Wir verbrachten den Morgen auf dem Campingplatz, irgendwie hatten wir keinen richtigen Plan und Antrieb. Eigentlich war die Transfăgărăș-Straße unser Ziel, aber die war ab 8:30 Uhr für drei Stunden gesperrt, und das Wetter war auch nicht so gut angesagt. Also ging es erstmal Duschen, ich strickte ein wenig, und gegen 11:30 Uhr starteten wir doch noch.
Zuerst ging es übers Land, überall gab es Stände mit Käse und Wurst, und wir überlegten schon, einen Käse zu kaufen. Bald darauf tauchten die hohen Berge vor uns auf. Es schien wenig los zu sein, und lange fuhren wir alleine durch den Wald die Serpentinen hinauf. „Mh, bis jetzt ist es ja nicht so besonders.“ Irgendwann jedoch tat sich nach einer Kurve die Bergwelt vor uns auf… manchmal, denn es war neblig. Die Schwaden zogen im Minutentakt hinein und hinaus. Wir stellten unser Auto ab und versuchten, etwas aufs Foto zu bannen. Hier tummelten sich auf einmal viele Menschen und Autos – keine Ahnung, wo die plötzlich herkamen. Es lagen noch einige Höhenmeter vor uns, also fuhren wir weiter. Der Blick zurück war spektakulär. Man sah die vielen Kehren, mal enger, mal weiter, und die vielen bunten Punkte, alias Autos, darauf.
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na toll Nebel |
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lichtet sich |
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jetzt sieht man was |
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Blick zurück |
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etwas Weitsicht |
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noch mehr |
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mystisch |
Ganz oben entgingen wir dem Trubel, dafür hielten wir etwas weiter unten an und erstanden an einem einsamen Verkaufsstand endlich einen Käse. Die Dame war so freundlich und lieb, wir durften probieren – eher „rumfressen“ – ehe wir uns entschieden, einen Schafskäse zu kaufen. Außerdem gönnten wir uns auch ein Stück Wildschweinschinken. Einen kurzen Stopp machten wir noch an einem Kapellchen mit einem super süßen Picknickplatz. Der hatte jedoch einen Haken: Man kam nicht mehr hin, die Hängebrücke war kaputt. Also weiter, und an einem anderen Ort verkosteten wir unsere Beute. Dann kam langsam ein bisschen Bammel auf: Würden wir heute überhaupt noch Bären zu Gesicht bekommen? Auf dem Campingplatz hatte ich gehört, dass sie nachmittags rauskommen. Wir hatten so viele Fotos gesehen mit Bärensichtungen auf der Transfăgărăș, aber selbst noch keinen gesehen. „Gibt wohl keine Garantie“, murrte Axel. Denkste! Vor uns Bremslichter und Warnblinker… Ein Bär? Nein, eine Bärin mit zwei Jungen! Innerlich war ich total happy, endlich hatte ich im sicheren Auto auch mal einen Bären gesehen. Das setzte sich dann fort: Wir sahen große, alte Bären, noch eine Mutter mit einem Jungen, zottelige, schöne… insgesamt wurden es zwölf Bären.
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Beute - mittlerweile alle |
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konzentriert verkosten |
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unerreichbar nah |
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Da kommt selbst Axel nicht hin |
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aus dem sicheren Auto geknipst |
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die auch |
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auf einem Zwischenstopp |
An einem See, auf den man kaum einen Blick werfen konnte, machten wir noch eine Pause. Es gab noch ein kleines Tagesziel: Wir wollten noch ein Felsenkloster besuchen. Mănăstirea Corbii de Piatră ist in den Sandstein gehauen. Der Eintritt ist frei. Man kommt erst in einen kleinen Vorraum und über drei Stufen in die Kirche. Die Malereien sind noch erhalten und halbwegs gut restauriert, es war schon spannend zu sehen. Nebenan ging es viele, viele Stufen hoch, und wir hatten eine tolle Sicht auf das Tal. Der Tag endete jedoch. Also wieder hinunter. An einem kleinen Stand entdeckten wir noch Țuică, kurz verkostet und eine Flasche für Axel gekauft. Leider konnte ich dort keine Wolle erstehen, die war bereits verstrickt. Wir mussten nur noch etwas essen, und beim ersten Restaurant hatten wir Pech. Dann blieb nur eine Pizzeria, die uns voll und ganz überzeugte. Es war lecker, nicht billig, und man konnte draußen sitzen. Gut gesättigt fuhren wir aus dem Ort, zwei Kilometer Schotterpiste bergan, um zu schlafen.
Wetter: warm und sonnig, außer oben
Essen: Pizza
Schlafplatz: oberhalb von Domnești
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gemeinsam am Kloster |
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Miniholzkirche |
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Wasser |
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das Felsenkloster |
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innen |
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Rumäne durch und durch |
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Eddie des Tages |
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