Aufstehen, abbauen, packen und los. Erstmal hieß es ca 15 km
lang ins Restonicatal zu fahren. Klingt normal, irgendwo muss man ja parken,
aber die Fahrerei auf Korsika ist nichts für mich. Selbst gefahren bin ich
nicht, ich hatte zu tun normal zu atmen. Eng, kurvig, zwei Autos nebeneinander
geht kaum, mit gutem Willen aller geht’s aber. An der Bergerie war schon alles
voll. Nanu sind wir so spät? Einen Platz am Straßenrand fanden wir aber noch.
Da es hier ein bissel höher war, zogen wir uns warm an, dem Wind begegneten wir
mit Mützen und die Bergstiefel durften auch an die Füße. Zunächst ging es sanft
los. Sanft im Sinne von noch nicht stark ansteigend, denn der Weg war schon
anspruchsvoll. Steine, Platten, Schuttrinnen aber immerhin trocken. Die letzten
Lariciokiefern ließen wir bald hinter uns, die Baumgrenze war erreicht.
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geht schon |
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erstmal leicht, schwer machen wir später |
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Natur pur |
Wir
nahmen den schwierigen Weg zum Lac de Melu. Einfach sollte es zurückgehen.
Steiler und ab und an mit Seilen versichert, die ein oder andere Stiege drin
erreichten wir nach 1,25h den Lac de Melu. Leider zog der Himmel immer mehr zu
und es zog wie Hechtsuppe. Wir füllten unsere Flaschen an einer Quelle und
zogen weiter, schließlich sollte es noch zu einem weiter oben liegenden
Bergsee - dem Lac de Capitellu gehen. Es
ging an meine Grenze, gefühlt stundenlang ging es eine Schutthalde hoch und
nach meinem Erlebnis in den Alpen vor zwei Jahren, hab ich eine ausgeprägte
Schutthaldenallergie. Jeder Schritt wollte gut überlegt sein und das Ganze auch
noch viehisch steil.
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er kann nicht anders |
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na gut dann machen wir eben schwieriger |
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hoch hoch hoch |
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am Lac de Melu |
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gemütlich ist was ganz anderes |
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Wetter? Passt! |
Schließlich erreichten wir den See. Großartig aufragende
Granitwände begrenzen ihn und auf einer Seite war ein Minirest Schnee zu sehen.
Wir hatten eine Pause verdient. So suchten wir ein windarmes Plätzchen und
füllten die Speicher auf. Wir wussten dass es weiter hoch geht. Vom See aus
geht es erstmal flach weg, aber schon bald biegt man in eine Scharte ab, die
man in Falllinie hoch darf. Trittsicherheit ist von Vorteil, die Wegfindung mit
offenen Augen anhand der orangen Striche möglich. Es zog immer mehr zu und auf
dem Pass dann war nur noch Nebel. Eine Weile läuft man mal wieder auf dem GR20
(immer rot weiß markiert) und ohne Nebel hat man eine super Sicht. Wir hatten
mystische Fabelwelt. Das Laufen bei steigender Feuchtigkeit wurde auch nicht
wirklich einfacher. Plötzlich tauchte ein kurzärmlig gekleideter Mann und etwas
weiter hinten eine angemessen gekleidete Frau auf. Ansprache ob wir französisch
oder deutsch sprechen würden. Ein Schweizer Ehepaar hatte sich doch tatsächlich
verlaufen. Selten doof, wenn man zwar ein Handy dabei hat, aber keine Karte
drauf. Passiert den Beiden sicher nicht noch einmal. Sie schlossen sich uns
dankbar an und begaben sich mit uns auf den Rückweg. Es ging nun steil bergab,
was auf nassen Granitplatten nicht so einfach ist. In Scharten und über
Blockhalden – immer orange folgend – rannte Axel vorneweg zum Lac de Melu. Dort
trennten sich dann unsere Wege, die Beiden wollten Bergmolche suchen.
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yeah geschafft - am Lac de Capitellu |
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das ist der Weg nach oben |
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na dann machen wir mal nach oben |
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rot weiß = GR20 |
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man beachte den kurzärmeligen Herrn |
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ich will Sonne |
Wir
liefen den versprochen einfachen Weg zurück. Ich wird heute noch sauer wenn ich
dran denke war hier einfach sein sollte. Da wäre ich lieber auf der anderen
Seite zurückgelaufen. Das war eine wahre Qual für Füße und Knie über die
glitschigen steilen Blöcke und Matschrinnen zu laufen. Die Schleusen von oben
gingen zu allem Übel auch noch ordentlich auf und so zogen wir das Tempo etwas
an um ans Auto zu kommen. Da war als erstes umziehen angesagt. Nun könnte der
Tag ja zu Ende sein – aber wir wollten noch nach Porto fahren. Für ca 75 km
hatte das Navi 1,5h Fahrzeit ausgespuckt, die überboten wir deutlich. Kein
Stau, aber eine spektakuläre Fahrt bei der man kaum schneller als 30 km/h
fahren kann. Ich durfte die Ausblicke genießen, eine Kurve nach der Anderen,
steil bergab und –auf, enge Straße auf einer Seite stark abfallend. Sobald ich
mal zwei drei reguläre Atemzüge machte kam garantiert ne Stelle zum
Luftanhalten. Dort Fahrschule absolvieren und man kann wirklich Auto fahren.
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nein das ist nicht Meister Yoda ....wir denken doch! |
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der Tag geht zu Ende |
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ist doch breit genug.... |
Gegen 20 Uhr stoppten wir am Rande von Porto – Pizzeria. Diese entpuppte sich
jedoch auch als unser angestrebter Zeltplatz. Der hat mehrere Einfahrten. So
waren wir unverhofft am Ziel und konnten nicht nur Pizza sondern auch Wein genießen
und das ganze kurzärmelig. Es war nämlich warm in Porto…Aufbau, noch ein Wein
und schlafen. Dank einer vorm Urlaub neu erstandenen Matratze schliefen wir den
gesamten Urlaub doch recht komfortabel. 11 cm sind eben wirklich mehr als nur 3
cm unterm Hintern. Achso Fakten des Tages 10 km mit 725 Höhenmetern rauf und runter (bereinigt)
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Track |
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