Donnerstag, 4. Oktober 2018

Lac de Melu und Lac de Capitellu – 04.10.2018

Aufstehen, abbauen, packen und los. Erstmal hieß es ca 15 km lang ins Restonicatal zu fahren. Klingt normal, irgendwo muss man ja parken, aber die Fahrerei auf Korsika ist nichts für mich. Selbst gefahren bin ich nicht, ich hatte zu tun normal zu atmen. Eng, kurvig, zwei Autos nebeneinander geht kaum, mit gutem Willen aller geht’s aber. An der Bergerie war schon alles voll. Nanu sind wir so spät? Einen Platz am Straßenrand fanden wir aber noch. Da es hier ein bissel höher war, zogen wir uns warm an, dem Wind begegneten wir mit Mützen und die Bergstiefel durften auch an die Füße. Zunächst ging es sanft los. Sanft im Sinne von noch nicht stark ansteigend, denn der Weg war schon anspruchsvoll. Steine, Platten, Schuttrinnen aber immerhin trocken. Die letzten Lariciokiefern ließen wir bald hinter uns, die Baumgrenze war erreicht. 
geht schon
erstmal leicht, schwer machen wir später
Natur pur
Wir nahmen den schwierigen Weg zum Lac de Melu. Einfach sollte es zurückgehen. Steiler und ab und an mit Seilen versichert, die ein oder andere Stiege drin erreichten wir nach 1,25h den Lac de Melu. Leider zog der Himmel immer mehr zu und es zog wie Hechtsuppe. Wir füllten unsere Flaschen an einer Quelle und zogen weiter, schließlich sollte es noch zu einem weiter oben liegenden Bergsee  - dem Lac de Capitellu gehen. Es ging an meine Grenze, gefühlt stundenlang ging es eine Schutthalde hoch und nach meinem Erlebnis in den Alpen vor zwei Jahren, hab ich eine ausgeprägte Schutthaldenallergie. Jeder Schritt wollte gut überlegt sein und das Ganze auch noch viehisch steil. 
er kann nicht anders
na gut dann machen wir eben schwieriger
hoch hoch hoch

am Lac de Melu
gemütlich ist was ganz anderes
Wetter? Passt!
Schließlich erreichten wir den See. Großartig aufragende Granitwände begrenzen ihn und auf einer Seite war ein Minirest Schnee zu sehen. Wir hatten eine Pause verdient. So suchten wir ein windarmes Plätzchen und füllten die Speicher auf. Wir wussten dass es weiter hoch geht. Vom See aus geht es erstmal flach weg, aber schon bald biegt man in eine Scharte ab, die man in Falllinie hoch darf. Trittsicherheit ist von Vorteil, die Wegfindung mit offenen Augen anhand der orangen Striche möglich. Es zog immer mehr zu und auf dem Pass dann war nur noch Nebel. Eine Weile läuft man mal wieder auf dem GR20 (immer rot weiß markiert) und ohne Nebel hat man eine super Sicht. Wir hatten mystische Fabelwelt. Das Laufen bei steigender Feuchtigkeit wurde auch nicht wirklich einfacher. Plötzlich tauchte ein kurzärmlig gekleideter Mann und etwas weiter hinten eine angemessen gekleidete Frau auf. Ansprache ob wir französisch oder deutsch sprechen würden. Ein Schweizer Ehepaar hatte sich doch tatsächlich verlaufen. Selten doof, wenn man zwar ein Handy dabei hat, aber keine Karte drauf. Passiert den Beiden sicher nicht noch einmal. Sie schlossen sich uns dankbar an und begaben sich mit uns auf den Rückweg. Es ging nun steil bergab, was auf nassen Granitplatten nicht so einfach ist. In Scharten und über Blockhalden – immer orange folgend – rannte Axel vorneweg zum Lac de Melu. Dort trennten sich dann unsere Wege, die Beiden wollten Bergmolche suchen. 
yeah geschafft - am Lac de Capitellu

das ist der Weg nach oben
na dann machen wir mal nach oben
rot weiß = GR20
man beachte den kurzärmeligen Herrn
ich will Sonne
Wir liefen den versprochen einfachen Weg zurück. Ich wird heute noch sauer wenn ich dran denke war hier einfach sein sollte. Da wäre ich lieber auf der anderen Seite zurückgelaufen. Das war eine wahre Qual für Füße und Knie über die glitschigen steilen Blöcke und Matschrinnen zu laufen. Die Schleusen von oben gingen zu allem Übel auch noch ordentlich auf und so zogen wir das Tempo etwas an um ans Auto zu kommen. Da war als erstes umziehen angesagt. Nun könnte der Tag ja zu Ende sein – aber wir wollten noch nach Porto fahren. Für ca 75 km hatte das Navi 1,5h Fahrzeit ausgespuckt, die überboten wir deutlich. Kein Stau, aber eine spektakuläre Fahrt bei der man kaum schneller als 30 km/h fahren kann. Ich durfte die Ausblicke genießen, eine Kurve nach der Anderen, steil bergab und –auf, enge Straße auf einer Seite stark abfallend. Sobald ich mal zwei drei reguläre Atemzüge machte kam garantiert ne Stelle zum Luftanhalten. Dort Fahrschule absolvieren und man kann wirklich Auto fahren. 
nein das ist nicht Meister Yoda ....wir denken doch!
der Tag geht zu Ende

ist doch breit genug....
Gegen 20 Uhr stoppten wir am Rande von Porto – Pizzeria. Diese entpuppte sich jedoch auch als unser angestrebter Zeltplatz. Der hat mehrere Einfahrten. So waren wir unverhofft am Ziel und konnten nicht nur Pizza sondern auch Wein genießen und das ganze kurzärmelig. Es war nämlich warm in Porto…Aufbau, noch ein Wein und schlafen. Dank einer vorm Urlaub neu erstandenen Matratze schliefen wir den gesamten Urlaub doch recht komfortabel. 11 cm sind eben wirklich mehr als nur 3 cm unterm Hintern. Achso Fakten des Tages 10 km mit 725 Höhenmetern rauf und runter (bereinigt)
Track

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