesammelt wurde. Genutzt hat das hier seit Jahren offenbar keiner. Irre. Dafür wuchsen in der Umgebung seltene Moose und sogar Sonnentau – überall. Es gab daher auch den Hinweis, die Wege nicht zu verlassen, um das Mikro-Ökosystem nicht zu zerstören.
leichte Panik 

schwere Panik 

erstes Bad

in Mikes Moffetta - stinkt

von außen hübsch

kommt das Grinsen vom Wasser?

unterschiedlich und doch nah beieinander

Nach vielen Fotos liefen wir zurück, und da saßen tatsächlich Leute mit den Beinen im ersten Bad. Axel tat mir den Gefallen und ging mit mir die Straße entlang zurück – noch einen Kilometer mit Bärenangst hätte ich nicht verkraftet. Wir überlegten, ob das hier wohl mal als Touristenhotspot geplant war. Weiter ging es dann zum Lacul Sf. Anna. Auf dem großen Parkplatz stellten wir das Auto ab und stiegen serpentinenartig im Wald hinab zum Vulkansee. Unten gab es eine malerisch gelegene kleine Kapelle. Leider ist das Baden im See verboten, aber auch so konnten wir die Zeit unten mit Eis und Sonne genießen. Manche fuhren mit Leihbooten auf dem See herum, viele Familien machten Picknick und verbrachten entspannt ihre Zeit. Über die Straße – nur für einen Bus nach unten befahrbar – ging es wieder hinauf. Zu unserer Überraschung mussten wir nur die 50 Lei Parkgebühren zahlen, keine separaten Eintrittskosten. Dabei sind hier eigentlich alle Nationalparks kostenpflichtig, mit 10 Lei pro Person - was nicht viel ist, rund 2,50 €.
Kapelle am See

fast ein Postkartenmotiv

Lacul Sf Anna

ok ok nicht baden

Cheffe

Dann machten wir uns auf eine fast vierstündige Fahrt durch viele Dörfer und über zahlreiche Berge in Richtung Cotesti. Axel hatte einen Bauernhof gefunden, auf dem man übernachten kann. Der Weg zum Meer ist noch weit, aber so war wieder ein Stück geschafft. Kaum angekommen, mussten wir dringend kochen – seit dem Frühstück und dem Eis hatten wir nichts mehr gegessen. Dann kam der freundliche Besitzer, knöpfte uns sehr charmant 10 Euro für die Nacht ab, schenkte uns eine Flasche Rotwein und bot uns an, so viel Obst von seinem Land zu essen und mitzunehmen, wie wir wollten. Die Weintrauben sind hier köstlich, die Nussbäume hängen voll, Obst ohne Ende. Es ist ein bisschen wie im Schlaraffenland, wenn man bedenkt, wie leer die Obstbäume in Deutschland dieses Jahr sind.

Wetter: sonnig, um die 25 Grad
Essen: Kesselgulasch mit Kartoffeln
Schlafplatz: Bauernhof

War auch nicht drin 

Eddie des Tages
Kilometerstein auf großen Straßen 

Kilometerstein auf Nebenstraßen

schon wieder so ein Tor

schmeckt

Abendstimmung auf dem Bauernhof

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