Nach einem ausgiebigen Frühstück sollte nun Aktivurlaub
beginnen. Zunächst hieß es aber Länderwechsel. Wir fuhren mit dem Auto nach Bad
Flinsberg (Świeradów-Zdrój) in Polen und wollten dort mit unserer Wanderung
beginnen. Davor hieß es jedoch Auto loswerden. Rundrum Parkverbot und ein
riesiger Parkplatz mit Schranke vor der Seilbahn. Naja wir ergaben uns und
stellten das Auto dort ab. Bei kaltem aber schönem Wetter machte es auch nichts
noch ein wenig auf die Seilbahn warten zu müssen. Diese brachte uns dann auf
den Heufuder(Stóg Izerski) 1107m hoch und einer der höchsten Berge des
Isergebirges.
rauf gehts |
Auf seinem Plateau sahen wir uns nur kurz um und ließen – der festen
Überzeugung wir kommen auf dem Rückweg vorbei – den Cache ungesucht liegen. Allerdings
sammelten wir die ersten Informationen zu einem langen Multicache. Nun führte
uns der Weg immer auf der Höhe bleibend zur Tafelfichte (Smrk) Das war gar
nicht weit höchstens drei Kilometer und schön zu laufen. Ein wenig verwundert
sah ich mir die Bäume an. Sie trugen doch glatte zarte weiße Hauben aus Eis und
Schnee. Und nachdem uns ein Denkmal Theodor Körners auf dem Smrk in Bann
gezogen hatte, ging es auf den Aussichtsturm. Der war total vereist außen rum.
Mispi hatte seine helle Freude das Eis loszutreten und runter rauschen zu
lassen. Diesig aber trotzdem schön guckten wir in die weite Welt des
Isergebirges ehe unser Weg und damit die eigentlich Strecke weiter ging.
Schnee so sieht er aus... |
Körnerdenkmal auf der Tafelfichte |
Hexen unter sich oder so ;-) |
na die Wipfel sind noch nicht vom Eise befreit |
und der Turm auch nicht |
Bergab
einem morastigen Weg folgend schlumperten wir an den Hochmooren vorbei, bestaunten
so manchen knorrigen Baum und verwunschene Märchenorte. Weit und anstrengend zu laufen
führte der Weg nach Groß Iser auf der polnischen Seite. Dort machten wir Rast
mit Speis und Trank an der einzig verbliebenen Hütte Górzystówn um den Rückweg
auch noch zu überstehen. Als wir einen Teil der Großen Iserwiese überqueren
sahen wir so manches alte Fundament. Die Reste der ehemaligen Gebäude, gut so
dass die Bebauung aufgegeben wurde und
in den 50ger Jahren auch viel abgerissen wurde. Die Natur holt sich ihr Areal
zurück.
morastige Wege animierten zum Hüpfen |
märchenhaft verwunschen |
endlose Weite der Großen Iserwiese |
Bebauungsreste |
Ein wenig langweilig mussten wir dann einige Zeit auf einer geteerten
Straße laufen. Gut erschlossen für Radfahrer, weniger für Wanderer. Doch mit
jedem Meter wurden die Beine lahmer und lahmer. Es ging stellenweise ganz schön
bergab und wieder hoch und wohlwissend dass es noch weit ist, verzichteten wir
auf den Cache auf dem Heufuder, der einen Umweg bedeutet hätte. Glücklich und
geschafft landeten wir am Auto und weil man es ja doch nicht ganz sein lassen
kann, fuhren wir ein paar Meter zu einem polnischen Cache ,
in dessen Logbuch wir alte Bekannte lesen konnten. Und auch auf dem Heimweg
ergaben sich noch zwei lohnende Stopps. Zum einen das Klingermausoleum,
welches der größte Arbeitgeber von Neustadt an der Tafelfichte (Nové Mesto pod
Smrkem) – Ignaz Klinger – für sich und seine Familie bauen ließ und welches
wieder hergerichtet wurde.
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Klingermausoleum |
Und zum anderen eine versteckte Aussicht am
Riesenfass. Malerisch in einem Berghang eine geschnitzte Sitzgruppe und ein
friedlicher Blick ins Weite. Da lohnten sich die paar Extrameter. Unser
Einkehrschwung fand diesmal in Bad Liebverda (Lázne Libverda) statt. Für die
nächsten Tage war das zentrale Anlaufstelle für die abendliche Mahlzeit.
Ziemlich erschöpft landeten wir wieder in der Unterkunft und es war klar – heute
laufen wir keinen Meter mehr und morgen nehmen wir das Rad. Aber nach 25 km
darf man auch kaputt sein.
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er guckt in den Wald |
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und wir in die Weite |
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