Och menno jetzt hab ich ja schon mit dem Titel verraten, wo
es heute hingehen sollte. Der Wetterbericht sagt noch halbwegs stabiles Wetter
voraus und so hatten wir im Vorfeld schon beschlossen, mich endlich mal auf den
Brocken zu bringen. Wir packten reichlich Getränke und dicke Sachen ein, man
weiß ja dass dort oben gerne Wind geht und es viel kälter ist. Beizeiten ging
es los, gleich vom Schlafplatz aus. Erst hinab zum Kurpark, vorbei an der
Schierkearena, durch den Park hinauf ins Oberdorf und da durch. Alsbald waren
wir am Rand und bogen auf den Teufelsstieg ab. Erschreckend boten sich Wald und
Wanderweg dar. Tot, jede Fichte war einfach nur tot, kilometerweit. Da war nichts
mit entspannt durch den grünen Wald laufen. Entsetzen, Trauer und
Unverständnis, Kopfschütteln, Augen aufreißend, Unglaube, es einfach nicht wahr
haben wollend. Das waren so die Emotionen und Gedanken und auch Worte beim
Wandern. Ja es ist Nationalpark und da gibt es feste Vorgaben, aber es ist
nicht sehr Touristen anlockend, wenn die Fichten in Mannshöhe am Wegesrand
abgesäbelt und nur umgeworfen sind zur Wegesicherung. Es ist einfach nur
verstörend. Sicherlich gehört auch das zum Leben, zur Endlichkeit des eigenen
Lebens, aber will man das im Urlaub?
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Blick zur Schierke-Arena |
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Tod und Leben |
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das Grauen |
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ist überall |
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mal etwas Farbe |
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so das letzte Bild dieser Art - nehm ich an |
Der Weg ging erst recht gemütlich aufwärts
und einige Leute waren unterwegs. Alsbald wurde es steiler und der Weg
ausgetreten voller Wurzeln und durch viele Steine geprägt. Am Eckerloch machten
wir Pause ehe es über die Steilstufe anstrengend wurde. Ich hatte nen guten Tag
erwischt und bin doch recht zügig über die großen Felsblöcke nach oben gelangt.
Allzu oft und allzu lange musste Axel nicht auf mich warten. Ein herrliches
Stück Weg und irgendwie ganz schön schnell vorbei. Immer wieder kreuzten wir
bei unserer Wanderung die Schienen der Brockenbahn und sahen die schnaufende
Dampflok mit voll besetzten Anhängern. Gehört hat man sie noch öfter. Nun waren
wir auf der Brockenstraße – geht nicht anders
- und stapften mit vielen Anderen die restlichen 1,5 km hoch. Der
Brocken meinte es gut, es reichte eine weitere Jacke anzuziehen, Mütze, Schal und
Handschuhe waren überflüssig und Wind ging auch kaum. Erstmal was Essen und
dann beschnarchen wir mal alles. Pommes und Bratwurst passen nach so einer
Anstrengung sogar in meinen Ernährungsplan.
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wandern wir mal |
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erst gucken ob eine Bahn kommt, dann drüber |
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toller Weg |
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schon fast ganz oben |
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das haben wir uns verdient |
Wir schauten uns den Bahnhof an,
amüsierten uns über den Sonderpreis von 31 € für eine einfache Fahrt mit der
Brockenbahn, liefen zum Wolkenhäuschen, stolperten mal wieder über Goethe und
Heine – die waren auch überall. Letztendlich stellten wir uns sogar brav an, um
ein Foto vor der Höhenangabe zu machen. Quit pro Quo. Wir halfen einigen jungen
Frauen beim Foto, so dass sie alle drauf waren und eine übernahm dann unser
Foto. Mal ein Foto zu zweit. Die klitzekleine Runde einmal um das Plateau rum
gönnten wir uns vor dem Abstieg auch noch. Als wir beschlossen jetzt wieder
runter zu laufen, begann es seicht zu regnen. Na da haben wir ja Glück gehabt.
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Eisenbahn |
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Er philosophiert mit Goethe... |
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...während ich Heine knutsche |
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ganz oben |
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lebender Baum |
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Überbleibsel, der Patrouillenweg |
Lange mussten wir erst einmal die Brockenstraße laufen, machten eine Regenpause
in einer Schutzhütte ehe wir wieder in den Wald abbogen. Über den Glasmacherweg
ging es zum Ahrensklint, einer Felsengruppe mit Aussicht, die wir aber nicht
bestiegen, war zu glatt alles. Der herrliche Weg dorthin war zwar schmal, aber
ging dabei über Moose, Waldboden, Steine, vorbei an grünen Bäumen. Dann hieß es
aber Höhe verlieren und über den Pfarrstieg zurück ins Oberdorf. Furchtbar
steil, steinig und echt unangenehm zu laufen. Das hat mir bissel den Zahl
gezogen. Aber irgendwann war das auch vorbei und es blieb nur noch der Aufstieg
zum Auto. Da blieben wir aber nicht lange- einkaufen und was essen nach dem
langen Tag standen noch auf dem Plan.
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schade sah urig aus |
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mal dem Brockenkind näher kommen |
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toller Weg |
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echte Natur |
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Ahrensklint |
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Dorfkirche |
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Lattenzaun :-) |
In Schiercke gibt es keinen Laden also
mussten wir nach Braunlage in den Westen fahren. Nach dem Einkauf stellten wir das Auto ab. Axel hatte ausgesucht, wo
wir essen gehen. So nun mal mein erster Eindruck. Links vom Auto ein großes
Restaurant mit Biergarten, sah gemütlich aus und bot gutbürgerliche Küche und
Harzer Spezialitäten. Genau gegenüber vom Auto ein unscheinbares Haus mit dem
blöden Namen Happy Trees, sah aus wie ne Kaschemme. Und genau dort rein ging
es. Ups sauber aber klein, keine Karte nur wenige Gerichte auf einer Tafel. OK
HUNGER. Ich bestellte einen Pulled Pork Burger und bekam den allerbesten Burger
meines Lebens. Mir läuft gerade wieder das Wasser im Mund zusammen, wenn ich
nur dran denke. Genauso ging es Axel mit seiner Wahl und bezahlbar waren die
mit je 8 € auch. Überraschung gelungen. Weil wir noch nicht genug gelaufen
waren, gönnten wir uns auf der Rückfahrt einen Stopp an der ehemaligen
innerdeutschen Grenze und machten einen kleinen Verdauungsspaziergang. Ein
langer erfüllter Tag ging auf unserem Holzplatz mit Wein zu Ende. Hoffentlich
hält das Wetter noch ein paar Tage durch…
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Burger meines Lebens |
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und Axels |
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an der ehemaligen Grenze |
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Info |
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schon ganz schön eingewachsen |
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