So langsam geht der Urlaub zu Ende und wir sind noch in
Bosnien und Herzegowina. Ein paar Stunden haben wir noch und die wollen genutzt
werden. Nach einer ruhigen Nacht in der Nähe des Restaurant Brus, indem wir
gestern Abend gegessen haben, gab es nur Kaffee am Morgen. Wir packten bissel
was zu Essen ein und stürzten uns ins Abenteuer „Olympia-Bobbahn“. 1984 saß ich
als Kind vorm Fernseher und durfte zusehen wie unsere Helden Wolfgang Hoppe und
Dietmar Schauerhammer Doppelolympiasieger wurden. Ebendiese Bobbahn war nur wenige hundert Meter von uns entfernt. Wir wussten, dass sie völlig
runtergekommen ist und wollten das unbedingt sehen. Am Start spielte ich mal
fix Anschieber, ehe wir uns auf der Bobbahn nach unten bewegten. Ok, sie ist
runtergekommen, aber mit abwechslungsreichen Graffitis geschmückt und man kann alle
13 Kurven auslaufen. Ach herrlich.
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na dann mal los raus aus den Wolken nach unten |
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Ausblick auf Sarajewos Seilbahn |
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Olympia ist überall |
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Anschieber |
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alte Bobbahn |
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bunte Kurven |
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Ellenlang nach unten |
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keine Ahnung was da mal war |
Nun waren wir schon ein Stück bergab
gelaufen und mussten auf den „Wanderweg“ wechseln. Orr nee, steil, eng, glatt
und Schotter. Selbst Axel fand das nicht so toll. Und wenn ich sage steil, dann
meine ich richtig steil bergab. Ewig runter ohne die Beine durchzustrecken, bis
die Oberschenkel brannten, nur um nicht zu stürzen oder umzuknicken. Ab und zu
gab es einen Blick auf die unten liegende Stadt und die war unser Ziel.
Irgendwann war der schlechte Weg zu Ende, bloß gut? Naja die Straße, die es
dann bergab ging, war genauso steil, aber die Rutschgefahr war geringer. An der
Talstation der Seilbahn machten wir erst einmal eine Pause.
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Tiere im Wald |
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kaputt |
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nochmal Tiere im Wald |
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Da runter wollen wir |
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auf diesem Weg |
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endlich Straße aber auch steil |
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fast unten |
Essen und Trinken
und dann nur noch wenige hundert Meter und wir waren in der Altstadt von
Sarajevo. Wunderschön fand ich die Nationalbibliothek, die als imposantes
Gebäude den Beginn der Altstadt markiert. Da auch noch die Sonne schien,
konnten wir ganz in Ruhe durch die engen Gassen voller Schmuckläden spazieren.
Irgendwann ließen wir uns vor einem Cafe nieder, tranken Kaffee und guckten dem
Treiben zu. Wir verbanden unseren Besuch in der Altstadt mit unserem Hobby
Geocachen. Einer davon führte durch die Altstadt und so konnten wir Moscheen
und Kirchen entdecken, dem Muezzin lauschen, einen Granatapfelsaft trinken, als
ein Plakat mit Werbung für eine Ausstellung zum Massaker von Srebrenica in
unser Sichtfeld kam. Kurz überlegt und dann rein. Bilder und Videos, englisch
untertitelt, ließen uns wiedermal am Verstand der Menschheit zweifeln. Einfach
nur grausam und bedrückend. Wir haben es nicht bereut unsere letzten 24 BAM
dafür ausgegeben zu haben.
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Nationalbibliothek |
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Straßenbahn |
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ein paar Tauben auf dem Markt |
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Moschee |
Mi
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Gasse mit nur Schmuckläden |
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er ist auch überall |
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Kirche im Park |
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Verkostung - frischer Granatapfelsaft, farblich passend zu den Klamotten |
Unser Rückweg zur Talstation führte uns dann
logischerweise noch an der Lateinerbrücke vorbei. 70 Jahre vor Olympia fand hier das
Attentat auf Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau statt, was als Auslöser
für den 1. Weltkrieg herhalten musste. Soviel Geschichte an einem Tag. Gottseidank
mussten ich den steilen ekligen Weg nicht wieder hochlaufen, sondern durfte
bequem im Lift nach oben fahren. Noch einmal herrliche Blicke über die Stadt
und nach oben genießen und unser Besuch war beendet. Wir wollten noch ein Stück
in Richtung Heimat fahren. Darüber breite ich dann mal den Mantel des
Schweigens. Nur so viel, es war nicht einfach nen Grenzübergang von Bosnien
nach Kroatien zu erreichen. Auch der Schlafplatz war eher semi-optimal. So
richtig was zu essen gab es auch nicht mehr – abgesehen von paar Teilchen aus
ner Bäckerei, es war schon spät und so musste ein Glas Wein reichen, ehe es ins
Bett ging.
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Eddie des Tages |
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Lateinerbrücke |
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völlig ungefährlich |
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Detail unterwegs und ich meine nicht Eddie |
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happy weil ich nicht hochlaufen muss |
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auch happy |
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ist noch weit nach oben |
Wetter: früh kühl, dann 25 Grad und sonnig
Essen: nix