Mh was ist denn das für ein Wetter, so grau und nieselig?
Nützt nichts, wir wollten nach Vizzavona fahren. Den Tipp hatten wir von Axels
Eltern und so standen wir alsbald in Corte am Bahnhof. 18 Euro für Hin- und
Rückfahrt war doch erschwinglich. Die alten Züge wurden durch moderne
französische Triebwagen ersetzt. Fast pünktlich ging es los. Die Fahrt ist
spektakulär. Die Bahn fährt oder schnauft sich die ganze Zeit kontinuierlich
bergauf. Es geht durch viele Tunnel, über genauso viele Brücken und Traversen –
geniale Ausblicke inclusive. Nach einer knappen Stunde waren wir da. Es war
frisch und dröppelte ab und an, aber es gibt ja gute Kleidung.
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Damit gings los |
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Aus dem Zug geknipst |
Unser Ziel war
eine Runde zu den englischen Kaskaden und über den Pass zurück nach Vizzavona.
Bei dem Wetter waren nicht viele Leute unterwegs. Erst ging es bergauf, um auf
den GR20 – ein Weitwanderweg auf Korsika - zu wechseln und dann lange romantisch
am Fluss entlang zu wandern. Wir sahen zum ersten Mal einen korsischen
Feuersalamander und zählten diese Tierchen bis zum Ende des Tages. Es stand
irgendwann 9 zu 4 für mich. Wir hoffen heute noch, dass wir auf keinen drauf
gelatscht sind. Das war im ganzen Urlaub das einzige Mal, dass wir welche
sahen.
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morbider Charme |
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kann nichts schief gehen |
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stabil gebaut - beide - Brücke und ich |
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possierlich |
Nach einer reichlichen Stunde oder anderthalb waren wir schon an den
Kaskaden. Mal abgesehen vom Wasser von oben, war wenig Wasser im Flusslauf.
Trotzdem ist es immer wieder beeindruckend, wie sich Wasser seinen Weg bahnt,
springt und gleitet und ruhig daliegt und alles auf kleinstem Raum. Die
Schlucht war nicht einfach zu laufen, weil es a*glatt war und keiner im Wasser
landen wollte. Nach erfolgreicher Cachesuche ging es bergan…bis zum höchsten
Punkt auf dem Pass des Col de Vizzavona. Dort stand eine Ruine herum, die im
Nebel ziemlich mystisch war. Ich war erleichtert, denn von nun an ging‘s bergab
(um mal nebenbei Hildegard Knef zu zitieren). Ich fand es gut, meine Knie
nicht.
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wo ist denn das Wasser? |
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Flussbett |
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ein wenig ist doch da |
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unvermeidlich auch heute |
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Wanderer im Nebelmeer - frei nach CFD |
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einfach so da |
Die Belohnung wartete in der Kneipe La Muntagnera auf uns. Als einzige
Gäste, die weder die Speisekarte noch den Wirt verstanden, bestellten wir Wein
und mit Händen und Füßen irgendwas. Es kam ein Hirtenteller mit dem leckersten
Schinken und der leckersten Wurst der ganzen weiten Welt. Ein Hochgenuss nach
dem Weg. Der restliche Weg zurück verging recht schnell. Wir entdeckten noch mitten im Wald, ok ok am Rande der Siedlung eine kleine Kirche. Leider war sie nicht zu betreten und selbst das Schlüsselloch ließ keinen Blick zu. Beizeiten waren wir
wieder am Bahnhof und konnten so im Warmen einen großen Kaffee schlürfen und
uns auf die Heimfahrt bergab freuen. Eine superschöne einfache Wanderung, die
leider alle Romantikpunkte wegen schlechten Wetters abgezogen bekommt.
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verdammt lecker |
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da drin gabs das leckere Essen |
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Waldkirche |
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es ist 12, nicht 5 vor 12, sonder 12 und zwar den ganzen Tag |
Nachdem
wir die Rückfahrt genossen hatten, ging es gleich in Corte einkaufen. Dank
Google Übersetzer bekamen wir sogar raus, was Quark auf Französisch heißen
müsste und suchten danach. Irgendsowas kauften wir auch und so gab es abends
Kartoffeln mit Quark auf dem Zeltplatz. Den " Quark" mischten wir dabei mit nem großen Becher Kräuterfrischkäse und einer riesigen Zwiebel - das war lecker. Mispi zog das Tarpe übers Auto, damit
wir nicht noch nasser wurden. Regen ist halt eklig wenn man draußen lebt.
Fakten des Tages 10 km gelaufen und dabei 365 Höhenmeter hoch und runter.
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Track |
CDF nicht CFD ;-)
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