Mittwoch, 15. September 2021

Mehrseillängenroute in der Paklenica - 15.09.2021

Eigentlich war für den heutigen Tag eine lange Wanderung von Axel geplant, aber ich hatte eine furchtbar kurze Nacht und saß bereits vor sieben am Meer und wartete auf die Sonne. So unausgeruht, braucht man nicht wandern gehen. Also starteten wir gemütlich in den Tag und liefen erst gegen 10 vom Campingplatz mit leichtem Klettergepäck los. Axel hatte eine Mehrseillängenroute in der berühmten Schlucht der Paklenica rausgesucht. Der Weg führte uns rund vier Kilometer sachte bergan zum großen Parkplatz. Irgendwie ignorierten wir ein Schild, dass man da nicht weiter darf und waren versehentlich kostenfrei in der Schlucht gelandet. Schlechtes Gewissen war bissel vorhanden. Wir kamen an einigen Winnetouschildern vorbei, schließlich wurden hier einige Szenen der berühmten Karl-May-Verfilmungen gedreht. Als ehemaliger großer Fan konnte ich die Indianer und den bösen Santer fast sehen.

kommt sie?

ja sie kommt

eine der Winnetoustationen

überall imposante Felsen

Sobald man in der Schlucht ist, sieht man unzählige Kletterer, links und rechts des Weges sind massig Sportkletterwege und über die Grate führen Mehrseillängenrouten. Als wir dann endlich den Aufstieg zu unserer gewählte Route gefunden hatten, kamen Zweifel auf. Der Weg lag voll in der Sonne. Also hieß es für Axel noch fix einen Weg im Schatten zu finden. Das ist ihm natürlich gelungen. Sehr abenteuerlich versuchten wir den richtigen Zustieg zu finden. Es gab zwar eine Beschreibung aber wir fanden es nicht so recht. Irgendwann waren wir aber am avisierten Fixseil. Dort legten wir das Kletterzeug an, versteckten den großen Rucksack und stiegen auf. Dann hatten wir wieder eine Wegfindungsstörung und kamen zu weit rechts. Menno, dieses Auf und Ab ohne Seil, das war schon Bergsteigen für mich. Allerdings fanden wir dann endlich irgendeinen Wegnamen am Fels und konnten uns so orientieren. Ha, Einstieg gefunden. Dann begann der Spaß. Herrlich stehendes scharfes Gestein. Es war eine wahre Freude da hochzusteigen. Für mich gab es auch immer mal ein einfacheres Stück, so dass ich nicht gleich meine ganze Kraft am Anfang verschleuderte. Nach der dritten Seillänge machten wir eine Trinkpause, ehe wir die letzten zwei etwas schwereren Längen angingen. Nun hieß es nochmal bissel Kraft und Technik auszupacken und Risse und Rinnen hochzusteigen. Das hat unheimlich gefetzt. So ein herrlich rauher Stein….ich musste nicht einmal sagen, dass ich nicht stehe, was sonst ja ein beliebter Spruch von mir ist. Nach 180 Klettermetern waren wir oben. Nun hatten wir uns aber redlich ein Bier und einen Sekt verdient. Da mein kleiner Rucksack mit war, konnte ich das Kletterzeug schon ablegen und einpacken. Das war auch besser so, denn der Abstieg war sehr abenteuerlich.

da komm ich

etwas näher

und nochmal

Blick in die Schlucht

gegenüber

Man läuft an Steinmännlein vorbei und steigt viele Stellen ab. Wir blieben immer recht nah beieinander und hatten jeder unsere eigene Technik, wie wir die Steilstellen überwinden. Ab und an kam auch mal ein Fixseil, allerdings an Stellen wo man sich eins gewünscht hätte, war keins. Das Schlimmste war dann das Schotterfeld. Das erfordert jede Menge Konzentration, da nicht zu rutschen oder in meinem Fall umzuknicken. Ich war froh und KO als wir am Wanderweg rauskamen. Der arme Axel musste nun nochmal ein ganzes Stück aufsteigen, um seinen Rucksack zu holen, während ich mich setzen konnte. Wir liefen dann gemeinsam den offiziellen Weg hinaus aus der Schlucht und guckten mal, was wir an Eintritt gespart hatten. Glatte 60 Kuna pro Nase...sind so ungefähr 8 Euro. Die letzten knapp vier Kilometer gings dann recht still zum Campingplatz.

blöder Schotter, aber ansonsten wunderbar
genug Masse zum sicheren Stehen :-)

hat sich den Weg gebahnt

geht immernoch bergab

ein letzter Blick zurück

Mir taten Knie und Oberschenkel und irgendwann der Rücken weh. Da ging ich nach einem halben Bier erstmal ins Bett. Aber einmal noch ins Meer gehen, war auch noch auf den Plan. Selbst Axel kam mit rein. Ui war viel kälter als gestern und so blieb es bei mir bei einem kurzen Abkühlen und dann sprang, nee schlich ich unter die Dusche. Gemeinsam kochten wir noch Nudeln mit Schweinfleisch, Paprika und Tomaten. Die Lebensgeister kamen aber nicht wieder, so verzog ich mich gegen dreiviertel zehn ins Bett. 

 KEIN EDDIE DES TAGES, ER HATTE FREI

gekocht wird zweiflammig

Wetter: ca 26 Grad, sonnig, nachmittags zugezogen

Essen: Nudeln mit Fleisch-Gemüsepfanne


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