Nach der gestrigen langen, nein eher schweren Wanderung,
sollte es heute was einfaches sein. Das Wetter war toll, ich hatte mich
Nachwirkungen zu kämpfen und so starteten wir erstmal mit Croissants und Baguette
sowie Feigen-Nuss-Marmelade in den Tag. Die ist eine Empfehlung einer Bekannten
gewesen – danke Silvia – und wird auch von uns weiter empfohlen. Das schöne
Wetter wieder zu vergammeln kam gar nicht in Frage und so ging es später am Tag
los. Eine herrliche Fahrt durch die Calanche erwartete uns. Ja ok wieder schmal
und nur Kurven, es geht nie mehr als 50m geradeaus. Aber dafür sensationelle
Ausblicke. Die Felsen verwittern chemisch von innen nach außen, es gibt die abgefahrensten
Figuren mit Löchern und Waben und das Ganze in warmen rotbraun Tönen. So nun
aber. Auto abgestellt und der Weg sah ellenlang aus bis zum Turm am Cap.
Luftlinie 2,5 km. Es geht erst runter, dann wieder rauf und das als Einweg,
also auf gleicher Strecke später zurück. Na mal gucken.
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Ziel des Tages vom Start aus |
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schon näher |
Endlich sahen wir auch
die berühmten Erdbeerbäume mal in natura. Die haben gleichzeitig Früchte und
blühen. Axel wagte den Selbstversuch, bäh schmeckt nicht. Ich musste wenig
später probieren und lapidar kam da die Aussage, na dann sterben wir eben
beide. Da ich noch schreibe – alles gut, aber das wussten wir auch, genießbar
aber nicht sonderlich schmackhaft, dafür wunderhübsch so rot leuchtend. Der Weg
gestaltete sich als machbar, es ging erst Stufen dann sanft bergab. Immer
wieder boten sich uns Blicke aufs Meer und immer wieder sahen wir auch Spuren
menschlicher Nutzung. Mauerreste, Häuserreste, Terrassen. Nachdem wir fast auf
Meeresniveau abgestiegen waren trennten sich unsere Wege. Axel wollte gern den
alpinen Aufstieg wagen, mir reichte der normale Aufstieg. Also trabte ich
allein weiter.
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Erdbeerbaum |
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Selbstversuch |
Gemächlich ging es bergauf und ich fragte mich immer wieder, ob
ich jemals oben am Turm ankommen würde, es war doch noch ein ordentlicher
Höhenunterschied zu überwinden. Nach einem kleinen Haus unterwegs ging es dann
los. In Serpentinen hoch bis an den Felsfuß. Dann hieß es Augen aufmachen und
gucken wie der Weg weiter geht. Zu meiner großen Überraschung und Freude ging
es in einer Scharte nach oben – hier hatte man tatsächlich sowas wie einen Weg
reingebaut und schnell viele Höhenmeter zu machen. 4m nach rechts, wenden, 4m
nach links und das auch fast mit ner kleinen Randmauer gesichert. Man hatte
genommen was die Natur bot. Echt ein tolles Wegstück. Dann stand man vor einer
Schräge auf der der Weg nicht zu entdecken war, Felsplatten aus rötlichem
Granit, mal ein bissel Erde dazwischen, Schotter. Bei einem Rundumblick sah ich
Steinmännchen, aha dann mal in die Richtung. Und so ging es dann bis nach oben.
Noch zwei drei Höhenmeter und da kam mir Axel entgegen – er war mit einigen
Abstechern auch gerade erst oben angekommen.
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Stonehenge? Hubschrauberlandeplatz? |
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Blick hinab |
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gut gelaunt |
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blaue Lagune |
So suchten wir gemeinsam noch den
Cache ehe wir uns zu Bier, Wurst und Brot und Müsliriegeln niederließen. Danach
bestiegen wir noch den Genueserturm, einer von vielen auf unserer Reise. Die
Türme wurden als Bollwerk gegen nordafrikanische Piraten errichtet. Nach einer
Weile oben, fing es an zu dröppeln also begaben wir uns gemeinsam auf den
Rückweg – Granit nass, dass rutscht eher als man läuft. Den hübschen Weg
stiegen wir zurück und hatten Glück, dass es nicht weiter regnete. Eine kleine
hübsche Wanderung haben wir da gemacht, knie- und fußfreundlich.
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den hat das alles nicht interessiert |
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Am Ziel, der Genueserturm |
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und wo ist das Geländer? |
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ok die waren früher kleiner |
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eigentlich sollte ich nen halben Meter weiter drüber sitzen.... |
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Weg hinab - vorher natürlich hinauf |
Auf der
Rückfahrt hielten wir noch an einigen Caches an und bestaunten die Felsen der
Calanche erneut. Am berühmten Herzen im Tafonifelsen machten wir ein typisches
Touristenbild. Tanken mussten wir auch noch und 1,63 € für nen Liter Diesel
taten schon weh. Da sparten wir beim Abendessen und kochten Nudeln mit Pesto.
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Hexe mit Herz |
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Auch Axel hat ein Herz |
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neuer Sessel? |
Fakten des Tages bzw der Wanderung, 9 km dabei 490 Höhenmeter hoch und 500 m runter
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Track |
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