Da war er nun, der Abreisetag. Er begann gleich mit der
Nachricht, dass die Fähre erst 23:30 Uhr fährt. Oh weh, dass wird ein langer
Tag, da können wir den Tag in Ruhe beginnen. Bei mir schwappten immer mal die
Augen über. Ich hasse Abschiede. Nun reiß ich mich aber mal zusammen.
Abwaschen, Müll wegbringen, duschen und den Grummel aufräumen. Dann stand zur
Wahl – nochmal klettern oder wandern? Da ich eh schon pausenlos heule, wollte
ich nur noch weg, um das nicht noch schlimmer zu machen. Also wandern. Als wir
unsere Rechnung bezahlt hatten, fuhren wir nach Gavros. Ein Nest am Ende der
Welt. Da führt eine Straßen hin und als wir das Auto abgestellt hatten, kam
gleich ein Einwohner und fragte auf gebrochenen Deutsch: „Falsche Straße?“
Nein, wir wollen wandern. Ich glaube wir waren Dorfgespräch.
Alsbald liefen wir
los und als wir den Weg aus dem Dorf fanden, gelangten wir schnell auf den
Wanderweg. Klar es ging mal wieder nur bergan. Unterwegs trafen wir
Waldarbeiter. Leider war einer davon nicht so begeistert, dass ich die
Einsiedelei in einem Felsen ansehen wollte. So blieb es bei einer Stippvisite
und weiter ging es. Irgendwie war das überhaupt nicht mein Tag. Deshalb streikte
ich irgendwann, ich wollte nicht weiter. Da blieb nur einen Abstieg zu finden.
Das wurde dann abenteuerlich und fing an wieder Spaß zu machen. Wir entdeckten
eine große Wasserrinne. Da sollte es doch runter gehen.Ging es auch immer Stück für Stück und als
Orientierung dienten die Kirche im Dorf und ein Felsen in der Nähe. Als wir auf Höhe von Kletterfelsen waren, ergab sich ein schmale Pfad, der hinab ins Dorf führte. Allerdings hätte ich dort nicht klettern wollen, alles brüchig. Als Krönung
kamen wir im Dorf an einem voll hängenden Feigenbaum vorbei. Axel schlug sich den Bauch
voll und auch ich naschte noch einmal. Im Dorf ist gleich neben der Kirche ein?,
ein was denn nun? Cafe, Imbiss, Lebensmittelladen – der Dorfmittelpunkt. Dort
gab es für uns noch einen Eiskaffee, ehe wir in Richtung Igoumenitsa
aufbrachen.
Der Tag war aber noch lang und so hatte Axel noch eine Überraschung
für mich parat. Er fuhr von der Autobahn ab und wir standen plötzlich auf einem
Parkplatz. Dodona, irgendeine archäologische Stätte. Noch nie gehört und man
sah nur die Mauer und den Eintrittsbereich. Als wir durchgingen tat sich ein
großes Areal vor uns auf. Man sah Mauerreste und lange Wege. Wir hatten viel
Zeit um in Ruhe dort spazieren zu gehen. Mittlerweile hatte ich gelesen, dass Dodona
das älteste Orakel Griechenlands war und das zweit Wichtigste nach Delphi. Auf
unserer Runde beeindruckte uns besonders das Theater. Die steilen Sitzreihen,
die super Akustik, die uralten Steine und das eher kaputt reparierte Teil.
Manche Dinge sollte man so lassen wie sie sind. Rundherum gab es Sammlungen von
durchnummerierten alten Steinen. Ob die jemals wieder an ihren Platz kommen? Außerdem
entdeckten wir viele Ruinen ehemaliger Tempel. Denen hat man Namen von
Göttern gegeben, ob das immer so hinhaute war wohl egal. Zeustempel, Aphroditetempel, Herkulestempel alt und neu- überbaut mit einer Kirche, aber auch die nur noch Ruine. Die Eiche aus deren
Blätterrauschen allerlei Humbug prophezeit wurde, ist bestimmt schon etliche Male erneut
gepflanzt worden. Nichtsdestotrotz war die alte Architektur schon beeindruckend
und ich habe mich ehrlich gefreut, eine so bedeutende archäologische Stätte
besuchen zu können. Die Überraschung von Axel war gelungen.
Danach fuhren wir
nach Igoumenitsa und holten unsere Tickets ab, ehe wir uns für eine Weile ans
Meer setzten. Der Sonnenuntergang und das Farbenspiel zwischen Wolken und Meer
waren wildromantisch und holten die Wehmut wieder hoch. So langsam aber sich
war der Abschied da. Wir packten die Rucksäcke für die Fähre - Klamotten, Essen und Kochgeschirr für den Kaffee, für den Notfall bissel Wein, Wasser und Buch und Strickzeug. Noch einmal wollten wir irgendwas griechisch Gegrilltes essen und somit noch ein wenig Zeit totschlagen. Mit vollem Bauch legten wir die paar Meter zum Parkplatz des Hafens zurück. Wie sich dann unsere Fährfahrt gestaltete und wir nach Hause kamen, dass
erzähle ich in einem letzten Eintrag für diesen Urlaub.
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die durften in Meteora bleiben- Rucksack und Kletterhose |
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alles drin, abfahrbereit |
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einsam in Gavros |
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ein Blick zurück man sieht gut den Pixari und die Große Heilige |
Felsen in Gavros |
Klettertürme, sehen aus wie Brüder |
da hinab, war gut |
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verschwommener Blick in die Einsiedelei |
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feines Panorama in dem wir wandern durften |
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Feigen, der Herr ist noch knurrig, aber nicht mehr lange |
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liegende Felsen |
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Eingang zur Kirche |
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Stadion? zumindest stand es so dran |
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endlich mal ein Säulenrest |
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eine der zahllosen Tempelruinen |
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die Eiche im Hintergrund |
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tolles Theater |
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da geht er in sich |
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Blümchen gabs auch |
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sehr alte Überreste |
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hätte mich gewundert, wenn hier nix rumgestanden hätte |
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und noch etwas kompakter |
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das Meer plätschert vor sich hin |
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Farbenspiel |
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Blick zum Hafen |
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