Wenn wir außerhalb frei stehen, schlafen wir zwar auch bis gegen acht, aber trödeln dann nicht so lange herum. Nach einem gesunden Frühstück mit Müsli, Pflaumen, Birnen und dem obligatorischen Kaffee räumten wir zusammen und starteten in Richtung Brașov. Es ging stellenweise sehr malerisch durch Dörfer und noch einmal ordentlich bergauf, mit Blick ins Tal. Wir kamen an schwer behangenen Pflaumen- und Nussbäumen vorbei, sahen schmucke und verfallene Häuser, Bauruinen und furchtbar schlechte Straßen. Zwei Stunden mit einigen Baustellen brauchten wir. Durch Bran mit dem berühmten Draculaschloss fuhren wir schnell durch, mussten noch ein bisschen Brot holen und wollten noch wandern. Es ging in den Nationalpark Piatra Craiului (Königsteingebirge). In der Nähe einer Quelle wurden wir das Auto los und staunten nicht schlecht über die Massen an Autos und Menschen, die unterwegs waren. Axel hatte eine kleine Wanderung herausgesucht. Es sollte zur Cabana Curmătura auf 1470 m Höhe gehen. Wir starteten von 850 m. Zuerst suchten wir noch den Cache an der Quelle, schon das war anstrengend, und dann ging es zwei Stunden auf dem gelben Wanderweg nur bergauf. Keine Ruhepausen, keine Entspannung, steil und anstrengend – nur bergauf. Dafür war es schattig. Es ging durch einen Mischwald mit einigen interessanten, rumänisch-englisch beschrifteten Infotafeln. Es ging um seltene Pflanzen, die Tiere und Bäume des Waldes, die Entstehung des Gebirges und so weiter. Zu meiner Freude stand auf einer Tafel, dass es im Königsteingebirge 25 Braunbären gibt. Ab da hatte ich innerlich keine Ruhe mehr, denn das Pfefferspray lag im Auto. Tapfer wälzte ich mich weiter bergan, bis es auf eine Hochwiese ging. Dort begrüßten uns viele Schafe, etwas weiter dann auch noch Kühe. Eine davon begleitete uns ein ganzes Stück.
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Stellplatz am Morgen |
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Viele Autos am Rande
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Quelle am Start |
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Ausblick unterwegs |
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Begleiter |
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Herde samt Hüter |
Von der Hochwiese aus waren es nur noch ca. 200 Höhenmeter. Die Zeitangaben auf den Wanderschildern stimmten gut. Wir waren nicht langsam unterwegs, suchten allerdings nebenher noch den ein oder anderen Cache und brauchten die 2,5 Stunden, die unten angegeben waren, bis zur Hütte. Oben angekommen, gab es wieder viele Leute. Wir setzten uns erst etwas abseits, verspeisten Brot mit herrlichem Käse und tranken ein Bier. Dann wurde ein Tisch frei und wir setzten uns für das zweite Bier dorthin. Auf der einen Seite blickte man in die Weite und auf den Grat gegenüber, auf der anderen Seite ging es zu weiteren Felsen hinauf. Schön war's. Alles, was man hochgeht, muss man aber auch wieder hinunter. Diesmal nahmen wir zuerst den blauen Weg hinab, ehe der sich teilte und wir wieder gelb liefen. Der Weg war recht wurzelig, und auch der ein oder andere Stein lag herum. Da ich Kopfschmerzen hatte, war meine Sicht nicht so toll, und es erforderte sämtliche Konzentration, heil hinunterzukommen. Richtig toll waren eigentlich die letzten zwei Kilometer durch ein Tal mit herrlich hohen Kalksteinfelsen, die witzig gefaltet waren. Axel schaute nach der Kletterbarkeit, aber wir hatten gar kein Kletterzeug dabei.
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Blick nach oben |
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na toll, vor den Bären warnen sie nicht |
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Herrlich |
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Unterwegs |
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das Hüttchen |
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trinkbar |
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auf dem Rückweg
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Ich war froh, als das Auto in Sicht kam. Es waren zwar nur ca. 12 km, aber eben viele Höhenmeter. Auch meinem Argument, nicht im Nationalpark zu schlafen, war Axel zugänglich. Wir rollten etwas hinab zu einer ausgewiesenen Campingstelle, stellten das Auto wieder ab, und dann legte ich mich erstmal hin. Später gab es Soljanka aus dem Glas, Tee und Weißbrot, und der Tag war zu Ende.
Wetter: sonnig mit Wolken, um die 23 Grad
Essen: Soljanka mit Brot
Schlafplatz: Campingsite an den Infotafeln
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Track |
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idyllisch auf dem Rückweg |
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am Wegesrand |
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Kletterfelsen |
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Stellplatz am Abend |
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unscharfer Eddie des Tages |
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